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Schritt für Schritt an die Weltspitze

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Für Valérie Aebischer sind internationale Titelkämpfe kein Neuland. 2017 holte sie an den Junioren-Weltmeisterschaften in Tampere (FIN) mit der Staffel Silber, im Jahr zuvor war ihr Gleiches über die Langdistanz gelungen. Jetzt, in ihrem ersten Jahr in der Elite-Kategorie, wurde die 21-jährige Schmittnerin gleich für die Europameisterschaft im Tessin selektioniert. «Weil ich wusste, dass es dafür sehr gute Selektionsläufe braucht, hatte ich die EM nicht in meiner Saisonplanung», sagt Aebischer. «Da die Rennen aber für die Mitglieder der Elite-Kader obligatorisch sind, wollte ich das Beste daraus machen.»

Finalqualifikation realistisch

Das ist der Freiburgerin gelungen. Mit den Rängen  7 im Sprint, 17 in der Mitteldistanz und 12 über die Langdistanz konnte sie sich für die kontinentalen Meisterschaften empfehlen. Selektioniert wurde Aebischer schliesslich für den Sprint vom Sonntag. «Dass ich als ehemalige Juniorin im ersten Jahr bei der Elite nur eine Distanz bestreiten kann, ist völlig normal. Der Sprint ist insofern logisch, weil es meine stärkste Disziplin ist. Wenn ich aber hätte wählen können, wäre ich gerne eine Walddisziplin gelaufen …» Wie zumeist in den letzten Jahren wird der EM-Sprint in der Stadt, nahe bei den Zuschauern, ausgetragen. Die Qualifikationsläufe finden in Bellinzona statt, die Finalläufe am Abend in Mendrisio. «Wenn ich eine normale Leistung abliefern kann, ist die Finalqualifikation realistisch», erklärt die Läuferin des OLC Omström Sense, die bereits gespannt, aber noch nicht nervös ist. «Die Ausgangslage ist eine ganz andere als noch bei den Junioren-Weltmeisterschaften. Dort wusste ich, dass ich eine Medaille holen kann, wenn ich gut laufe. Jetzt liegt vielleicht ein Platz in den Top  20 drin.»

Training als Kopfkino

Zum OL war Aebischer bereist als kleines Mädchen über ihren Vater gekommen. Bis etwa zur achten Klasse hatte aber die Leichtathletik Priorität. «Dann kam ich an einen Punkt, an dem ich mich entscheiden musste. Weil mich der OL faszinierte und ich in dieser Sportart mein Potenzial als grösser einstufte, setzte ich auf den Orientierungslauf.» Seither ging es in der Karriere von Aebischer Schritt für Schritt aufwärts. Inzwischen umfasst die Woche der Physiotherapie-Studentin zwölf Stunden physisches Training, hinzu kommen weitere Stunden Mental- und Techniktraining. «Wir nennen das Kopfkino. Anhand von Karten versuchen wir, Bahnen so zu legen, wie sie später im Wettkampf vorkommen. Wir versuchen, Schwierigkeiten im Gelände zu erkennen, damit es im Lauf keine Überraschungen gibt. Alles wird visualisiert.» So befasst sich Aebischer seit dem Selektionsentscheid bereits mit den Städten Bellinzona und Mendrisio. «Wenn man sich intensiv damit beschäftigt, kann man schon auf ähnliche Ideen wie der Bahnenleger kommen.» Wichtig ist für Aebischer zudem der Austausch mit den Kolleginnen vom Nationalkader. «Alle zwei bis vier Wochen gibt es ein Trainingswochenende, hinzu kommen die Trainingslager und die internationalen Wettkämpfe. Und wir verkehren viel schriftlich miteinander, sei es per Mail oder Whatsapp.»

1995 holte die Freiburgerin Marie-Luce Romanens über die Kurzdistanz die erste Schweizer WM-Medaille im Orientierungslauf überhaupt. Ob es Aebischer dereinst so weit bringen wird, vermag sie nicht zu beurteilen. «Im Moment versuche ich einfach, meinen Platz im Elite-Kader zu finden und mich weiterzuentwickeln. Aber sicher ist es ein Ziel von mir, in zwei, drei Jahren an Weltmeisterschaften teilnehmen zu können. Mal schauen, wo mich mein Potenzial hinführen wird.» Sie wolle die Leiter weiter hinaufsteigen. Mit der Heim-EM hat sie jedenfalls bereits jetzt eine nächste Sprosse erklommen.

OL-EM im Tessin

Sechs Medaillen sollen es werden

Ab Sonntag kämpft die Schweizer Elite im Tessin an der Orientierungslauf-EM um Medaillen. Sie tut dies mit der Zielsetzung von sechs Podestplätzen in neun Wettkämpfen. Sechs Medaillen erscheinen auf den ersten Blick als eine bescheidende Vorgabe für die Schweizer Equipe, die seit den Weltmeisterschaften 2003 in Rapperswil-Jona in einem goldenen Zeitalter lebt, an Titelkämpfen oft die Spitze des Medaillenspiegels ziert und das Jahr in der Regel als Nummer-1-Nation abschliesst. Vor Weltmeisterschaften etwa wurden schon ambitioniertere Zielsetzungen vorgegeben.

Die Zurückhaltung ist berechtigt. OL steht primär in Europa hoch im Kurs. Da die Nationen – im Tessin sind es 33 – an kontinentalen Titelkämpfen mehr Startplätze erhalten als an globalen, wird die Konkurrenz dichter. Will heissen: Ein WM-Titel ist zwar prestigeträchtiger, das EM-Gold kann aber sportlich wertvoller sein. «Unsere Ziele sind realistisch. Wenn wir diese nicht erreichen, sind wir enttäuscht», sagte Christine Lüscher-Fogtmann, Bereichsleiterin Leistungssport bei Swiss Orienteering.

Die EM findet alle zwei Jahre statt, mit allen fünf Disziplinen (Sprint-Mixed-Staffel, Staffel, Sprint, Mitteldistanz und Langdistanz). Bei den Weltmeisterschaften hingegen, bislang jährlich, erfolgt ab 2019 ein Wechsel. Sie wird in eine Wald-WM und im folgenden Jahr in eine Sprint-WM aufgeteilt.

sda

EM. Sonntag, 6. Mai. 16 Uhr: Sprint (in Mendrisio). Mittwoch, 9. Mai. 10 Uhr: Mitteldistanz (in Serpiano). Donnerstag, 10. Mai. 17 Uhr: Mixed-Staffel (in Tesserete). Samstag, 12 Mai. 14 Uhr: Staffel Frauen (in Vaglio). 16 Uhr: Staffel Männer (in Vaglio). Sonntag, 13. Mai. 9.30 Uhr: Langdistanz (in Capriasca).

Das Schweizer Aufgebot. Männer: Jonas Egger (Burgdorf), Joey Hadorn (Fahrni), Fabian Hertner (Winterthur), Florian Howald (Winterthur), Daniel Hubmann (Bern), Martin Hubmann (Eschlikon), Andreas Kyburz (Winterthur), Matthias Kyburz (Möhlin), Andreas Rüedlinger (Winterthur), Florian Schneider (Stettlen). Frauen: Simona Aebersold (Brügg), Valérie Aebischer (Schmitten), Sofie Bachmann (Reigoldswil), Julia Gross (Zürich), Paula Gross (Richterswil), Sarina Jenzer (Liebefeld), Sabine Hauswirth (Belp), Lisa Holer (Möhlin),Elena Roos (Cugnasco), Judith Wyder (Bern).

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