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Schritt für Schritt in die grosse Freiheit

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Immer mehr Sportclubs und Vereine greifen für die administrative Führung ihrer Geschäftsstelle auf die Hilfe des Club-Office von Ritec (siehe Kasten) zurück. Für die 24-jährigeLivia Guélathat sich die Arbeit dort als Glücksfall erwiesen. Nach zweieinhalb Jahren zieht sie Bilanz, zusammen mit der Sozialarbeiterin der Gemeinde Schmitten,Heidi Kolly,und dem Geschäftsführer von Ritec,Matthias Jungo.

 

 Livia Guélat, warum und wie sind Sie bei Ritec «gelandet»?

Nach meiner obligatorischen Schulzeit durchlebte ich verschiedene Stationen. Ich litt unter starken Depressionen. Nach einer abgebrochenen KV-Ausbildung fand ich keine neue Anstellung, war beim Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum RAV und kam so zum Sozialdienst, der mich bei Ritec anmeldete.

 

 Wie lange sind Sie nun bei Ritec?

Ich bin seit zweieinhalb Jahren hier. Im Januar habe ich das Bürofachdiplom erlangt. Berufsbegleitend besuche ich die Handelsschule und werde Ende Juni das Diplom erlangen.

 

 Was machen Sie nach Ihrem Weggang bei Ritec?

Ich habe bereits eine 40-Prozent-Anstellung gefunden im Friedensdorf in Broc. Für die restlichen 60 Prozent bin ich auf der Suche nach einer Stelle im Bürobereich.

 

 Heidi Kolly, kommt es oft vor, dass Sie Ihre Klienten bei Ritec anmelden?

Ja, wir vereinbaren regelmässig soziale Eingliederungsmassnahmen mit Ritec.

 

 Welche Voraussetzungen müssen mitgebracht werden?

In erster Linie muss eine Arbeitsfähigkeit vorhanden sein. Für uns ist grundsätzlich die Gesamtsituation einer Person wichtig. Wir vereinbaren individuelle Ziele.

Kommt es oft vor, dass junge Menschen Sozialhilfe beanspruchen?

Die Anzahl junger Erwachsener im Alter von 18 bis 25 Jahren in der Sozialhilfe nimmt zu. Dies ist besorgniserregend. Es ist wichtig, dass wir in die Zukunft dieser Menschen investieren.

 

 War Livia Guélat ein Glücksfall, oder ist die Zusammenarbeit mit Ritec oft so erfolgreich?

Ich möchte Frau Guélat zu dem gratulieren, was sie erreicht hat. Livia Guélat war immer wieder bereit, an ihrer Situation zu arbeiten, sie hat in dieser Zeit Mut, Ausdauer und Durchhaltewillen gezeigt. Der Erfolg einer Massnahme definiert sich jeweils an den individuell vereinbarten Zielen.

Matthias Jungo, wie ist der generelle Verlauf einer Massnahme?

Zuallererst steht der Kontakt zum Sozialdienst. Gemeinsam werden Ziele vereinbart und der zeitliche Rahmen abgesteckt. Alle drei Monate wird mit den Beteiligten Zwischenbilanz gezogen.

 

 Was sind die konkreten Ziele einer Massnahme?

Ein Ziel kann sowohl die soziale Integration, das Erwerben von fachlichen Kompetenzen, aber auch nur eine regelmässige Beschäftigung sein.

 

 Wie lange bleiben die Leute bei Ritec?

Gemäss Statistik zirka drei Monate. Wir bieten allerdings auch Lehrlingsplätze an.

 

 Haben alle Personen am Ende der Massnahme einen Arbeitsvertrag in der Tasche?

Schön wärs! Mit externen Praktika können wir lediglich die Chancen auf Vermittelbarkeit im Stellenmarkt erhöhen, nicht aber den Arbeitsmarkt verändern.

 

 Arbeiten Sie nur mit Personen zusammen, die von den Sozialdiensten zugewiesen werden?

Nein, wir erhalten auch Anmeldungen von der IV oder von der Bewährungshilfe.

 

 Gibt es Unterschiede zwischen diesen Personen?

Die Grundvoraussetzungen sind generell verschieden. Klienten des Sozialdienstes sind oft in der Langzeitarbeitslosigkeit, wobei IV-Bezüger mit gesundheitlichen Belastungen kämpfen.

Wie unterstützen Sie Ihre Klienten bei der Stellensuche?

Wir führen ein Bewerbungsatelier, das sicherstellt, dass die Bewerbungen korrekt und vollständig sind. Gleichzeitig bieten wir das Üben von Vorstellungsgesprächen an und trainieren das Führen von Telefongesprächen.

 

 Sie schreiben auf Ihrer Homepage, dass Sie nahe am ersten Arbeitsmarkt sind. Was heisst das?

Im Club-Office machen wir die Buchhaltung für Vereine, in der Schreinerei zum Beispiel führen wir Aufträge von Privaten aus. Das heisst, die Anforderungen an unsere Leistungen sind nahe an denjenigen der Privatwirtschaft.

 

 Welches ist dabei die grösste Herausforderung für die Abteilungsleiter?

Die Balance zwischen dem Entgegennehmen von Aufträgen und den Personalressourcen zu halten. Dann ist es auch schwierig abzuschätzen, ob die Produktanforderungen mit dem Know-how unserer Leute übereinstimmen.

 

 Livia Guélat, verlassen Sie Ritec auch mit einem weinenden Auge?

Ja sicher! Nun habe ich aber meine Zeit als Sozialhilfeempfängerin hinter mir. Ich benötige auch keine IV-Leistungen mehr, und meine Erstausbildung habe ich erfolgreich abgeschlossen. Die ganzen Unterstützungsmassnahmen haben sieben Jahre gedauert. Ich bin dankbar–nun werde ich in die Freiheit entlassen–ein neuer Lebensabschnitt steht vor mir!

Zahlen und Fakten

Ritec kann neue Perspektiven bieten

Die unabhängige Sozialunternehmung Ritec wurde im November 2000 auf Initiative von Hugo Fasel, Direktor Caritas Schweiz, gegründet. An den Standorten Düdingen und Villars-sur-Glâne bietet Ritec über 70 Arbeitsplätze in den Abteilungen «Schreinerei und Zimmerei», «Hauswartdienste», «Montage», «Recycling», «Textil» und «Club-Office» an. Im Jahr 2012 haben insgesamt 165 Personen in den jeweiligen Abteilungen mitgearbeitet und rund 200 Aufträge für Firmen und Privatpersonen ausgeführt. Die Kosten der Vereinsaktivitäten werden bewusst nicht durch Subventionen, sondern zu gleichen Teilen durch die Auftragsbearbeitung und die Verrechnung der Betreuung gedeckt. Dreizehn Festangestellte und sieben Lernende arbeiten zurzeit bei Ritec.bm

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