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Schubert zum Festivalbeginn

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Erstes Sinfoniekonzert von Murten Classics 2007

Autor: Von HUGO SCHALLER

In einer guten Mischung von nüchterner Stiltreue, spannungsvoller Rhythmik und temperamentgeladener Dynamik musizierten am Donnerstagabend ein souveränes Prager Orchester unter dem künstlerischen Leiter des Festivals, Kaspar Zehnder. Schuberts Ouvertüre zu «Alfonso und Estrella» erklang erhaben, in gemessenem schwebenden Tempo. Das Werk wirkte klanglich ebenso überzeugend wie in der Dosierung der Lautstärken.Franz Liszt schenkte Schubert mit seiner Bearbeitung der Schubertschen Wanderer-Fantasie sozusagen sein einziges Klavierkonzert. Als grosser Sinfoniker trennte Schubert seine Klavierwerke streng von seinen Orchesterwerken. Liszts Bearbeitung erweitert manche Stellen des Schubertschen Meisterwerks zu hochromantischen Höhenflügen mit echt Lisztschen Chromatismen und pianistischen Kapriolen. Schuberts Originalversion gehört schon zum Anspruchsvollsten, das für das Klavier je geschrieben wurde. Liszt respektiert gerade in den lyrischen Teilen die Schubertsche Welt mit ihrer ganzen Innigkeit.

Reif und virtuos

Kaspar Zehnder zeigte in diesem Klavierkonzert mit der begnadeten Pianistin Brigitte Engerer eine seiner besonderen Stärken: Mit Einfühlsamkeit, beeindruckender Aufmerksamkeit und metrischer Sicherheit begleitete das Orchester unter seiner Führung eine hochmusikalisch und frei atmende Musikerin in perfektem Gleichgewicht.Brigitte Engerers Klavierspiel ist von solcher Reife und gleichzeitiger unspektakulärer Virtuosität, dass ein Musizieren von höchster Selbstverständlichkeit entsteht. Als Zugabe beschenkte die Pianistin das Publikum mit einer Lisztschen Bearbeitung des Schubertliedes «Litanei».

Bemerkenswerte Schubertsinfonie

Dass nach den ersten drei Sätzen der Grossen C-Dur-Sinfonie von Schubert geklatscht wurde, war wohl die einzige kleine Störung dieser einwandfrei geglückten Interpretation. Diese Schubert-Sinfonie ist sicher eines der erfrischendsten, tiefgründigsten, harmonisch, rhythmisch und melodisch schönsten Werke des jungen Wiener Meisters. Der tänzerische dritte Satz enthält gleichsam eine ungeschriebene Choreografie.Vor dem Schlussteil des Andante con moto erklingt ein intermezzoartiger Teil, der in überirdischer Schönheit dasteht. Unverzüglich denkt man hier an Hölderlins selige Genien, die droben im Licht wandeln. Solche Szenen sind für den meditativen und gleichzeitig unbeschwerten Schubert charakteristisch. Die irdische Leichtigkeit vermählt sich bei ihm problemlos mit der metaphysischen Welt. Klanglich gut dosiert, mit klaren rhythmischen Konturen mit immer harmonisch fliessenden Tempi musizierten hier Orchester und Dirigent in bemerkenswertem Zusammenspiel.

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