Untertitel: Kantonalschützenverein finanziert soziales Projekt in Brasilien
Autor: Von WERNER STRITT
Die Reise des Freiburger Kantonalschützenvereins nach Brasilien stand unter der Leitung von Vizepräsident Marcel Schuwey. Die Reise ermöglichte den 44 Teilnehmern, einen Teil der neuen Welt sowie deren reiche Kultur und gastfreundliche Bevölkerung kennen zu lernen.
Die erste Etappe führte die Freiburger Schützen nach Nova Friburgo und bot ihnen Gelegenheit ganz besondere Kontakte mit den Freiburger Vorfahren, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts ausgewandert waren, zu knüpfen. Ungefähr zwanzig Familien empfingen die Besucher aus Freiburg warmherzig.
Die Reisenden erhielten die Möglichkeit einen Gebäudekomplex mit Käserei, Schokoladenfabrik und Museum (Geschichte der Auswanderung der Freiburger Landsleute von 1819) zu besuchen. Dieser Komplex wird hauptsächlich von der Vereinigung Fribourg Nova Friburgo, die ihren Sitz in Freiburg hat, finanziert.
Freiburger finanzieren Pavillon
Die Freiburger Schützen wohnten der Einweihung des sozialen Ausbildungspavillons in der kleinen Stadt Santa Maria Madalena, die ungefähr 10000 Einwohner zählt und rund 80 Kilometer von Nova Friburgo entfernt ist, bei.
Dieser Pavillon trägt den Namen «Freiburger Schütze» (Le tireur Fribourgeois) und kostete etwa 25000 Franken. Er wurde ausschliesslich durch Aktionen des Freiburger Kantonalschützen-Vereins finanziert. Der Pavillon beherbergt ein Ausbildungszentrum sowie eine Kinderkrippe, die Müttern zugute kommt, die weder Einkommen noch Ausbildung haben. Die Ausstattung des Pavillons ermöglicht ihnen, Kenntnisse in den Bereichen Näherei, Weberei, Schleiferei und Holzarbeiten zu erwerben, um später eine feste Anstellung zu finden.
Herzliche Eröffnungsfeier
Die Brasilianer hatten diese Geste sehr wohlwollend entgegengenommen und den Initianten einen aussergewöhnlichen Empfang bereitet. An der Eröffnungsfeier waren der Schweizer Botschafter in Brasilien, Rudolf Baerfuss, der Schweizer Konsul in Rio, Klaus Bucher, der Präfekt der Region Santa Maria Madalena, der Polizeichef des Staates Rio und der Bürgermeister des Ortes anwesend. Im Namen der Spender aus Freiburg sprach Marcel Schuwey abwechlungsweise in Französisch sowie in der örtlichen Sprache zu den zahlreich erschienenen Personen.
Da diese Aktion in Brasilien einen sehr positiven Anklang fand und grosse Begeisterung hervorrief, beschlossen die Freiburger Schützen, die Aktion zugunsten der kleinen Stadt fortzuführen und in Freiburg eine Stiftung ins Leben zu rufen. Mit weiteren Mitteln will der Verein in dieser armen Gegend zusätzliche Projekte mitfinanzieren.
Die Teilnehmer der Reise besuchten verschiedene Regionen dieses aussergewöhnlichen Landes. Nach Rio de Janeiro besichtigten sie die gigantischen Wasserfälle von «Foz do Iguaçu» verbunden mit einem Abstecher nach Argentinien. Anschliessend wurden sie in Brasilia vom Schweizer Botschafter in dessen Residenz zum Aperitif empfangen.
Die letzte Woche verbrachten die Freiburger in Cabo Frio, einem Badeort mit wunderbarem feinem Sandstrand, wo sie ihre Brasilien-Reise mit Erholung und Nichtstun abschlossen.