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Schützenswerter Lebensraum

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Schützenswerter Lebensraum

Motto des Heckenpflegekurses: «Die Natur haben wir nicht von unseren Eltern geerbt»

Der diesjährige Heckenpflegekurs wurde in St. Antoni durchgeführt. Die Teilnehmer wurden von Fachleuten über den Lebensraum Hecke und seine grosse Bedeutung informiert und erhielten eine Anleitung für den richtigen Unterhalt.

Hubert Pauchard, landwirtschaftlicher Berater am LIG, erläuterte einleitend den Begriff «Hecke». Nach dem Ausschlussverfahren ist eine Hecke ein lineares Gehölze, das nicht als Wald ausgeschieden ist. In der Regel sind es Flächen, die kleiner als 800 Quadratmeter sind, eine maximale Breite von zwölf Metern aufweisen mit höchstens zwanzigjährigen Beständen. Hecken sind sowohl auf Bundes-, kantonaler und kommunaler Ebene geschützt. Massgebend ist der Eintrag in den Landschaftsrichtplan oder Zonennutzungsplan der Gemeinde. Die Gemeinden sind für die Umsetzung des Schutzes verantwortlich.

Ungedüngter Krautsaum
nicht nur für Landwirte

Hecken sind in der Landwirtschaft wichtige Lebensräume, die zu den sieben Prozent ökologischer Ausgleichsflächen angerechnet werden können, die jeder direktzahlungsberechtigte Landwirtschaftsbetrieb auf seiner Nutzfläche anlegen muss, um den ökologischen Leistungsnachweis zu erbringen. Zur Hecke gehört ein mindestens drei Meter breiter Krautsaum, der weder gedüngt noch mit Herbizid behandelt werden darf. Letzteres wird nicht nur von den Landwirten verlangt, sondern gilt auch für öffentliche Anlagen und im Bereich des Privatgartens.

Nutzen und Schaden

Nach den rechtlichen Erläuterungen, schilderte Anton Jenny aus der Sicht des Wildhüters die verschiedenen Funktionen einer Hecke. Hecken schützen nicht nur vor Wind und Erosion, sie bieten auch Deckung und Nahrung für das Wild. Wo Hecken fehlen, verursachen Rehe mehr Schäden an den landwirtschaftlichen Kulturen. Hecken können aber auch Nachteile mit sich bringen. Wer den Wert der Hecke als Lebensraum erkannt hat und nach dem Motto handelt «Die Natur haben wir nicht von unseren Eltern geerbt, sondern von unseren Nachkommen ausgeliehen» (Antoine de Saint-Exupéry), wird auch eher bereit sein, die Nachteile auf sich zu nehmen.

Die Lebensraumfunktion der Hecke und wie sie durch gezielte Pflege verbessert werden kann, wurde vom Biologen Christan Imesch vorgestellt. Grundsätzlich gilt, dass je mehr verschiedene Straucharten und je mehr Strukturen eine Hecke aufweist, umso höher ist ihr ökologischer Wert. Wichtige Strukturen sind die Ast- und Lesesteinhaufen. Einige Teilnehmer machten darauf aufmerksam, dass Kleinstrukturen wie Ast- oder Lesesteinhaufen leider häufig von rücksichtslosen Spaziergängern als Deponie missbraucht werden.

Aus den Erläuterungen wurde bald klar, dass die fachgerechte Heckenpflege aufwändig ist. Für eine sechs Meter breite und 300 Meter lange Hecke betragen die Pflegekosten auf sechs Jahre berechnet ca. 1500 Franken. Der Öko-Betrag für diese Fläche beträgt in der Talregion 15 Franken/Are, was für eine Fläche von 18 Aren (6 m x 300 m) auf sechs Jahre einen Betrag von 1620 Franken ausmacht.

In der Bergzone 1 beträgt der Öko-Beitrag für Hecken sieben Franken/Are. Für die gleiche Hecke und die gleiche Zeitdauer gibt es nur noch einen Beitrag von 1260 Franken. In diesem Fall ist das heutige Direktzahlungssystem nicht befriedigend, denn es basiert auf dem potentiellen Ertrag je nach Lage der Fläche und honoriert nicht die erbrachte ökologische Leistung.

Maschine zum «Wädele»

Nach einer kurzen und anschaulichen Theorie über Sicherheitsaspekte, die von den Förstern Mario Inglin und Jean-Claude Ackermann erteilt wurde, war der Nachmittag der konkreten Pflege im Gelände gewidmet. Eine Haselhecke, wie sie im Sensebezirk noch häufig anzutreffen ist, wurde nach ökologischen Gesichtspunkten verjüngt. Solche Hecken erfüllten früher eine Nutzfunktion und aus dem Astmaterial wurden Reisigbündel – Senslerdeutsch «Wädele» – gebunden.

Zum Abschluss des Kurses wurde den Teilnehmern eine «Wädelepresse» vorgestellt. Die Maschine wurde von den Gebrüdern Peter und Hubert Müller aus Heitenried entwickelt. Die Technik erlaubt in ca. 7 Minuten 2 m lange und rund 50 kg schwere «Wädele» herzustellen, die nach dem Trocknen in vier handliche Bündel zersägt werden können. js

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