Schwarzsee Tourismus muss bereits wieder nach einem neuen Aushängeschild suchen

Nach knapp vier Monaten im Amt tritt Stephanie Roschi aus persönlichen Gründen als Direktorin von Schwarzsee Tourismus wieder zurück. Der Vorstand hat eine Übergangslösung und schreibt die Stelle neu aus.

Am Donnerstag hatte Stephanie Roschi offiziell ihren letzten Tag als Tourismusdirektorin von Schwarzsee. Die 37-Jährige hat die Stelle, die sie auf den 1. Oktober 2021 angetreten hat, aus persönlichen Gründen gekündigt, wie Schwarzsee Tourismus in einer Mitteilung schreibt. Wie Bruno Zbinden, Präsident von Schwarzsee Tourismus, auf Anfrage ausführt, hat Stephanie Roschi dem Vorstand in ihrem Kündigungsschreiben mitgeteilt, dass es ihr schwergefallen sei, Schwarzsee Tourismus mit gutem Gewissen gegen aussen zu repräsentieren. 

Viele Facetten

«Wir bedauern den Entscheid von Stephanie Roschi», sagt Bruno Zbinden. Er sei sich aufgrund seiner langjährigen Erfahrung im Tourismus bewusst, dass bei der Aufgabe als Tourismusdirektorin oder -direktor viel zusammenkomme und dass verschiedene Kräfte ihre Wirkung entfalten. «Das Amt hat viele Facetten. Es braucht Zeit, um alle Leute, Abläufe und Besonderheiten der einzelnen Saisons kennenzulernen.» Der Vorstand ist überzeugt, dass Stephanie Roschi die nötigen Fähigkeiten für die Bewältigung dieser Aufgaben mitgebracht hätte.

Stelle wieder besetzen

Der Vorstand ist nun am Abklären, wie es weitergeht. Er hat sich am Donnerstag zu einer Sitzung getroffen. Um das neue kantonale Tourismusgesetz umzusetzen, seien viele Abklärungen nötig, sagt Bruno Zbinden. «Wir werden das weitere Vorgehen auch mit der Gemeinde Plaffeien, die mit dem Tourismus eng verbunden ist, sowie mit der Region Sense anschauen und gemeinsam einen Weg besprechen.» Allenfalls müsse das Profil angepasst werden. Klar sei jedoch, dass die Position des Tourismusdirektors, der Tourismusdirektorin wieder besetzt werde. Er betont:

Dieses Amt ist das Zugpferd für unsere Tourismusregion, und es braucht diese Stelle.

Externer Berater

Der Vorstand setzt nun eine Findungskommission ein. Er ist in zweierlei Hinsicht aber nicht unter Druck, möglichst rasch jemanden zu finden. Zum einen unterstützt Thomas Steiner, früherer Direktor des Freiburger Tourismusverbandes, Schwarzsee Tourismus. Er ist mittlerweile als Berater tätig und hat sich auf Übergänge und Restrukturierungen spezialisiert. Thomas Steiner kennt die Tourismusregion Sense gut, hat er doch im Auftrag der Sensler Gemeinden eine Studie über diesen Wirtschaftszweig verfasst. Daraus geht hervor, dass der Sensebezirk direkt oder indirekt pro Jahr eine Wertschöpfung von 70 Millionen Franken aus dem Tourismus generiert, 55 Millionen davon kommen aus der Tourismusregion Schwarzsee.

Interne Lösung

Zum anderen übernimmt Daniela Schwartz übergangsmässig die Aufgaben der Tourismusdirektion. Sie hat an der Hochschule Luzern Betriebswirtschaft mit dem Schwerpunkt Tourismus und Mobilität studiert und ist seit 2018 zu 100 Prozent bei Schwarzsee Tourismus tätig. Zum Team gehören eine Lernende sowie zwei Teilzeitangestellte und eine Person, die für die Infrastrukturen verantwortlich ist.

«Wir sind nicht unter Zugzwang, weil wir mit Daniela Schwartz eine gute interne Lösung haben», sagt Bruno Zbinden. Sie sei sehr engagiert und motiviert und werde dafür sorgen, dass das Tagesgeschäft und die laufenden Projekte weiterlaufen. Er sei sich bewusst, dass es mehrere Monate dauern könne, bis eine neue Lösung für die Stelle in der Tourismusdirektion gefunden sei.