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Schweiz, ein Darts-Entwicklungsland

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Das gibt es alles zu lesen:

Im internationalen Steeldarts gibt es zwei dominierende Organisationen. Die British Darts Organisation (BDO), die dem Dachverband World Darts Federation (WDF) angehört. Von dieser BDO haben sich 1992 16  Profis losgelöst und eine eigene Profiliga gegründet: die Professional Darts Corporation (PDC). Dank regelmässigen TV-Übertragungen, seit 2004 auch in Deutschland, breitete sich die PDC in Europa immer mehr aus. Erfolgreiche holländische Spieler sorgten in ihrem Land für einen Boom – die Dutch Dart Foundation (DDF) entstand.

Seit 2006 breitet sich die PDC mit ihrem Ableger PDC Europe im deutschsprachigen Raum aus. In Deutschland und Österreich funktioniert das gut. Aus beiden Ländern haben sich Spieler in der erweiterten Weltspitze etabliert. In Deutschland finden Turniere vor mehreren Tausend Zuschauern statt. Und in der Schweiz? Ein Aufschwung ist erkennbar, Steeldarts steckt hier allerdings noch immer in den Kinderschuhen. Das belegen auch die Zahlen der Swiss Darts Association (SDA) zur Entwicklung der lizenzierten Steeldarts-Spieler in der Schweiz. 2004 waren es 312 Lizenzen, 2013 schon 438, und dieses Jahr waren 547 Spielerinnen und Spieler lizenziert.

Das Potenzial ist da, aber …

«Die besten Schweizer Spieler haben rein sportlich das Potenzial für in die Top 64 der Welt», sagt Thomas Gerock, SDA-Vorstandsmitglied und Nationaltrainer. Im Weg steht der grosse zeitliche Aufwand, um an Turnieren der PDC-Europe teilzunehmen. «Die Qualifikations­turniere finden am Donnerstagabend statt, meistens in Deutschland. Mit An- und Abreise sind das also drei Tage, die ein Spieler dafür aufbringen muss», sagt Gerock. Das sei mit einem normalen Job nicht zu vereinbaren. Als zusätzliche Hürde kommt der finanzielle Aufwand hinzu.

«Die Strukturen sind zu kompliziert. Es ziehen nicht alle am gleichen Strick.»

Charly Einstein

Dartspieler und Inhaber Dartshop

 

In der Schweiz ist im Vergleich zu Deutschland oder Österreich die Konkurrenz zu wenig breit. «Um es zum Profi zu schaffen, braucht es regelmässig Spiele auf hohem Niveau, gegen ähnlich starke Gegner. Das ist in der Schweiz nicht gegeben.» Immerhin versucht die SDA, im Nachwuchsbereich voranzukommen. Seit drei Jahren gibt es ein nationales Jugendteam: Die vier Knaben sammeln dadurch schon früh Erfahrungen auf internationaler Bühne.

Bezüglich einer verstärkten Professionalisierung ist Gerock skeptisch: «Wir sind ein Verband, die Mitgliedervereine müssten an der Generalversammlung Beschlüsse dazu fassen. Die finanziellen Mittel sind dabei wohl das grösste Hindernis.» Wie die Beispiele der PDC oder der PDC-Europe in Deutschland zeigen, wird Darts für Sponsoren interessant, wenn TV-Übertragungen im Spiel sind. Thomas Gerock glaubt, dass ein PDC-Europe-Turnier in Zürich durchaus ein grösseres Publikum anziehen könnte.

Alle machen ihr eigenes Ding

Charly Einstein kennt die Schweizer Darts-Szene gut. Er ist Mitinhaber des Darts-und-Billard-Shop in der Stadt Bern. Selber spielt Einstein seit seiner Kindheit Darts. Für ihn ist klar, wieso die Sportart in der Schweiz nicht vorankommt: «Die Strukturen sind zu kompliziert. Neben der SDA gibt es gerade im E-Darts viele kleinere, regionale Verbände. Es ziehen nicht alle am gleichen Strick.» In einer Randsportart sei das verheerend für die Entwicklung.

In seinem Laden spürte er nach den ersten TV-Übertragungen der Darts-WM einen Boom. Seither läuft das Geschäft jeweils während und gleich nach der WM gut. Einstein relativiert aber: «Diese Zeit hilft uns, die restliche Zeit des Jahres auszugleichen, in der Darts nicht so präsent ist bei den Leuten.» Er glaubt nicht daran, dass sich Darts in der Schweiz ähnlich stark entwickeln wird, wie das in Deutschland oder Holland der Fall war.

Eine gute Starthilfe

Im Kanton Freiburg haben Manfred Raemy und Silvio Stritt mit ihrer FKB Darts League eine Tradition am Leben erhalten. «Früher gab es Darts-Turniere in Wünnewil, in der Wuno-Bar. Da haben Silvio und ich uns mit der Sportart angefreundet», sagt Raemy. Als der Wirt wechselte, fanden diese Turniere nicht mehr statt, was die beiden sehr bedauerten. Also begannen sie im Jahr 2007 selbst, Turniere zu organisieren. Raemy erinnert sich: «Am Anfang hatten wir drei Scheiben und 16 Teilnehmer.» Seit drei Jahren sind es 60  Teilnehmer, die auf zehn Scheiben verteilt werden. «Diese Anzahl ist unsere obere Grenze», sagt Raemy. Die Amateurliga ist in Freiburg zu einer festen Grösse im Darts geworden. Es hat sich eine Szene gebildet, die Spass am Darts hat. Für viele Anfänger ist die Liga ein guter Start, um die Sportart im Wettkampf-Modus zu spielen, und nicht nur zu Hause im Familien- oder Freundeskreis.

Eine Herzensangelegenheit

Für die beiden Organisatoren ist die Darts League eine Herzensangelegenheit, beide nehmen auch selber an den Turnieren teil. «Wir sind nicht gewinnorientiert. Das Startgeld von 20  Franken pro Person und pro Turnier wird hauptsächlich für Preise investiert. Der Rest fliesst in den Unterhalt der Anlagen oder deckt weitere Ausgaben», erklärt Raemy. Sechs Turniere finden pro Jahr statt, hauptsächlich an Orten im Sense­bezirk. Dieses Jahr wurde eines dieser Turniere live im regionalen TV übertragen. «Es hätten noch mehr Zuschauer kommen können, doch wir sind mit der Premiere zufrieden», äussert sich Raemy dazu. «Einige Zuschauer, die das Turnier im Fernsehen gesehen haben, sind danach vor Ort gekommen, um sich selber ein Bild zu machen.» Darum hält man auch in Zukunft an dieser Idee fest: Ein Turnier pro Jahr wird live im TV übertragen und soll zu einem grossen Fest werden.

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