Die Horrormeldungen über die tödlichen Gefahren, denen sich Flüchtlinge bei der Überquerung des Mittelmeers aussetzen, reissen nicht ab. Am Freitag ist bereits wieder ein Boot vor Lampedusa gekentert. Dabei ertranken mehr als 30 Personen. Seit dem Flüchtlingsdrama von voriger Woche mit über 360 Toten sind Politiker europaweit aktiv geworden, auch in der Schweiz. Aussenminister Didier Burkhalter und Justizministerin Simonetta Sommaruga haben Vorschläge präsentiert, die das Problem durch verstärktes Engagement in den Flüchtlingsländern entschärfen möchten. Bundesrat Burkhalter erklärte zudem, er strebe den Abschluss von Migrationspartnerschaften mit weiteren Staaten an.
In der Debatte werden aber auch zahlreiche Ideen lanciert, die aussichtslos scheinen. Dazu zählt etwa der Vorstoss des Solothurner FDP-Nationalrats Kurt Fluri, der die Wiedereinführung des Botschaftsasyls ins Spiel brachte, das erst im Juni vom Stimmvolk abgelehnt worden war. Gerhard Pfister (CVP) und Christoph Blocher (SVP) fordern dagegen ein internationales Flüchtlingslager in Nordafrika–eine Idee, die von der UNO bereits abgelehnt wurde. BZ/pm
Bericht Seite 19