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Schweizerdeutsch im Wandel der Zeit

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Schweizerdeutsch im Wandel der Zeit

Buch mit Vorträgen einer Dialektologen-Tagung in Freiburg

Mit «Gömmer MiGros?» war vor zwei Jahren die Freiburger Dialektologen-Tagung zu Ehren von Peter Dalcher überschrieben. «Gömmer MiGros?» heisst auch die Publikation dazu.

Von CHRISTIAN SCHMUTZ

«Das Schweizerdeutsche in seinen unterschiedlichen Formen ist eines der wichtigsten Identitätsmerkmale der Deutschschweizerinnen und Deutschschweizer», schreibt Annelies Häcki Buhofer in der Einleitung zur Publikation «Gömmer MiGros? Veränderungen und Entwicklungen im heutigen SchweizerDeutschen». Die Basler Sprachwissenschaftlerin hat das Buch zusammen mit Beat Dittli (Basel) und Walter Haas (Freiburg) herausgegeben. Auf über 250 Seiten werden dabei neue Entwicklungen im Schweizerdeutschen untersucht, das Schweizerdeutsche im Austausch mit dem Globalen verglichen sowie als Sprache der Literaten und Musiker geprüft.

Die Publikation des Universitätsverlages Freiburg geht auf ein Kolloquium zurück, das im Mai 2001 zum 75. Geburtstag von Peter Dalcher durchgeführt worden war. Der Zuger Sprachwissenschaftler arbeitete 36 Jahre beim Schweizer Wörterbuch, dem so genannten Idiotikon.

Ethnolekt und Jugendsprache

In dieser Zeit war er 15 Jahre lang Titularprofessor am Lehrstuhl für Germanische Philologie der Universität Freiburg. Deshalb war dieses Treffen von rund 90 Dialektologinnen und Dialektologen im Üechtland durchgeführt worden. Die Wendung «Gömmer MiGros?» ist dabei ein ideales Beispiel für den Austausch zwischen dem Schweizerdeutschen und seiner Umwelt. Solche Formen sind fürs Deutsche unüblich und sind wohl von südeuropäisch geprägten «Ethnolekten» inspiriert worden – also von Varietäten, die von Sprechern nichtschweizerischer Herkunft verwendet und als typisch für sie eingestuft werden. Gerade in die Schweizer Jugendsprache sind solche Formen aber ohne Abschätzigkeit aufgenommen worden.

«Gömmer MiGros?» habe aber auch eine metaphorische Komponente, führte Häcki Buhofer in der Einleitung aus: «Es ist die Frage, ob und inwiefern wir uns von der Kleinräumigkeit der herkömmlichen schweizerdeutschen Dialekte entfernen und an der Schaffung von mittelgrossen (mi-gros) ausgerichteten Dialekträumen beteiligt sind.» Jedenfalls wandeln sich die Schweizer Dialekte wie jede Sprache – und nicht nur zum Schlechten.

Oft ist das Englische Vorbild für Neuschöpfungen. Ganz einfach, weil es momentan geraden einen grossen Marktwert hat. Gleichzeitig zeigt Helen Christen von der Universität Freiburg in ihrem Beitrag auf, dass die Basis für jugendsprachliche Verstärkungs-Wortbestandteile wie wälts-, mega-, huere- oder u- nicht nur im Englischen, sondern oft auch in althergebrachten Dialekten zu finden sind.

Beat Dittli, Annelies Häcki Buhofer, Walter Haas (Hrsg.): Gömmer MiGros? Veränderungen und Entwicklungen im heutigen SchweizerDeutschen. In: Germanistica Friburgensia 18. Freiburg 2003. ISBN 3-7278-1387-3, 45 Fr.

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