Untertitel: Vierte Buchverfilmung ist düsterer als Vorgänger
Autor: Von IMELDA RUFFIEUX
Die ersten zwei Bände von Joanne K. Rowling wurden filmisch durchaus für Kinderaugen tauglich umgesetzt: spannende Abenteuer, ein paar witzige Szenen und ein Happy End. Schon im dritten Film wurde eine gehörige Portion von der bedrohlichen Stimmung, die auch im Buch langsam aufgebaut wird, umgesetzt. Das neueste Abenteuer «Harry Potter und der Feuerkelch» steht unter dem Motto «Schluss mit lustig».
Aus dem herzigen Jungen ist ein Teenager geworden, der Umgangston ist rauer und vorpubertäre Stimmungsschwankungen gehören dazu. Die Action-Szenen sind gewagter inszeniert und die Spezialeffekte aufwändiger. Man merkt, dass diese Produktion unter der Leitung eines neuen Regisseurs gedreht wurde.
Worum es geht, muss man Harry-Potter-Fans wohl nicht erklären. Wider Willen muss der Zauberschüler beim berühmt-berüchtigten Trimagischen Turnier mitmachen. Dabei kämpft er gegen Drachen, Unterwassser-Ungeheuer und andere Bedrohungen – natürlich nicht zum Spass und für den Ruhm, sondern, wie sich bald herausstellt, um sich am Schluss seiner bisher grössten Herausforderung, dem Kampf mit dem erstarkten Lord Voldemort, zu stellen.
Wer vom Buch begeistert ist, wird vom Film etwas enttäuscht sein. Es war zwar klar, dass man das 800-seitige Werk nicht szenengetreu umsetzen kann. Doch stutzt man beim Ansehen des Films mehr als einmal, wie viel weggelassen wurde: die ganze Spielatmosphäre bei der Quidditch-Weltmeisterschaft etwa wurde ganz kurz abgehandelt. Die Rolle des Hauselfen Winky wurde gelöscht und das Geheimnis der nervigen Rita Kimmkorn wird am Ende nicht gelöst.
Die Schauspieler, allen voran Daniel Radcliffe als Harry, Emma Watson als Hermine und Rupert Grint als Ron, meistern ihre Aufgabe wie immer mit Bravour. Und genauso wie dasBuch endet der Film mit dem von der Autorin Joanne Rowling ganz bewusst gestalteten Spannungsmoment: Wie geht es weiter, was bringt der nächste Teil…?