Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Schwerer Schlag für Gemüsehändler

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Lukas Schwab

Während sich der Rest der Wistenlachregion auf eine viel versprechende Traubenernte freut, ist die Stimmung auf dem Betriebsgelände der Firma Ruegsegger in Sugiez gedrückt. Die Maschinen stehen praktisch still, das Personal ist auf das absolute Minimum reduziert. Jean-Luc Ruegsegger, Chef der auf Gemüsehandel spezialisierten Firma, ist traurig: «Im Moment nutzen wir nur fünf Prozent unserer Kapazität, ich musste 15 von 17 Angestellten entlassen. Das schmerzt, wenn ich daran denke, dass unsere Produkte in allen Auslagen der Migros von Neuenburg und Freiburg lagen», äusserte sich Ruegsegger gegenüber der Zeitung La Liberté. «Unsere Umsatzzahlen waren nie so hoch wie in den letzten Jahren. Diese Tatsache macht es umso frustrierender.»

Kleine haben kaum Überlebenschancen

Die Situation seiner Firma erklärt Ruegsegger mit der fortschreitenden Konzentration im Grosshandel. Ein Prozess, der den «kleinen Grossisten» kaum Überlebensmöglichkeiten lasse. In den letzten beiden Jahren hat der Unternehmer aus Sugiez, der an die Migros in Marin lieferte, nach und nach Marktanteile bei Karotten, Tomaten, Gurken und anderen Gemüsen verloren.

«Die Direktion der Migros hat entschieden, die Zahl der Grossisten zu reduzieren. Bei den Karotten ist die Zahl der Zwischenhändler beispielsweise von etwa 30 auf drei gesunken. Das Angebot, das ich der Migros gemeinsam mit anderen welschen Unternehmern gemacht habe, hatte gegen die Deutschschweizer Konkurrenz keine Chance», so Ruegsegger gegenüber der Liberté. Für seine Firma resultierte daraus eine Umsatzeinbusse von rund 40 Prozent. «Mir waren die Hände gebunden, da mir die Migros nicht erlaubte, an andere Grossverteiler zu liefern.»

Diktat des Marktes

Die Migros erklärte gegenüber La Liberté, die Zahl der Zwischenhändler zu reduzieren sei ein Diktat des Marktes. «Mit nur einem Gemüseanbieter zusammenzuarbeiten, erlaubt es uns, Zeit zu gewinnen, die Kosten zu reduzieren und eine einwandfreie Frische der Produkte zu garantieren», erklärte Maryvonne Monnier. Die PR-Verantwortliche der Migros Neuenburg-Freiburg fügt an: «Wir halten daran fest, dass unser Hauptlieferant aus der Region kommt. Unser Lieferant ist die Firma Spavetti aus Kerzers. Wir haben uns jedoch vergewissert, dass die Produzenten, welche bisher an die Firma Ruegs-egger geliefert haben, in Zukunft mit der Firma Spavetti zusammenarbeiten können.»

Erst vor vier Jahren hat Jean-Luc Ruegsegger seinen Betrieb für vier Millionen Franken komplett modernisiert, um seine Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Was ihn am meisten ärgert ist die Art und Weise, wie sich das Ganze abgespielt hat: «Ich hatte viele schöne Jahre der Zusammenarbeit mit der Migros. Nun fragt mich die Migrosdirektion, ob ich das Gefühl hätte, in einer Verhandlungsposition zu sein.»

Abnehmer in Sicht

«Unter den momentanen Konditionen wäre es unmöglich, weiterzumachen», erklärt Ruegsegger. Für den Moment will er eine minimale Produktionstätigkeit aufrechterhalten. «Ich bin in Kontakt mit einem möglichen Käufer für meine Firma, aber im Moment kann ich noch nicht mehr sagen.»

Meistgelesen

Mehr zum Thema