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Schwierige Jagd nach kleinen Biestern

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Schwierige Jagd nach kleinen Biestern

Kopfläuse – eine Plage, die an Schulen immer wieder ein Thema ist

Die Krabbeltierchen sind nur gerade drei bis fünf Millimeter gross, können aber für sehr viel Unruhe sorgen: Lästige Kopfläuse sind derzeit ein Thema an einigen Freiburger Schulen.

Von IMELDA RUFFIEUX

Es fängt schon an zu jucken, wenn man nur darüber spricht oder schreibt: das Thema Kopfläuse hat eine sehr grosse suggestive Wirkung, der sich kaum jemand entziehen kann. Mit mehr als einem Phantomjucken mussten sich in den letzten Wochen und Monaten die Schulbehörden in einigen Freiburger Gemeinden befassen.

Immer noch ein Tabu-Thema

Schulkommissionen, der schulärztliche Dienst und die Schulleitung haben dabei des Öfteren mit Vorurteilen und Fehlinformationen zu kämpfen. Denn der Läusebefall ist vielerorts immer noch ein Tabu. Er wird mit mangelnder Hygiene und einem ungepflegten Lebensstil in Verbindung gebracht. Die Meinung, dass Läuse ein Problem von «Bauernkindern und Ausländern» seien, hält sich hartnäckig.

Keine Frage der Hygiene

Dabei kann man es auf jedem Merkblatt und in jedem Lehrbuch nachlesen: Köpfläuse haben nichts mit Unsauberkeit zu tun. Die unscheinbaren Krabbeltierchen leben von menschlichem Blut, das sie via Kopfhaut abzapfen (siehe auch Kasten).

Den kleinen Saugern ist es egal, ob ihr Wirt ein schön gepflegter Blondschopf mit langen Haaren ist oder ob er eine verwuschelte Kurzhaarfrisur trägt. Sie fühlen sich bei Mädchen ebenso wohl wie bei Buben oder bei Erwachsenen. Weil sie sich dort am schnellsten vermehren können, wo Köpfe zusammengesteckt werden, sind die Plagegeister in Spielgruppen oder in Schulklassen am häufigsten zu finden.

Epidemienartige
Ausbreitung

Es genügt, dass ein einziges Kind aus einer 300-köpfigen Schule befallen ist, damit es zu einer epidemienartigen Ausbreitung kommt. Die Insekten sind gute Kletterer, die sich von Haarschopf zu Haarschopf fortbewegen. Die Bekämpfung ist wesentlich mühsamer, denn wenn auch nur eine Laus oder eine Nisse (ein Lausei) übersehen wird, fängt das Ganze ein paar Tage später von vorne an.

Mit der Hartnäckigkeit der Läuse hatten in den letzten Wochen und Monaten unter anderem die Schulkreise von Tafers, Düdingen, Rechthalten, Marly und Plaffeien Bekanntschaft gemacht – überall versuchte man das Problem mit Aufklärung und dem Appell zum Handeln in den Griff zu bekommen.

Als im Schulkreis Plaffeien einzelne Fälle auftraten, sind die Eltern mit einem Brief dazu aufgefordert worden, die Köpfe ihrer Kinder zu untersuchen und den Biestern den Garaus zu machen. Als auch eine zweite Aufforderung das Problem nicht lösen konnte, hat die Schulkommission beschlossen, so genannte «Läuse-Tanten» einzusetzen.

Mitglieder des Samaritervereins und einige Mütter führen jetzt in den Schulklassen regelmässig systematische Kontrollen durch. Dadurch konnte der Befall bereits ein wenig eingedämmt, aber immer noch nicht ganz ausgerottet werden, wie Daniela Spicher, Mitglied der Schulkommission Plaffeien, gegenüber den FN bestätigte.

Läusekamm und
chemische Mittel

«Viele Eltern sind der Auffassung, dass die Sache mit etwas Shampoo erledigt ist – dem ist leider nicht so», betont Daniela Spicher. Die zwei bis fünf Millimeter grossen Tiere sind scheu und so klein, dass sie von blossem Auge kaum sichtbar sind.

Am ehesten entdeckt man die Lauseier, die in der Grösse eines Sandkorns an den Haaren kleben, durch den Einsatz eines so genannten Läusekamms. Die Behandlung bedingt die Anwendung von chemischen Produkten, die genau nach Vorschrift eingesetzt werden müssen. Denn Läuse und Nissen sind recht zäh.

Keine Meldepflicht

Und weil es unangenehm ist zuzugeben, dass man bei einem Kind Läuse gefunden hat, wird das Thema oft totgeschwiegen – die beste Grundlage für eine Läusepopulation. Im Gegensatz zu anderen Epidemien gibt es bei Kopfläusen keine Meldepflicht. Deshalb kann von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen werden. Der Kantonsarzt wird in der Regel über auftretende Fälle informiert; die Verantwortung für die Bekämpfung liegt aber bei den Gemeindebehörden.

Läuseplagen gab es schon immer, nicht nur in der Schweiz, sondern auf der ganzen Welt. Wellenartig werden Regionen befallen, ganz ausrotten konnte man das Ungeziefer bis jetzt nicht. Hilfreich bei der Ausbreitung ist auch die Tatsache, dass die Menschen heute wesentlich mobiler sind als noch vor einigen Jahrzehnten. Ältere Leute erinnern sich sicher noch daran, dass früher das «Lausen», abends in der Stube, zum normalen Alltag gehörte.
100 Eier in zehn Tagen

Sie sind klein, flink, zäh und pflanzen sich ziemlich eifrig fort: Die blutsaugenden Kopfläuse gibt es auf der ganzen Welt.

Kopfläuse sind Hautparasiten, die sich vom Blut der Menschen ernähren. Sie sind mit ihren sechs Beinen und starken Klauen gute Kletterer, können aber nicht springen oder fliegen. Aus einem Laus-Ei, einer so genannten Nisse, schlüpft nach sieben bis zehn Tagen eine junge Laus, die nach weiteren zehn Tagen geschlechtsreif ist. Ein geschlechtsreifes Weibchen legt pro Tag etwa zehn Eier. Kopfläuse werden in der Regel etwa 30 Tage alt. Die Viecher können nicht von Haustieren übertragen werden – allerdings sind Fälle bekannt, wo es über Mützen, gemeinsam benutzte Kämme und Bürsten sowie über Polstermöbel und Stofftiere zu Übertragungen gekommen ist.

Wenn eine Laus Blut saugt, spritzt sie eine Flüssigkeit in die Kopfhaut, die Juckreiz verursacht. Ein Läusebefall ist zwar sehr lästig, in der Regel aber gesundheitlich harmlos – zumindest in Westeuropa. In gewissen Fällen kann es zu allergischen Reaktionen durch die Fäkalien und den Speichel der Laus kommen. Oder die Verletzungen der Haut können Infektionen verursachen.

Kopfläuse gibt es auf der ganzen Welt, vor allem in der Altersgruppe der fünf- bis zwölfjährigen Kinder. Allein in Amerika geht man von sechs bis zwölf Millionen Fällen aus. Läuse sind eine alte Spezies: Sogar in den Haaren von Mumien aus dem alten Ägypten hat man Läuse und Nissen gefunden. Übrigens sind bisher 415 verschiedene Arten von Läusen bekannt. Drei von ihnen leben auf dem Menschen: die Kopflaus, die Kleiderlaus (in Säumen, Nähten, Falten von Kleidern) sowie die Filzlaus (Achselhöhlen, Barthaar, Geschlechtsbehaarung). im
Heiss waschen
oder einfrieren

Die Behandlung mit Anti-Laus-Shampoos ist eine Seite der Bekämpfung. Experten empfehlen überdies das Waschen von Bettwäsche, Schals und Mützen. Kleider und Schmusetiere, die nicht bei hohen Temperaturen (60 Grad) gewaschen werden können, sollten für einige Stunden ins Gefrierfach gelegt werden. Polstermöbel müssen intensiv gesaugt werden, da sich die Tiere dort einige Stunden aufhalten können, um dann wieder auf einen behaarten Kopf zu wechseln. Wichtig ist eine regelmässige Nachkontrolle – nicht nur beim betroffenen Kind, sondern auch bei allen anderen Familienmitgliedern.

Während geschlüpfte Läuse ohne menschliches Blut nach 48 Stunden sterben, können die Eier (Nissen) bei Zimmertemperatur noch mehrere Tage überleben, bevor sie ausschlüpfen. Die lichtscheuen Läuse sind selten von blossem Auge zu erkennen, deshalb sind es vor allem die Ni

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