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Schwitzen für ein schönes Feuer

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Christophe Zürcher

An diesem Mittwochmorgen wurde auf der Wiese neben dem Primarschulhaus Neustadt in der Unterstadt zünftig angepackt, das war auf den ersten Blick zu erkennen: Gruppenleiter Roland Noth und seine sechs Schützlinge, allesamt arbeitslose Männer und fürs Programm «Ökologische Baustelle» (siehe Info-Box) im Einsatz, sind in der vormittäglichen Gluthitze gefordert; der Schweiss fliesst in Strömen. Sie schichten meterlange Holzscheite, welche von einem Kipplader hierher transportiert wurden, zu einem mächtigen Stapel auf. Gestern Abend haben sie ihre Arbeit beendet und 13 Kubikmeter Holz mit einem Gesamtgewicht von 40 Tonnen hinterlassen. Dieses wird als Material fürs städtische 1.-August-Feuer von nächster Woche dienen.

Motivierende Aufgabe

Obwohl die Arbeit sehr anstrengend ist, seien die Teilnehmer des Programms überaus motiviert, erklärt Roland Noth. Manchmal müsse er die Arbeiter gar daran erinnern, dass sie bei dieser Wetterlage unbedingt regelmässige Trinkpausen einlegen sollten.

Angesprochen auf den aktuellen Einsatz, meint der Gruppenleiter, dass diese Aufgabe «etwas Besonderes und damit interessanter als der Alltag» sei. Ähnlich animierend wird wohl die Kooperation mit Hubert Audriaz sein: Der bekannte Freiburger Künstler erhält, wie der für die «Baustelle» Verantwortliche Nicolas Villard schätzt, bei 80 Prozent seiner Projekte Unterstützung von Teilnehmenden des Programms. Alltäglich sind hingegen Unterhaltsarbeiten wie die Instandhaltung von städtischer Infrastruktur, Waldwegen und Vita-Parcours oder die sommerliche Aushilfe auf Alpen. Viele dieser Aufgaben würde die Stadt gar nicht wahrnehmen können, wenn sie dafür Förster oder andere Staatsangestellte in Anspruch nehmen müsste. «Deshalb ist unsere Arbeit klar wertvoll für die Allgemeinheit», sagt Noth.

Das Programm bringt natürlich auch für die Teilnehmenden selbst einen Mehrwert. Häufig mangelt es Arbeitslosen an sozialen Kontakten und damit einhergehend auch an Selbstvertrauen. Hier setzt die «Ökologische Baustelle» an; durch die Arbeit in Teams sollen die während drei Monaten bis zu einem Jahr teilnehmenden Personen Kontakte knüpfen und ihre Sozialkompetenz trainieren. Die angestrebte verbesserte soziale Eingliederung bezeichnet Jean-Claude Simonet, Koordinator für Sozialhilfe und Massnahmen für die gesellschaftliche Integration, in einem Grundsatzpapier als Vorbedingung für die spätere berufliche Eingliederung.

Nützliche Erfahrungen

Zumindest teilweise ist das Massnahmenprogramm aber auch direkt berufsvorbereitend. Roland Noth sieht einen grossen Vorteil der Aktivitäten darin, dass die Teilnehmer dabei den Umgang mit Beton, Metall, Holz und diversen Werkzeugen kennenlernen: «So können sie Fähigkeiten trainieren, die in vielen handwerklichen Berufen, besonders in der Baubranche, gefragt sind.»

Ob die Beteiligten ihren nächsten Job tatsächlich auf einer Baustelle antreten werden, bleibt abzuwarten. Offensichtlich ist jedenfalls, dass der Einsatz für die Allgemeinheit den Männern Spass macht und als sinnvoll erlebt wird: Als sie am Mittwoch gegen elf Uhr eine kurze Rast im Schatten der Bäume einlegen, schallt gut gelauntes Gelächter über die Wiese.

In zwei Tagen schufen sechs Teilnehmer des Programms «Ökologische Baustelle» mit Gruppenchef Roland Noth die hölzerne Basis fürs Freiburger 1.-August-Feuer. Seit heute Morgen sind sie wieder mit dem Ausmähen von Böschungen beschäftigt.Bild Corinne Aeberhard

Zum Programm

Ökologische Baustelle gibt es seit den 1940ern

Das Programm «Ökologische Baustelle» (Chantier écologique) wurde in den 1940er-Jahren vom freiburgischen Arbeitsamt geschaffen. Seit 2010 wird es von der Stadt Freiburg organisiert. Als «ökologisch» wird es bezeichnet, weil die Teilnehmer ursprünglich vor allem Waldarbeiten für die Burgergemeinde erledigten. Die «Ökologische Baustelle» ist ein soziales Massnahmenprogramm für Arbeitslose auf Freiwilligenbasis. Die fixe zeitliche Struktur und das realitätsnahe Engagement fürs Gemeinwohl soll den Betroffenen als Fernziel den (Wieder-)Einstieg ins Berufsleben erleichtern. Begleitend zu den Arbeitseinsätzen können sie einen Französischkurs besuchen und erhalten Unterstützung bei Bewerbungsschreiben und der Vorbereitung auf Einstellungsgespräche. cz

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