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Screen Sisters oder Scream Sisters?

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Screen Sisters oder Scream Sisters?

Autor: «Das Selbst in einer interaktiven Welt» – FN vom 17. Oktober 2008

Mit ihrem neuen Programm Screen Sisters knüpft Fabienne Bergers Compagnie visuell an die Unterhaltungsindustrie an. Leider auch inhaltlich, scheint sie doch deren Leere für 50 Minuten in den Raum stellen zu wollen, vor allem dann, wenn sich auf der Bühne nichts tat, und die Darstellerinnen gleich dem die Kunst suchenden Zuschauer in die Leere starrten, wenngleich dies – wie treffend – ein modernes Ausdrucksmittel sein mag. Fabienne Bergers neue Produktion vermittelt diese Leere in visueller wie intellektueller Hinsicht und dies durch die Vernarrtheit in eine technische Spielerei, die jeder dank einer Webkamera nachvollziehen kann: was vor dem Bildschirm geschieht, findet sich auf diesem. Da reichen ein paar Schritte zurück, um aus dem nahe der Kamera Stehenden einen Goliath zu machen. Mit einem Spiegel lässt sich die ganze Sache verdoppeln. Eine Spielerei, die allerdings schon nach wenigen Minuten ihren Reiz verliert und durch tänzerische Darstellung aufgefangen werden könnte. Aber eben diese liess zu wünschen übrig. Übertragen auf eine Musikdarstellung, müsste ein virtuoser Musiker auf der Bühne langsame Tonübungen zelebrieren, um zu sagen: ich kann auch anders, nämlich so, als ob ich nicht könnte. Als Versuch der Geduld und Duldsamkeit des Publikums mag es reichen, bei gefordertem Eintritt wird es aber zu einer Beleidigung desselben. Eine Geld-zurück-Garantie gibt es bei Kulturveranstaltungen nicht, obgleich der Ausgang auch der Eingang ist. Bedrohlich aber wird es, wenn Programmtexte einen Inhalt vermitteln, der auf der Bühne nicht vermittelt wird, sei es aufgrund von dessen fehlender Vermittelbarkeit oder wegen des fehlenden Vermittlers. Dann wird Tanz zum Zu-Erklärenden, der Zuschauer zum Idioten, das Programmheft zum Belehrenden. Seltsam in einer Zeit, in der die Kommunikationsebenen zwischen Bühne und Zuschauerraum seit mehr als 200 Jahren erfolgreich ausgelotet wurden – auch in der Tanzszene.

Autor: Andreas Hofmann, Freiburg

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