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Den Murtnern ging ein Licht auf

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Um 18.30 Uhr ging es los: Startschuss zum Murtner Lichtfestival 2017. Nacheinander erstrahlten die verschiedenen Attraktionen. Auf der Fassade des Berntor-Schulhauses lud «Lehrer» Adrian von Bubenberg wieder zu seiner multimedialen, musikalischen, fulminanten, poetischen und überraschenden Schulstunde. Wie schon bei der ersten Ausgabe des Lichtfestivals ist die Show «Sage comme des Images» der französischen Lichtzauberer von Spectaculaires auch dieses Jahr der Höhepunkt des Festivals. Das diesjährige Programm setzt mehr auf Poesie und Verspieltheit und auch Action als die erste Ausgabe des Programms. Während 15 Minuten werden Themen wie die Uhr und die Schifffahrt im Dreiseenland angesprochen. Zudem haben Kinder Bilder gemalt, welche die Animatoren in einen Film umgesetzt haben.

Um eine halbe Stunde versetzt in der Deutschen Kirche: klassische und rockige Melodien. Die «Universe of Sound» ist etwas Neues: Zu den Grafikspielereien von Spectaculaires spielt ein zwölfköpfiges Orchester rasante Livemusik. Unter der Leitung des Freiburger Musiklehrers Peter Rup­recht präsentiert eine Ad-hoc-Band aus Profimusikern und Studierenden ein buntes Potpourri aus Klassik und Rock. Wer die Animationen geniessen will, muss sich einen guten Platz ergattern und einen starken Nacken haben, denn die Bilder zur Musik werden an die Kirchendecke projiziert.

Das Museum hat sich als dritter zentraler Standort etabliert: Insgesamt sind dort fünf grössere und kleinere Darbietungen zu sehen, die meisten innerhalb der alten Mauern. Draussen setzt sich der Murtner Filmemacher Adrian Scherzinger mit Vergangenheit und Gegenwart auseinander. Auch die anderen Arteplages im Stedtli und im Hafen Murten buhlen mit Vollgas um Aufmerksamkeit. Wie schon letztes Jahr sind die Fassaden des Schlosses und des Hexenturms begehrte Leinwände für Projektionen – bei Ersteren ist es ein Flipperspiel, beim anderen sind es Kinderzeichnungen. An der Wand der Deutschen Kirche ist ein Spiel aus Licht und Schatten mit der Statue von Schriftsteller Jeremias Gotthelf zu sehen. Gegenüber: Ein Instrumentenbauer hat in seinem Laden ein kleines aber feines Lichtarrangement aufgestellt, dazu spielt jemand Kontrabass. Von den 35 beteiligten Künstlern stammten 25 aus der Region, betonte der künstlerische Leiter des Anlasses, Francis Moret auf Anfrage, 15 seien aus Murten selbst. «Wir wollen bei den Besuchern einen Wow-Effekt erzeugen, sie mit etwas scheinbar Einfachem beeindrucken.» Auch die beliebten Laternen können dieses Jahr wieder mit Wünschen beschriftet dem See überlassen werden.

Shuttle-Service eingerichtet

«Das zweite Mal ist immer schwieriger als das erste», hatte Marianne Siegenthaler, Präsidentin von Murten Tourismus, kurz vor dem Anlass sinniert. Sie seien vom Erfolg und dem Besucherandrang der ersten Ausgabe überrascht, ja überrumpelt worden. «Es waren grosse Erwartungen da, von uns und den Besuchern», so Siegenthaler weiter. Es sei ihr Ziel, ein möglichst unterhaltsames Festival zu liefern und den Besuch möglichst angenehm zu gestalten. Nicht alles sei letztes Jahr optimal gelaufen, und sie hätten darauf reagiert, sagte Projektleiter Simon Neuhaus kurz vor dem Start. So hätten sie einen Shuttledienst eingerichtet: «So wollen wir ein erneutes Verkehrschaos vermeiden.»

Neu ist auch der herzförmige Pin, der für sechs Franken verkauft wird, genauso wie andere Fanartikel, welche die Eigenfinanzierung des Anlasses ermöglichen sollen. Und es gebe vor allem zusätzliche Arteplages. Statt 23 wie das letzte Mal können sich die Besucher 35 Arteplages anschauen. Einige sind in Gebäuden untergebracht. «Wir wollen damit den Besuchern die Möglichkeit geben, etwas auch einmal an der Wärme und im Trockenen anzuschauen», so Simon Neuhaus.

Und die Organisatoren versuchen, mit Karten und Wegweisern den Fluss des Publikums möglichst über das ganze Festgelände zu verteilen, um zu grosse Ansammlungen namentlich beim Berntor, dem neuralgischen Punkt des Anlasses, zu vermeiden. Auffällig für die Besucher sind die Sicherheitsmassnahmen: Vor dem Start des Anlasses fahren jeden Abend an den Eingängen ins Stedtli Lastwagen auf, die einen Sperrriegel bilden. Laut Stéphane Moret, Tourismusdirektor und Vordenker des Anlasses, geschieht dies auf Betreiben der Kantonspolizei und als Reaktion auf die Terroranschläge der letzten Monate. «Wir stellen aber kein Sicherheitsrisiko fest», stellte Moret klar.

Die Organisatoren haben für die zweite Ausgabe in die Infrastruktur investiert. Das Stedtli ist entsprechend dekoriert, zusätzliche Kehricht­eimer wurden aufgestellt, und in einem Container gegenüber dem Berntorschulhaus bietet ein VIP-Sektor den Besuchern und Sponsoren die Möglichkeit, die Hauptattraktion aus einem privilegierten Blickwinkel zu betrachten. 37 Gastronomen haben ihre Lokale hergerichtet, einzelne haben Stände für Snacks und Getränke aufgestellt. Geschlossene Restaurants wie letztes Jahr soll es keine geben. Die Partner-Lokale sind mit einem leuchtenden Quadrat gekennzeichnet.

Die «Hauptstadt des Lichts»

Kurz nach dem Start machte sich Erleichterung breit bei den Organisatoren. «Runder, schöner, attraktiver, professioneller», bilanzierte zum Beispiel Tourismus-Präsidentin Siegen­thaler. Zwar fanden gestern Abend noch nicht viele Besucher den Weg in den Hafen, das Stedtli und das Museum. Und noch liefen nicht alle Arteplages rund – einzelne nimmt man kaum wahr. Doch die Ideen sind kreativer, die Umsetzung wirkt fundierter als bei der Premiere vom letzten Jahr. Sie machen Lust auf mehr. Und mehr soll es auch geben, geht es nach Tourismusdirektor Stéphane Moret. Denn der Anlass soll zur Tradition werden und Murten über die Grenzen der Region hinaus bekannt machen. Schon letztes Jahr hatte er die Losung durchgegeben und wiederholte diese gestern Abend: «Wir wollen die Hauptstadt des Lichts in der Schweiz sein.» Es dauere mindestens sechs Jahre, um die Veranstaltung zu perfektionieren.

«Wir wollen bei den Besuchern einen Wow-Effekt erzeugen, sie mit etwas scheinbar Einfachem beeindrucken.»

Francis Moret

Künstlerischer Leiter Lichtfestival

Zum Programm

Zwölf Tage Murten Lichtfestival 2017

Das Murten Lichtfestival, das gestern begonnen hat, dauert bis Sonntag, 22. Januar. Um 18 Uhr gehen am Lichtfestival die Lichter aus, und die Shows beginnen. Die meisten sind entweder ständig am Laufen, etwa ein Dutzend beginnt regelmässig zu bestimmten Zeiten immer wieder neu. Die Darbietungen sind jedoch jeden Abend die gleichen. Einzige Ausnahme: das Musik-Licht-Spektakel «Universe of Sound» in der Deutschen Kirche. Dieses wird am Samstag vier Mal durchgeführt, sonst aber drei Mal. Sie ist auch die einzige Show, die Eintritt kostet: acht Franken. Um 22 Uhr stellen die Projektoren ab, und die normale Strassenbeleuchtung geht wieder an. Weiterführende Informationen auf www.murtenlichtfestival.ch und auf der eigens für den Anlass kreierten und am Dienstagabend aufgeschalteten Smartphone-App.

fca

 

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