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Der Baumeister der Dunkelheit

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Wenn sich die Sonne verabschiedet und die Dunkelheit anbricht: Das ist die Zeit, wo der Biber aus seinem Bau hervorkommt. Durch das Wasser verlässt der nachtaktive Nager seine Burg, auf der Wasseroberfläche sind nur Blasen zu sehen. Kurz streckt er seinen Kopf an die Luft, um gleich wieder abzutauchen und mit seiner Kelle kräftig auf das Wasser zu schlagen. Es ist ein junger Biber, der in Sugiez im Grossen Kanal ein Zuhause gefunden hat und seine Burg fleissig vergrössert. Im Industriegebiet von Sugiez sind Bauprofile ausgesteckt. Der Mensch baut. Der Biber auch.

Einen geeigneten Beobachtungsposten zu finden, erweist sich als nicht ganz einfach. Und die Zeit eilt: Bald kommt die Dunkelheit. Ein Partyschiff fährt durch den nahen Broyekanal: Es sind Musik und Gelächter zu hören. Das kümmert den jungen Biber nicht. Er nagt genussvoll weiter an einem Ast am Ufer. Auch vorbeifahrende Autos auf der Landstrasse entlang des Kanals lassen ihn kalt. Das Klicken der Fotokamera hingegen mag er gar nicht. Er taucht ab und lässt seinem Unmut über die Störung mit einem erneuten kräftigen Schlag mit seiner Kelle freien Lauf. Das Wasser spritzt in alle Richtungen. Wieder sind bloss Blasen auf der Wasseroberfläche zu sehen.

Ein sportlicher älterer Herr kommt mit dem Trottinett daher. Er hat einen Hund an der Leine und trägt das ­Handy am Oberarm. Seine Turnschuhe leuchten in allen Farben. «Der Biber macht alles kaputt», sagt er. Die Biber-Beobachterin fragt sich: Was wohl alles für die Kleidung, das Handy und das Trottinett kaputtging?

Vielerorts, wo der Biber zu finden ist, baut der Mensch Zuckerrüben an. Oder umgekehrt: Wo der Landwirt Zuckerrüben anbaut, lässt sich das stattliche Nagetier nieder. Beiden geht es um das Wasser: Für den Biber ist das Gewässer Lebensraum; der Landwirt braucht das Wasser, um seine süssen Knollen vor Trockenheit zu schützen. Je näher am Bach, desto einfacher die Bewässerung. Das gefällt dem Biber: Immer wieder sind entlang des Kanals schmale Streifen abgetretener Uferhänge zu sehen. Auf der anderen Strassenseite fehlen jeweils vier oder fünf Zuckerrüben in den militärisch angeordneten Reihen. «Er stiehlt viel», sagt ein Landwirt. Was sich der Biber wohl denkt, wenn wir ihm seinen Lebensraum nehmen? Und was hält er von der Dose, die ihm jemand vor die Haustüre geworfen hat?

Zwei Velofahrer halten an: «Hier hatte es vor einigen Jahren einen Biber nach dem anderen, sie waren auch gar nicht scheu. Doch plötzlich waren sie leider alle weg», erzählt der eine. «Ich bin auch für den Biber», sagt der andere, «er trägt viel zur Biodiversität bei.» Gibt es unter den Menschen zwei Lager: für und gegen den Biber?

Der junge Biber aus Sugiez ist scheu. Er sucht sich einen Futterplatz zwischen Sträuchern und Bäumen entlang des Kanals, wohl um sich vor der Beobachterin zu verstecken. Wie wahr, dass er zur Biodiversität beiträgt: In dem Gestrüpp ist es nicht auszuhalten vor lauter stechenden Insekten. Es summt, zwitschert und quakt rundherum. «It’s my Life» tönt es aus einer Indus­triehalle, wo offenbar am Sonntagabend eine Party stattfindet. Das ­Biberleben ist leise: Nur mit gespitzten Ohren ist sein Nagen an einem Baumstamm zu hören. Eine Libelle lässt sich nieder und von Nahem beobachten. Der Biber schafft Lebensraum für andere Tiere und Insekten.

Definitiv bricht die Dunkelheit an. Es bietet sich keine Chance mehr, den Biber erneut zu sichten. Durch das nahe Maisfeld schleicht ein junger Fuchs heran. Neugierig schaut er zur Beobachterin. Kurz darauf zieht er sich schnell wieder zurück.

Es gibt viele Tiere, die nachts unterwegs sind. Dazu gehören auch kleine Lebewesen wie Schnecken, Nachtfalter und Regenwürmer. Der Frosch, die Schnecke oder der Regenwurm würden tagsüber in der Sonne austrocknen. Aber auch grössere Tiere wie ­Eulen, Marder, Waschbären, Rehe, Wildschweine und eben die Füchse sind in der Nacht aktiv. Kleine Tiere wie Mäuse und Igel sind im Dunkeln besser geschützt – eine Lebensversicherung ist das aber nicht. Denn andere Tiere wie die Eule haben sich auf die Jagd im Dunkeln spezialisiert. Sie verstecken sich deshalb am Tag. Der Biber hat kaum natürliche Feinde. Ein erwachsener Biber ist sehr wehrhaft und kann seinen Feinden tiefe Wunden zufügen. Nur Jungbiber müssen sich vor grossen Greifvögeln oder grossen Raub­fischen wie dem Hecht oder dem Wels in Acht nehmen. Die grösste Gefahr für den jungen Biber geht aber vom Menschen aus. In der Dunkelheit der Nacht hat er weniger zu befürchten. Vielleicht macht er sich noch auf, um sich eine Zuckerrübe zu holen und sie in seinen Bau zu schleppen. Er soll es sich schmecken lassen.

Die FN haben den Biber von Schwarzsee im Video festgehalten. Der muntere Kerl lässt sich vom Menschen beim Fressen nicht stören und schwimmt frech davon, wenn ihm danach ist.

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