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Der Goldschakal wird heimisch

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Am Rand der Kantonsstrasse Sugiez–Galmiz liegt ein totes Tier mit blutverschmiertem Maul. Eine Blutlache ist sichtbar. Am 2. Dezember war dieses Tier von einem Auto erfasst worden, gestern machte das Amt für Wald und Natur den Vorfall mit einem Foto öffentlich. Denn bei dem toten Tier handelt es sich um einen Goldschakal. «Diese Art ist sehr selten», sagt der Wildhüter Elmar Bürgy den FN. «In der Schweiz gibt es jährlich nur vier bis fünf bestätigte Sichtungen von Goldschakalen». Die letzte Sichtung im Kanton Freiburg sei 2011 gewesen.

Goldschakale bevölkern ein Gebiet, das von Südostasien über den Mittleren Osten bis nach Europa reicht. Gemäss Elias Pesenti, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Amts für Wald und Natur, breitet sich diese Tierart zunehmend Richtung Norden aus. Dies hänge wohl mit der Klimaveränderung, der Abnahme natürlicher Feinde – beim Goldschakal ist es der Wolf – und der grossen Fortbewegungsfähigkeit dieser Tierart zusammen. In Zukunft werde der Goldschakal häufiger zu sehen sein, so Pesenti.

Von diesem Tier gehe jedoch keine Gefahr für den Menschen aus. Goldschakale seien Allesfresser. Auf ihrem Speiseplan stünden Früchte wie auch kleinere Tiere. «Wegen seiner Grösse frisst ein Goldschakal im Normalfall keine Schafe», sagt Pesenti. Goldschakale werden zwischen 7 bis 17 Kilogramm schwer. Zum Vergleich: Wölfe erreichen ein Gewicht zwischen 30 und 50 Kilogramm. Goldschakale lebten in der Regel paarweise oder in kleinen Rudeln. Sie hätten ein hoch entwickeltes Sozialleben, so Pesenti. Da die Goldschakale auf natürliche Weise in die Schweiz eingewandert seien, gelten sie gesetzlich als einheimische Tierart und stünden unter Schutz, wie auch der Bär, der Wolf und der Luchs.

Die Autobahnen der Wildtiere

Der tote Goldschakal an der Strasse Galmiz–Sugiez sei ein adultes Männchen, das heisst älter als zwei Jahre, so Bürgy. «Das Tier war 12,5 Kilogramm schwer und in bester Verfassung, gesund und gut ernährt.» Pesenti geht davon aus, dass sich der Goldschakal auf der Suche nach einem neuen Territorium befunden hatte.

Dass er die Strasse zwischen Sugiez und Galmiz überqueren wollte, ist nicht ungewöhnlich. Hier befindet sich ein Wildtierkorridor von überregionaler Bedeutung, der den Chablais mit dem Grossen Moos verbindet. «Diese Korridore sind die Autobahnen der Wildtiere», erklärt Bürgy. Sie ermöglichen den Tieren, verschiedene Orte zu erreichen, wo sie leben, sich ernähren und paaren.

Die Kantonsstrasse Galmiz–Sugiez führt durch einen Wildtierkorridor und ist im Kanton Freiburg die Strasse mit den meisten Wildunfällen, sagt Pesenti. In den vergangenen zehn Jahren seien hier unter anderem 81 Rehe, 53 Wildschweine, 47  Füchse, 19 Dachse und neun Hasen ums Leben gekommen.

Um die Kollisionen zu reduzieren, ist auf der Kantonsstrasse ein Wildwarnsystem in Betrieb. Reflektoren lenkten das Scheinwerferlicht in den Wald und die Felder, und ein Piepton ist zu hören. Das soll die Tiere davon abhalten, die Strasse zu überqueren, wenn sich ein Fahrzeug nähert. Während zwei bis drei Jahren habe dieses System den gewünschten Effekt auf die Tiere, doch dann hätten diese sich daran gewöhnt, sagt Bürgy.

Deshalb nutzt das Amt für Wald und Natur zwischen Broc und Greyerz ein neues System mit LED-Warntafeln, die sich an die Autofahrer richten. «Wenn ein Tier am Strassenrand einen Laserstrahl unterbricht, leuchtet die LED-Tafel auf und warnt die Autofahrer», erklärt Pesenti. «Seit der Einführung hatten wir auf dem Streckenabschnitt keine Unfälle mit Wildtieren mehr.» In Zukunft könnte dieses System auch auf der Strasse Galmiz–Sugiez zum Einsatz kommen. Jedoch werden Massnahmen derzeit prioritär auf Strassen mit Hirschunfällen umgesetzt, weil bei solchen Kollisionen auch Menschen verletzt werden.

«In der Schweiz gibt es jährlich nur vier bis fünf bestätigte Sichtungen von Goldschakalen.»

Elmar Bürgy

Wildhüter und Fischereiaufseher

Wildtierunfälle

Rasch die Polizei informieren

Autofahrerinnen und Autofahrer, die mit einem Tier kollidieren, müssen unverzüglich die Kantonspolizei darüber informieren, sagt Wildhüter Elmar Bürgy. Es bestehe eine Meldepflicht. «Auch, wenn man glaubt, man hat das Tier nur touchiert: Unbedingt die 117 anrufen.» Dann kämen die Kantonspolizei oder die Wildhüter vor Ort, um nach dem Tier zu sehen, oder sie würden es suchen, «um es von seinem Leiden zu erlösen», sagt Bürgy. Autofahrer bekämen eine Wildschadenbestätigung, damit ihre Versicherung bei einer Teil- oder Vollkasko den Schaden übernimmt.

jmw

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