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Die Rückkehr der Passerelle ist geglückt

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Ein eisenbahnhistorisch einmaliges Ensemble befindet sich am Bahnhof Kerzers: Es besteht aus dem Bahnhofsgebäude von 1875, dem Stellwerk von 1901 und der Passerelle von 1909. Letztere fehlte in den vergangenen Monaten. Die SBB hatten das denkmalgeschützte Stahlfachwerk in zwei Teilstücken abgebaut und einer Totalsanierung unterzogen (siehe Kasten). In dieser Woche sind die beiden Elemente der Passerelle nach Kerzers zurückgekehrt.

In der Nacht auf Mittwoch montierten die SBB das grössere Teilstück: 24 Meter lang und 10 Tonnen schwer. In der Nacht auf Donnerstag folgte das zweite, etwas kleinere Teilstück mit einer Länge von 16 Metern und einem Gewicht von 6,5 Tonnen. Von einer Millimeterarbeit sprach der von den SBB mandatierte Bauingenieur Daniel Buschor in der zweiten Nacht vor Ort. Das kleinere Teilstück müsse zwischen dem Passerelle-Turm und dem bereits montierten Teilstück eingefügt werden.

Begrenztes Zeitfenster

Für die Arbeiten gebe es nur ein begrenztes Zeitfenster, erläuterte Bruno Melo, Projektleiter bei SBB Infrastruktur. Dieses reiche wegen des fahrplanmässigen Zugverkehrs und wegen anderer Baustellen auf dem Bahnnetz in der Region von 1.20 Uhr bis 4.30 Uhr. Während dieser rund drei Stunden seien die Gleise im Bahnhof Kerzers gesperrt und die Fahrleitungen abgeschaltet. Im Falle einer Montage der Passerelle bei Tag wären Züge ausgefallen, was die SBB vermeiden wollten.

Das Vorhaben glückte der etwa 15-köpfigen Equipe ohne grosse Schwierigkeiten. Der Pneukran hob das Teilstück an seinen vorgesehenen Platz und zügig setzten die Arbeiter die Schrauben ein, um die beiden Elemente der Passerelle zu verbinden. Dafür waren 100 Schrauben notwendig. Die Gleise wurden später pünktlich für den Bahnverkehr freigegeben. «Alles verlief in der Nacht nach Plan», zog Melo bei Tageslicht Bilanz.

In den kommenden Tagen, teilweise auch in den Nächten, werden noch die Treppen montiert und weitere kleinere Arbeiten erledigt. Beispielsweise müsse die Passerelle an sechs Stellen geerdet werden. Teile dieser Arbeiten fanden bereits parallel zur Montage des zweiten Teilstücks statt.

Sparsame LED-Beleuchtung

Beat Winterberger, Vizepräsident des Vereins Passerelle Kerzers, sprach von einem «emotionalen Moment, der Freude macht». Die Sanierung der Passerelle sei eine riesengrosse Arbeit gewesen. Deren Kosten von rund 1,35 Millionen Franken übernehmen die SBB, der Bund, der Kanton Freiburg, die Loterie Romande und weitere Sponsoren.

Damit die Passerelle Tag und Nacht begehbar ist, braucht es eine Beleuchtung. Wegen der heutigen Sicherheitsvorschriften mussten die alten Kandelaber ersetzt werden. Ihr Licht sei nicht stark genug, sagte Pio Brönnimann, technischer Leiter des Vereins Passerelle. Die Kosten für die Anschaffung und die Montage neuer LED-Kandelaber belaufen sich auf 17 000 Franken. Diesen Betrag finanziert der 21 Mitglieder zählende Passerelle-Verein mit Sponsorengeldern. Pro Betriebsjahr fallen voraussichtlich Stromkosten von 30 Franken an.

Die Passerelle werde alljährlich von November bis März gesperrt sein, informierte Winterberger. «Ein Winterdienst mit Salz oder Kies kommt nicht infrage.» Salz greift den Stahl der 110 Jahre alten Passerelle an.

Sanierung

Der Zustand der Passerelle von Kerzers war schlechter als erwartet

Die Passerelle von Kerzers war ein Sanierungsfall. Seit 2012 war sie aus Sicherheitsgründen gesperrt. Nach ihrem Abbau im März dieses Jahres wurde die Passerelle nach Oensingen SO in ein Reparaturwerk transportiert.

Dort zeigte sich das ganze Ausmass der altersbedingten Schäden. Es waren mehr Teile vom Rost betroffen als erwartet. An zwei Stellen sei der Stahl unter dem Belag aus Betonplatten sogar komplett durchgerostet gewesen, sagte Bauingenieur Daniel Buschor in der Nacht auf Donnerstag am Bahnhof Kerzers. «Es war gut, dass die Brücke gesperrt worden war.»

Im Werk seien die schadhaften Stellen geflickt und alle alten Stahlprofile durch neue ersetzt worden, so Bu­schor. Die Passerelle war bei ihrem Bau eine vollständig genietete Konstruktion. Dieser Zustand kann nicht wiederhergestellt werden. Damit es trotzdem so aussieht wie früher, würden extra angefertigte «Fake-­Nieten» angebracht: Von vorne sieht die Niete wie eine echte aus, auf der Rückseite ist sie aber mit einer Mutter versehen.

Das sanierte Stahlfachwerk kann eine Belastung von bis zu 400 Kilogramm pro Quadratmeter aushalten, sagte Bu­schor. Ein solcher Wert werde erst bei einem Menschengedränge erreicht.

jmw

 

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