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Ein Gegenstand als abstrakter Abdruck

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Zwischen den historischen Objekten im Museum Murten befindet sich nun zeitgenössische Kunst. Die Freiburger Künstlerin Catherine Liechti präsentiert in der neuen Wechselausstellung «(Dazwischen)» Hinterglasmalereien, Monotypien und patinierte Gipsskulpturen.

«Die Besucher der Ausstellung sollen ihrer Wahrnehmung und Fantasie freien Lauf lassen.»

Catherine Liechti

Künstlerin

 

Die dunklen, in verschiedenen Grautönen gehaltenen Hinterglasmalereien wirken auf den ersten Blick wie Bilder, die auf Leinwand oder Papier gezeichnet wurden und die zum Schutz mit einer Glasscheibe bedeckt sind. Doch tatsächlich hat Liechti das Glas von hinten bemalt. Ihre Serie von Hinterglasmalereien hat sie «Nocturnes» getauft. Die Bilder zeigen Nachteindrücke. «Die Nacht verweist auf einen besonderen Zeitabschnitt, in dem die Vorstellungen die Realität überholen», sagt Liechti. Die Nacht sei eine «paren­thèse», ein Einschub zwischen zwei Tagen. Bei den Hinterglasmalereien sei besonders, dass sich die Wahrnehmung der Werke je nach Perspektive des Betrachters verändere, so Liechti. «Die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung sollen ihrer Wahrnehmung und Fantasie freien Lauf lassen.» So würden sie eine eigene Interpretation einbringen und das Werk damit bereichern.

Eine wichtige Rolle in ihrer Ausstellung spielen auch Monotypien von alten Gegenständen. Dafür hat Liechti eine Unterlage mit Farbe bemalt, einen Gegenstand daraufgedrückt und dann wieder abgezogen. Auf der Unterlage bleibt ein abstrakter Abdruck des Gegenstandes – nicht immer ist eindeutig erkennbar, um welchen Gegenstand es sich handelte.

Präziser, mysteriöser Polyeder

Diese Bilderserie «drückt ein intensives Verlangen aus für etwas, was man mag und was man verloren hat, aber das in einer ungewissen Zukunft zurückkehren könnte», so Liechti. Durch die Einfarbigkeit und die Technik der Monotypie werden die Gegenstände vereinheitlicht und verschwimmen gleichzeitig.

Besonders angetan hat es Liechti ein Polyeder, das auf Albrecht Dürers bekanntem Kupferstich «Melencolia I» zu sehen ist. Sie hat ihn aus Gips nachgeformt und präsentiert ihn im Murtner Museum auf einer glänzenden Aluminiumoberfläche. «Mit seinen perfekt übereinstimmenden Kanten ist der Polyeder für mich das Symbol einer präzisen Realität», sagt die Künstlerin. «Gleichzeitig ist der Polyeder mysteriös und polymorph, weil eine einheitliche Interpretation dieses sonderbaren Objektes schwer ist.»

Auf einem grossen, glänzenden Aluminiumtisch hat Liechti längliche Formen aus Wachs angeordnet. Sie erinnern an Federn, Tränen oder Boote. «Es könnte eine Flotte sein. Man weiss nicht, ob sie aufbricht, ob sie zurückkehrt oder ob sie abwartet», so die Künstlerin.

Ausstellung vom 18. März bis 31. Mai. Vernissage am 17. März um 18 Uhr. Catherine Liechti führt zweimal durch die Ausstellung: am 19. April (auf Französisch) und am 17. Mai (auf Deutsch), jeweils um 19 Uhr.

Zur Person

Eine Freiburgerin in Südkorea

Catherine Liechti, Jahrgang 1971, lebt und arbeitet in der Stadt Freiburg. Sie hat an der Genfer Haute Ecole d’Art et de Design und an der Universität Freiburg studiert. An der Pädagogischen Hochschule Freiburg unterrichtet sie Bildnerisches Gestalten. Liechti stellte bereits in der Schweiz und im Ausland aus. Ende 2016 zeigte sie im Vitromusée in Romont Skulpturen und Glasmalereien. Im Jahr 2015 nahm sie an der «Kunst 15» in Zürich teil und im vergangenen Jahr an der 10. Internationalen Biennale Cheongju in Südkorea. Letztere Veranstaltung ist ein Publikumsmagnet in Ostasien und zieht bis zu 500 000 Besucher an.

jmw

 

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