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Erziehung kennt kein Alter

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Bereits Ende des vergangenen Jahres haben die FN mit der Planung dieser Beilage Seebezirk begonnen. Wir tauschten uns aus auf der Suche nach Themen, die sich für ein vielfältiges Päckli an Artikeln eignen. Die Wahl fiel auf das Thema Erziehung.

Nun, in Zeiten des Coronavirus, ist das Thema Erziehung auch auf höchster Ebene angekommen: Der Bundesrat versucht seit Wochen, die Bevölkerung dahingehend zu erziehen, dass sie die Hygienemassnahmen einhält und zu Hause bleibt. Das tut er mit Empfehlungen und auch mit Verboten. Für die meisten in der Schweiz lebenden Menschen ist das ein absolutes Novum: Noch nie hat sich die Schweizer Regierung derart in unser Leben eingemischt. Das ist die Schweizer Bevölkerung nicht gewohnt. In demokratischen Systemen gestaltet es sich nicht einfach, die Bevölkerung von einem Tag auf den anderen strikt zu dirigieren und neue, ungewohnte Massnahmen durchzusetzen.

Eine anspruchsvolle Aufgabe

«Es ist ernst gemeint», betonte Bundesrat Alain Berset an der Medienkonferenz am 13. März in Bern, als der Bundesrat das Versammlungsverbot verschärfte und die Schulen schloss. Er wiederholte diesen Satz mehrmals. Es gehe nun darum, dass die Bevölkerung mitmache und die Anweisungen befolge. Es sei wichtig, dass alle verstünden, worum es gehe, warum es die Massnahmen brauche und warum alle mitmachen sollten, sagte Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga an der Medienkonferenz. Das sei eine sehr anspruchsvolle Aufgabe.

Eine klare Ansage

Die Bevölkerung eines ganzen Landes zu erziehen, ist wahrlich eine He­raus­forde­rung. Besonders wenn es um Einschränkungen im Bereich der Freizeit geht. Bekanntlich kamen die Regeln nicht überall an, gerade wenn es um Ausgang und Treffen ging. Einige setzten sich darüber hinweg.

Auf erste Regelverstösse reagierte der Bundesrat mit Verschärfungen der Verordnung, damit sie besser greift. An der Medienkonferenz vom 20. März sagte Bundesrat Alain Berset: «Wir werden die Baustellen schliessen, wenn die Regeln nicht eingehalten werden.» Das ist eine klare Ansage: Wer sich nicht an die Regeln hält, muss mit weitreichenden Konsequenzen rechnen. Gleichzeitig sagte Berset, dass allzu einschneidende Massnahmen nicht der beste Weg seien. Deshalb verzichte die Regierung auf eine Ausgangssperre: «Zu harte Entscheide rufen eine Gegenreaktion hervor.» Es sei wichtig, «dass die Bevölkerung versteht, worum es geht. Wir erklären, was wir tun. Wir wollen die Bevölkerung mitnehmen.» Den letzten Satz wiederholte die Bundesregierung fast schon wie ein Mantra. Wir erleben nun also, wie die Regierung eine ganze Bevölkerung erzieht, um dem Coronavirus die Stirn zu bieten.

Erziehung ist auch in Zeiten ohne Coronavirus ein wichtiges Thema für die Gesellschaft. Diesem Aspekt widmet sich diese Beilage. Erziehung ist dabei keine absolute Wissenschaft, die immer den gleichen Regeln folgt. Wie Erziehung auszusehen hat, darüber gehen die Meinungen auseinander.

Heute erwarteten die Eltern vermehrt, dass bereits in der Krippe auf die Schule vorbereitender Stoff behandelt werde, berichten Angèle Rudaz und Stefanie Schaller vom Storchenäscht in Kerzers. Aus ihrer Sicht ist es nicht die Aufgabe einer Kinderkrippe, mit den Kindern im Unterrichtsstil lesen zu lernen, sondern sie beim selbstständigen Entdecken zu unterstützen.

Die Sicht der Eltern nehmen Manuela Linder aus Ulmiz und Hansueli Möri aus Gempenach ein. Sie gehören dem Elternverein Abgru an. Für Hansueli Möri ist klar: Die Kinder sollten mehr Respekt haben vor Lehrerinnen und Lehrern. Der Vater und Gemeinderat erachtet es zudem als Vorteil, wenn Kinder auf dem Land aufwachsen und in der Natur eigene Erfahrungen sammeln können.

Ein fehlendes Verbot

Was gestern als richtig für das Wohl des Kindes galt, kann heute zu einem Fall für die Justiz werden. So geschehen beim Thema Körperstrafen. Diese wurden im Elternhaus und in der Schule lange Zeit als legitimes Mittel betrachtet, um den Willen der Kinder zu brechen, und sie sind bis heute nicht vollkommen verboten. Deshalb müssen Gerichte darüber urteilen, bis zu welcher Heftigkeit Körperstrafen zulässig sind.

Gewalt ist ein Thema, das auch das Freiburger Jugendamt beschäftigt. Für Raphaël Andrey und Marianne Portmann ist Gewalt in der Erziehung stets Ausdruck einer Überforderung der Eltern. Sie versuchen, ihnen Alternativen aufzuzeigen.

Wegen Gewalttaten und krimineller Delikte kommen Männer in die Strafanstalten Bellechasse im Freiburger Seebezirk. Die Vollzugsbeamten sehen sich als Coachs, die die Häftlinge mit beruflichen und sozialen Kompetenzen auf die Rückkehr in die Freiheit vorbereiten. Für Direktor Franz Walter ist diese Resozialisierung eine Nacherziehung oder eine primäre Erziehung.

 

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