Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Es ist ein ambitiöses Ziel»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Uns ist bewusst, dass wir mit unseren 100 Lastwagen einen grossen CO2-Ausstoss verursachen», sagt Peter Krummen, Geschäftsführer der Krummen Kerzers AG, in Kerzers. «Der Transport von Waren auf der Strasse ist jedoch ein Grundpfeiler unseres Wohlstandes.» Nun gebe es für das Familienunternehmen Krummen zwei Möglichkeiten: «Entweder lassen wir es so, wie es ist, oder wir suchen nach Lösungen, um die Treibhausgase zu reduzieren.» Das Unternehmen entschied sich für die zweite Variante: Die Krummen AG hat sich als eine von drei Schweizer Firmen verpflichtet, ihren CO2-Ausstoss im Rahmen von Lean & Green innert fünf Jahren um 20 Prozent zu reduzieren. Das Label sei für sie ein Instrument, das dem Unternehmen ermöglicht, «das Ziel unter einem gewissen Druck, systematisch und unter Kontrolle zu erarbeiten».

Es sind die ersten Schweizer Lean & Green Awards, die heute in Baden verliehen werden. Neben Krummen erhalten die Grossverteiler Coop und Lidl diese Auszeichnung. Die Initiative Lean & Green wurde 2008 in Holland im Auftrag der Regierung gestartet und ist inzwischen in neun europäischen Ländern etabliert. In der Schweiz zeigt sich der Verband GS1 für die Unterstützung und Kontrolle der Initiative verantwortlich (siehe Kasten).

Ein Fahrsimulator

Basis des Projekts der Firma Krummen bildet ihr ökologischer Fussabdruck von 2016 und ein plausibler Aktionsplan, wie die Reduktion bis 2021 erreicht werden soll. «Es ist ein ambitiöses Ziel», gibt Peter Krummen zu bedenken. «Es wird nicht einfach.» Sie hätten verschiedene Massnahmen erarbeitet, eine davon sei die Anschaffung eines Fahrsimulators: «Wir führen ein Fahrertraining ein, um den Verbrauch durch einen besseren Fahrstil zu verringern.» Denn gerade unnötiges Bremsen oder gar Anhalten erhöhe den Verbrauch stark. «Es geht darum, vorausschauend zu fahren», erklärt Krummen. Auch der Reifendruck spiele eine Rolle für den Treibstoffverbrauch.

Für das Fahrercoaching werde eine Stelle geschaffen. Die Kosten für den Simulator betragen laut Krummen 80 000 bis 100 000 Franken. «Mit dem Fahrsimulator fallen die äusseren Einflüsse weg. Damit hat jeder Fahrer die gleichen Bedingungen.» Wenn das Training ein halbes Jahr später wiederholt wird, bestünden wiederum genau dieselben Bedingungen, «und wir können Vergleiche ziehen». Deshalb sei er davon überzeugt, dass sich diese Investition unter dem Strich bezahlt macht, sagt Krummen. Zudem könnten sie so ja auch Treibstoffkosten sparen, ist der CEO überzeugt.

Die zweite wichtige Massnahme, um das erklärte Ziel zu erreichen, sei die Optimierung der Disposition: «Wir wollen die Disposition innerhalb der nächsten zwei Jahre automatisieren.» Der Mensch führe dabei nur noch die Kontrolle aus. Peter Krummen verspricht sich damit, die Auslastung der rund 100 Lastwagen zu steigern und damit die sogenannten Leerkilometer zu senken.

Auch würden sie künftig die Routen genauer überprüfen, um Umwege und damit zusätzliche Kilometer zu vermeiden. «Unter dem Strich sind weniger Kilometer auf einer Überlandstrasse besser», erklärt Krummen, «20 Kilometer mehr auf der Autobahn zahlen sich bei LKW, die nur 80 Kilometer pro Stunde fahren, nicht aus.»

Als weitere Massnahme sind alternative Energieträger angedacht: «Wir prüfen die LNG-Technologie», erklärt Krummen. Dabei handle es sich um verflüssigtes Erdgas. «Die Reichweite pro Tank liegt bei guten 800 bis 1000 Kilometern.» Doch es gibt ein Problem: «In der Schweiz gibt es leider noch keine einzige LNG-Tankstelle.» Bei LKW setze sich wohl Wasserstoff durch, vermutet Krummen, «aber es sind bis anhin nur bessere Prototypen auf dem Markt». Die Energiefrage sei deshalb noch nicht abschliessend geklärt.

Ob sich das Engagement für die Umwelt ausbezahlt, sei offen, sagt Krummen, «aber am Ende des Tages haben wir ein gutes Gefühl». Es gehe darum, im Kleinen zu zeigen, was möglich ist und Verantwortung zu übernehmen.

Zahlen und Fakten

Auf dem Weg zum ersten Stern

Der Lean & Green Award ist eine Auszeichnung für Unternehmen in Europa, die sich dazu verpflichtet haben, innerhalb von maximal fünf Jahren 20 Prozent ihrer CO2-Emissionen zu reduzieren. In der Schweiz werden die Firmen vom Fachverband GS1 gehostet, der eine Plattform für optimierte Waren- und Informationsflüsse darstellt. «Wir überprüfen den von den Firmen kalkulierten CO2-Fussabdruck und die Massnahmen, die sie erarbeitet haben anhand von Dokumenten», erklärt Jonas Batt, Projektmanager von GS1 Schweiz. Die abschliessende Überprüfung der Massnahmenumsetzung erfolge durch eine unabhängige Gesellschaft. «Haben die Unternehmen das Ziel erreicht, erhalten sie einen von fünf möglichen Sternen. Die Firmen können das Lean & Green Label jedoch bereits ab Award-Vergabe nutzen, um sich im Wettbewerb zu differenzieren.» Neben der Firma Krummen Kerzers AG werden heute in Baden die ersten Lean & Green Awards der Schweiz auch an Lidl Schweiz und die Coop Genossenschaft überreicht.

emu

Meistgelesen

Mehr zum Thema