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Etwas vom Feinsten bei Murten Classics

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Diese Stille, kein Rascheln, kein Räuspern, dieses Zögern, zu klatschen. War das eine Stimmung am Sonntagabend in der Französischen Kirche Murten! Christoph Prégardien, einer der Top-Tenöre unserer Zeit, schloss die Winterreise mit Schuberts selten gehörten Melodrama «Abschied von der Erde» ab, eine Art Sprechgesang. Wieder hat sich gezeigt, wie Grosses oft abseits der gängigen Schauplätze passiert. In der voll besetzten Kirche machte sich eine einzigartige Stille breit, ein einziger Huster während über eine Stunde. Zuhörer wischten Tränen ab. Ein grosses musikalisches Geschenk war das.

Lieder von Liebe und Schmerz

Die Winterreise von Schubert gehört zum 62-jährigen Tenor wie die Konzertkluft zum Sänger. Seit rund 30 Jahren erntet Prégardien Lorbeeren dafür. Seine Fangemeinde ist gross. Man pilgert ins KKL, um ihn zu hören, nach Zürich, zu den grossen Bühnen Europas. Den Zyklus mit den 24 Liedern hat er einverleibt. Er sang auswendig, 90 Minuten lang, begleitet vom feinfühligen Pianisten Daniel Heide. «Was vermeid ich denn die Wege, wo die andern Wandrer gehn», heisst die Klage des durch eine trostlose Seelenlandschaft wandernden Müllerburschen im Lied «Der Wegweiser».

Fest geerdet stand der Sänger da, sparsam in der Mimik. Einzig die Hand bewegte sich, als wolle sie zärtlich die Töne nachformen. Der Ausdruck war in der Stimme, und da zog der Tenor, der eher ein Bariton ist, alle Register vom Pianissimo bis zum gewaltigen Fortissimo. Seine Stimme sass fest auf dem Atem, im Körper. Der deutsche Sänger strahlte eine grosse und innere Ruhe aus, nahm den Ton aufs Minimale zurück, um gleich wieder mit einem geradezu wilden Gesichtsausdruck direkt ins Publikum zu blicken: «Ihr lacht wohl über den Träumer, der Blumen im Winter sah.» (Lied «Frühlingstraum»)

Prégardien hatte mit dem deutschen Daniel Heide einen hervorragenden Pianisten zu Seite, einen ebenbürtigen Künstler, der die Stimmungen mit einer unglaublich zarten Spielweise und einem ausgeprägten Stilempfinden mittrug. Noch selten hörte man solche Pianissimi, die Heide mit einer meditativen Ruhe ausklingen liess, immer wieder: Das Publikum folgte in andächtiger Stille.

Was ist es denn?

Am Sonntag hat man sich ein weiteres Mal gefragt, was wohl die Zuhörenden mittels einer Stimme und eines Klaviers einen Abend lang in den Bann der Musik zu ziehen vermag? Ist es Schönheit und Schlichtheit? Ist es das Charisma der Künstler? Die Intensität komme aus einer andern Dimension, nicht aus ihm selbst, sagte der Tenor einst. «Meine Seele ist viel älter als ich und weiss um vieles, was ich noch gar nicht erfahren habe.»

Kurzum, immer wieder überall auf der Welt, seit zwei Jahrhunderten ist Schuberts Winterreise präsent. Und man ist Murten Classics dankbar, dass mit Prégardien, ein so grossartiger Lied- und Oratoriensänger, Schuberts Winterreise nach Murten brachte.

Die nächsten Konzerte: heute Dienstag, 20 Uhr: Solistenwettbewerb Valiantforum, Schlosshof, Murten; 21.45 Uhr: Sommernachtskonzert, Schloss München­wiler; Mi., 20 Uhr: Serenadenkonzert. Schlosshof, Murten; 21.45 Uhr: Sommernachtskonzert, Schloss, Münchenwiler; www.murtenclassics.ch

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