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Galmiz sagt knapp Ja zur Fusion

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«Es war eine spannende Abstimmung.» Mit diesen Worten eröffnete der Stadtammann von Murten, Christian Brechbühl, gestern die Medienkonferenz zur Fusionsabstimmung der Gemeinden Murten, Gempenach und Galmiz im Murtner Rathaus. «Die Stimmbeteiligung war zum Teil sehr hoch, das ist grossartig», sagte Brechbühl. «Dies zeigt, dass sich die Bevölkerung mit dem Thema auseinandergesetzt hat.»

196 Ja zu 188 Nein in Galmiz

In Galmiz fiel das Ja zur Fusion knapp aus, wie Thomas Wyssa, Gemeindepräsident von Galmiz, erklärte: «196 Bürgerinnen und Bürger sagten Ja, 188 Nein zur Fusion.» Galmiz habe dem Zusammenschluss somit mit 51 Prozent zugestimmt. Die Stimmbeteiligung sei mit 68 Prozent bei dieser Abstimmung «ausserordentlich hoch» ausgefallen.

Klares Ja in Gempenach

In Gempenach lag die Stimmbeteiligung gar bei 74,3 Prozent, wie Ammann Florian Thomi ausführte. Das sei überraschend schön. «140 Stimmbürgerinnen und Stimmbürger haben der Fusion zugestimmt, 45 sprachen sich dagegen aus.» Das entspreche einer Zustimmung von über 75 Prozent.

Sehr deutliches Ja in Murten

«Mit 53,8 Prozent ist die Stimmbeteiligung bei dieser Abstimmung auch in Murten überdurchschnittlich hoch, wenn wir uns frühere Abstimmungen in Erinnerung rufen», sagte Christian Brechbühl. «Mit 2977 Ja- und 364 Nein-Stimmen ist es ein sehr deutliches Ja.» Damit warfen in Murten 89 Prozent der Stimmberechtigten ein Ja in die Urne.

Im Video: Thomas Wyssa, Ammann von Galmiz, Christian Brechbühl, Stadtammann von Murten,  und Florian Thomi, Ammann von Gempenach geben die Resultate der Abstimmungen bekannt.

 

Mit den Resultaten aus den drei Gemeinden steht der Fusion per 2022 nichts mehr im Weg: «Drei Mal Ja ist Ja», sagte Christian Brechbühl. Der Stadtammann zeigte sich glücklich über das Ergebnis: «Eine starke Region kann andere Ziele erreichen beim Kanton.» In Bezug auf die Gemeinde Gempenach sei er von Anfang an zuversichtlich gewesen, dass die Bevölkerung hinter dem Zusammenschluss steht. «Bei Galmiz war es hingegen unklarer.» Er freue sich, dass Galmiz Diskussionen geführt habe. Das Resultat sei jedoch weniger deutlich, als er es sich gewünscht hätte.

«Es ist mit acht Stimmen Unterschied ein sehr knappes Ergebnis», kommentierte Thomas Wyssa. An den Gemeindeversammlungen habe sich jedoch immer gezeigt, dass die Zustimmung da ist, «die Mehrheit war immer dafür».

Der Gempenacher Ammann Florian Thomi zeigte sich wenig überrascht über die Zahlen seiner Gemeinde: «Ich habe ein solch klares Resultat erwartet.» Christian Brechbühl betonte zum Abschluss der Medienkonferenz, an der zahlreiche weitere Vertreterinnen und Vertreter aus den drei Gemeinden teilnahmen: «Ich bin überzeugt, dass alle Gemeinden in fünf Jahren sagen werden: Doch, das war ein guter Entscheid.»

Dorfverein für Zusammenhalt

Mitte September hatten Galmizer Gegner und Befürworter einer Fusion mit Flyern für ihre Argumente geworben. Das Trinkwasser, die Autonomie und die Finanzen waren die Streitpunkte im Vorfeld der Abstimmung über die Zukunft von Galmiz. Der Befürworter Fritz Bongni zeigte sich gestern auf Anfrage glücklich über das Resultat: «Ich freue mich.» Zwar sei das Ja knapp ausgefallen, «aber Galmiz hat wie zuvor an den Gemeindeversammlungen Ja gesagt». Fritz Bongni bedauert jedoch, dass das Dorf nun gespalten sei. «Deshalb müssen wir die Gründung eines Dorfvereins nun in Angriff nehmen – für den Zusammenhalt im Dorf.»

Renato Manco, ein Vertreter des Komitees «Besorgte Bürger aus Galmiz», zeigte sich auf Anfrage enttäuscht über das Abstimmungsergebnis. «Es ist schade, aber ich gratuliere der Gegenpartei.» Es sei ein demokratischer Entscheid, den es zu akzeptieren gelte. Er habe erwartet, dass es für beide Seiten eng wird, sagte Renato Manco. Dass das Resultat nun derart knapp ausgefallen ist, erachtet der Galmizer als «unschön». Auch er hätte sich ein deutlicheres Resultat gewünscht. «Doch knapp 50 Prozent der Bürgerinnen und Bürger stehen nicht hinter der Fusion, das ist kein Sieg», hält Renato Manco fest. «Es ist nun äusserst wichtig, dass die Galmizer ihre Anliegen in Murten einbringen.» Er appelliere in diesem Sinne an die Befürworter der Fusion. Ob er sich selber im Murtner Generalrat engagieren werde, könne er noch nicht sagen, «dafür ist es noch zu früh».

Für die Legislaturperiode 2022 bis 2026 besteht der Murtner Generalrat aus 52 Mitgliedern. Die Gemeinden Murten, Gempenach und Galmiz bilden je einen eigenen Wahlkreis. Murten hat Anspruch auf 44 Sitze, Galmiz auf vier und Gempenach auf deren zwei. Zudem hat Clavaleyres zwei Sitze zugute, da die bernische Gemeinde per 2022 ebenfalls zu Murten stossen wird, sofern die Bundesversammlung der Gebietsänderung zustimmt. Im siebenköpfigen Murtner Gemeinderat haben Galmiz und Gempenach zusammen Anspruch auf einen Sitz.

Kommentar

Galmiz muss wieder mit einer Stimme sprechen

Den Galmizern ist die Zukunft ihrer Gemeinde wichtig: Das beweisen die hohe Stimmbeteiligung von 68 Prozent und die Mobilisierung der Befürworter und der Gegner im Vorfeld der Abstimmung. Beide Lager verteilten in den letzten Wochen Flyer mit Argumenten in die Briefkästen ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger. Am Ende gaben in Galmiz die Stimmen von acht Bürgerinnen und Bürgern den Ausschlag für den Zusammenschluss mit Murten und Gempenach.

Nun ist die Gemeinde in zwei Lager gespalten. Doch auch mit wenig Stimmen Unterschied ist es eine demokratisch legitimierte Entscheidung. Daran gibt es nichts mehr zu rütteln. Damit die Galmizerinnen und Galmizer in Zukunft die Geschicke als Teil von Murten mitbestimmen können, müssen sie mit einer starken und gemeinsamen Stimme im neuen Generalrat und Gemeinderat auftreten. Dafür müssen die beiden Lager jetzt aufeinander zugehen. Es ist zu wünschen, dass sie ihr politisches Engagement für Galmiz fortsetzen: mit vielen Kandidatinnen und Kandidaten für den General- und Gemeinderat. jmw

 

 

 

 

Chronologie

Fusionsgespräche seit 2016

2016 verlangten die Gempenacher an einer Gemeindeversammlung Verhandlungen mit Murten. Von den 50 Anwesenden sprachen sich 42 dafür aus. Mit 90 Ja- zu 16 Nein-Stimmen waren Ende 2018 auch die Galmizer zu Fusionsgesprächen bereit und bekräftigten diesen Entscheid im Dezember 2019: 69 Bürgerinnen und Bürger sagten Ja zur Fortführung der Fusionsverhandlungen mit Murten, 11 lehnten dies ab. Der Gemeinderat hatte in der Einladung zur Gemeindeversammlung eine Fortsetzung empfohlen. Der Murtner Generalrat stimmte im Februar 2019 einem Zusammenschluss im Grundsatz einstimmig zu. Die Fusion der drei Gemeinden ist per 1. Januar 2022 festgelegt.

emu

 

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