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Hyperrealistisch und zugleich irreal

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Die Erdbeere an einer Wand des Museums Murten sieht zum Anbeissen aus. Jedoch ist sie leuchtend blau, nicht rot. Mit dieser ungewöhnlichen Farbwahl für sein Ölgemälde möchte der Freiburger Künstler Olivier Zappelli darauf aufmerksam machen, wie die heutigen Nahrungsmittel oftmals künstlich hergestellt werden. «Ich verändere die Farben, um diese Künstlichkeit zu betonen, und treibe das manchmal bis zum Ekel», sagt der Maler. Eine andere Malerei zeigt einen Blattsalat mit kräftig roten, orangen, blauen und lila Blättern. Obwohl die Farben nicht mit der Realität übereinstimmen, sehen die Erdbeere und der Salat täuschend echt aus. Zappelli arbeitet hier im Stil des Fotorealismus.

Neben Werken zum Thema Ernährung – gleich mehrmals zeigt er in der Wechselausstellung Bilder von blauen Burgern – sind auch Barbiepuppen zu sehen, zum Beispiel in einem Kochtopf oder eingeschlossen in einem Sandwich. Er nehme hier Bezug auf die #MeToo-Bewegung und die Übergriffe auf Frauen, sagt der Künstler.

Auf eine detaillierte Interpretation seiner Kunst verzichtet Zappelli lieber. «Wenn ich eine Interpretation durchsetzen würde, würde sie das Bild einfrieren. Und meine Interpretation muss nicht die einzig wahre Möglichkeit sein.»

Murtner Aquarelle

In einem deutlichen ­Kontrast zu den fotorealistischen Werken stehen seine Bilder aus dem Bereich der fantastischen Kunst. «Da schaffe ich ein Universum, das nicht existiert.» In dieser «Traumwelt», so Zappellis Worte, leben Schafe mit Flügeln, und es wachsen unbekannte Pflanzen. Auch in diesen fantastischen Bildern setzt der Künstler kräftige Farben ein. «Farben bedeuten für mich die Freiheit und das Leben», so Zappelli. Einen grossen Einfluss auf ihn habe Indien gehabt. «Die Inder wagen Farbkombinationen, an die hier niemand denkt.»

Insgesamt 54 Bilder zeigt Zappelli bis Ende Mai in der Wechselausstellung «Farbvariationen» im Museum Murten. Sie sind ein Querschnitt durch seine malerische Tätigkeit. Eigens für die Wechselausstellung in Murten hat er Aquarelle vom Stedtli geschaffen. Das sei die Idee seines Vorgängers Ivan Mariano gewesen, um eine Verbindung zum Ausstellungsort zu schaffen, sagt der neue Mu­seums­direktor Denis De­crausaz.

Die Ansichten der Aquarelle sind auf den ersten Blick vertraut: die Hauptgasse mit dem Berntor, die Sicht auf das Rathaus vom See aus oder der Wehrgang auf der Stadtmauer. Ungewöhnlich ist wiederum die Auswahl der Farben, die nicht der Realität entspricht. So sind einige Steine der Stadtmauer grün und die Fassaden in der Hauptgasse blau. «Ein Objekt genau so zu kopieren, wie es ist: Daran habe ich kein Interesse», erklärt Olivier Zappelli.

Museum Murten. Ausstellung vom 15.  März bis 31.  Mai. Vernissage: abgesagt wegen des Coronavirus. Öffentliche Führung auf Deutsch: Do., 14.  Mai, 19 Uhr.

Zur Person

Stationen in Haiti, Indien und Norwegen

Olivier Zappelli, auch bekannt als «OZ», wurde 1966 in Lausanne geboren. 1990, nach seinem Studium der bildenden Künste, begann er ein Leben als Reisender. Sein erstes Ziel war Haiti, wo er die Voodoo-Religion sowie die naive und fantastische Kunst dieser Insel entdeckte. Anschliessend reiste er weiter in Indien und wurde zu einem Shivaïte-Mönch. Während zwei Jahren malte Zappelli mehrere mythologische Fresken in Tempeln. Bei seiner nächsten Station 1994 in Norwegen widmete er sich wieder der Ölmalerei. 1996 hatte er im Greyerzer Schloss seine erste Einzelausstellung. Später folgten Gruppenausstellungen in mehreren europäischen Ländern und auch in den USA. Olivier Zappelli malt nicht nur, sondern illustriert auch Comics.

 

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