Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Klares Ja von Freiburgern und Bernern zum Kantonswechsel

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Es ist ein Ereignis von historischer Tragweite», sagte Jürg Truog, Ammann von Clavaleyres, gestern Nachmittag im Murtner Rathaus. Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der Kantone Freiburg und Bern hatten sich deutlich für den Kantonswechsel der rund 50 Einwohner zählenden und rund einen Quadratkilometer grossen Gemeinde Clavaleyres ausgesprochen. 96,2  Prozent beziehungsweise 68 939 Stimmberechtigte waren es im Kanton Freiburg und 89  Prozent beziehungsweise 249 860 Stimmberechtigte im Kanton Bern. «Es ist ein unglaublich positives Resultat. Wir können gestärkt in die Zukunft schauen», so die Worte des Murtner Stadtpräsidenten Christian Brechbühl.

Nun fehlt noch die Zustimmung der Bundesversammlung, damit das bernische Clavaleyres mit dem freiburgischen Murten fusionieren kann. Die Fusion ist für 2022 vorgesehen.

Höhere Zustimmung in Murten

Die Zustimmung in Murten betrug 94,3  Prozent. 2371 gültige Stimmzettel wurden in der Gemeinde abgegeben, davon stand auf 2236 Stück ein Ja. Im Vergleich zur Abstimmung im September 2018 über die Fusion von Murten und Clavaleyres war die Zustimmung jetzt um fast zwei Prozentpunkte höher.

In Clavaleyres und Münchenwiler stimmten 177 Bürgerinnen und Bürger Ja, während 19 den Kantonswechsel ablehnten. Das ergab eine Zustimmung von 90,3  Prozent. Weil der Kanton Bern seine Resultate nach Stimmkreisen aufschlüsselt, lagen die Ergebnisse der zwei Gemeinden nicht separat vor. Truog sagte an der gestrigen Pressekonferenz in Murten, dass die Zustimmung in seiner Gemeinde bei 99 Prozent gelegen habe. 38  Stimmcouverts seien bei der Gemeinde, die derzeit 41  Stimmberechtigte zählt, eingegangen.

In zwei Gemeinden des Kantons Freiburg belief sich die Zustimmung zum Gebietsänderungskonkordat sogar auf 100 Prozent: Villarsel-sur-Marly im Saanebezirk und Grangettes im Glanebezirk. Fast so hoch war der Anteil der Befürworter auch in Fräschels (Seebezirk), Ponthaux (Saanebezirk) und Le Châtelard (Glanebezirk): In diesen Gemeinden war jeweils nur eine Gegenstimme abgegeben worden.

Auf Bezirksebene reichte die Zustimmung von 94,9  Prozent im Vivisbachbezirk bis 96,7 Prozent im Sensebezirk.

Bern-Mittelland an der Spitze

Nicht ganz so hoch war die Unterstützung für den Kantonswechsel auf der Berner Seite. Gesamthaft befürworteten aber doch 89 Prozent der Berner Stimmberechtigten die Verkleinerung ihres Kantonsgebiets. Der Verwaltungskreis Bern-Mittelland lag mit 91,4  Prozent Ja an der Spitze. Am geringsten war die Zustimmung im Verwaltungskreis Obersimmental-Saanen, wo aber immer noch 80,9  Prozent erreicht wurden.

Im Berner Jura, wo der mögliche Kantonswechsel von Moutier für Spannungen sorgt, unterstützten 87 Prozent der Stimmberechtigten die Entscheidung von Clavaleyres, den Kanton Bern zu verlassen. Mit diesem Wert lag der Berner Jura an fünfter Stelle der zehn Verwaltungskreise.

Eine 100-prozentige Zustimmung gab es in keiner Berner Gemeinde.

Clavaleyres wechselt erneut

Mit der Abstimmung über das Konkordat ist eine weitere Etappe hin zu einer Fusion von Murten und Clavaleyres abgeschlossen. «Meine Tage als Gemeindepräsident sind gezählt. Ich habe mein Herzblut in Clavaleyres gesteckt», sagte ­Truog. Er werde gerne zurückblicken auf die zahlreichen Sitzungen und die immer gute und schöne Zusammenarbeit mit den Kantonen Freiburg und Bern. «Mit Murten haben wir einen guten Partner gefunden», so Truogs Feststellung.

Der Kantonswechsel von Clavaleyres ist laut der Botschaft des Freiburger Staatsrats die erste Freiburger Gebietsänderung seit über 200 Jahren. Bei der letzten Änderung im Jahr 1807 waren die Gebiete der heutigen Gemeinden Clava­leyres und Münchenwiler aus dem Kanton Freiburg in den Kanton Bern integriert worden – auf Gesuch dieser beiden Gemeinden. Clavaleyres wird nun den umgekehrten Weg gehen – zurück in den Kanton Freiburg.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Chronologie

Viele Etappen bis zur Fusion

Der Weg bis zur Fusion von Murten und Clavaleyres ist lang. Los ging es 2013, als die Gemeindeversammlung von Clavaleyres beschloss, eine Fusion mit der Gemeinde Murten vorzubereiten. Ein positiver Grund­satz­ent­scheid des Generalrats von Murten folgte 2014, eine entsprechende Absichtserklärung der beiden involvierten Kantonsregierungen 2016. Beim Urnengang im Herbst 2018 sprachen sich die Bevölkerungen von Clavaleyres und Murten mit grosser Mehrheit für ein Zusammengehen aus: In Murten betrug die Zustimmung 92,4  Prozent, in Clavaleyres waren es 82,4  Prozent. Im Frühling 2019 unterzeichneten die freiburgische und die bernische Regierung das Konkordat, das die Änderungen der Kantonsgebiete regelt. Im Sommer 2019 stimmten die zwei Kantonsparlamente dem Konkordat zu. Im Grossen Rat von Freiburg war die Gebietsänderung unbestritten. Das Berner Parlament sagte mit 133 zu 5  Gegenstimmen Ja dazu. Nach dem gestrigen Ja der Freiburger und Berner Stimmbürger zum Konkordat muss noch die Bundesversammlung über die Gebietsänderung befinden.

 

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema