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Leitung Kerzers–Muntelier unter Beschuss

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Rund ein Dutzend Tage vor der Abstimmung über den Aus- und Umbau der Abwasserreinigungsanlagen (ARA) von Muntelier und Kerzers bringt die Aktionsgruppe Planung und Entwicklung Kerzers neue Argumente gegen die Vorlagen vor. Gestern kritisierten Fredi Schwab, Präsident der Aktionsgruppe, und Frank Steiner, ein Mitglied der Gruppe, an einer Medienkonferenz die von der ARA Seeland Süd geplante Abwasserleitung von Kerzers nach Muntelier (siehe Kasten). Der Gemeindeverband wie auch die Aktionsgruppe planen, die zwei ARA miteinander zu verbinden: Ersterer will das Kerzerser Abwasser zur Reinigung nach Muntelier bringen, Letztere will das Murtner Abwasser via Kerzers nach Biel pumpen.

Die Aktionsgruppe kritisierte, dass die Leitung einem «Zickzackkurs» folge. Zudem verlaufe sie nahe an Gewächshäusern, unter Flurwegen hindurch, entlang der Kantonsstrasse und sogar unter der Hauptstrasse nach Muntelier. Der Leitungsbau werde also Einschränkungen für den Verkehr und die Landwirte mit sich bringen.

Schwab und Steiner präsentieren einen anderen Leitungsverlauf. Sie schlagen vor, die Leitung schnurgerade von Kerzers nach Muntelier zu verlegen, quer durch die Felder. Dieser Verlauf koste mit sechs Millionen Franken nur halb so viel wie die von ARA Seeland Süd geplante Leitung. Zudem gebe es etwas mehr Gefälle, und der Pumpenergieaufwand sei geringer. Wie die betroffenen Landeigentümer zu der von Schwab und Steiner vorgeschlagenen Variante stehen, konnten die beiden gestern nicht sagen. «Verhandlungen werden notwendig sein», sagte Schwab. Gemäss Gesetz müssten die Eigentümer die Durchleitung erdulden, und es gebe Normen für die Höhe der Entschädigungszahlungen.

Nähe zu Strassen notwendig

Andreas Schaffner, Generalplaner des Projekts der ARA Seeland Süd und Projektingenieur bei der Holinger AG, wies gestern gegenüber den FN die Kritik am geplanten Leitungsverlauf zurück. «Wir haben verschiedene Wege für die Leitungsführung von Kerzers nach Muntelier geprüft. Dabei haben wir versucht, den möglichst kürzesten Weg zu wählen.» Jedoch seien bei der Planung einer Leitung von Kerzers nach Muntelier ein Gebiet mit Altlasten, denkmalgeschützte Bäume und eine Grundwasserschutzzone zu umgehen. Auch die Erreichbarkeit der Leitung für Wartungsarbeiten würde ein gerader Verlauf mitten durchs Gelände verhindern. «Weil wir Wartungsschächte benötigen und mit Fahrzeugen dorthin fahren müssen, bleiben wir in der Nähe der Strassen und Flurwege», erklärt Schaffner.

Die vom Leitungsbau betroffenen Parteien seien bereits informiert. «Der Verlauf der Leitung ist quasi unter Dach und Fach. Ich erwarte keine grösseren Einsprachen.» Schaffner bestätigt, dass der Verkehr auf der Hauptstrasse nach Muntelier während des Leitungsbaus beeinträchtigt sein werde. Es werde aber keine Vollsperrung geben, der Verkehr werde mittels Lichtsignalen geregelt.

Die Kerzerser Aktionsgruppe will – anders als der Gemeindeverband ARA Seeland Süd – die gesamte Leitung als Druckleitung bauen. So könne das Abwasser nicht nur nach Muntelier, sondern auch nach Kerzers gepumpt werden. Letzteres wäre notwendig, wenn die Kläranlage in Muntelier obsolet werden sollte, zum Beispiel aufgrund von Einsprachen oder verschärften Vorschriften.

Druckleitung kostengünstiger

«Eine Pumpleitung, mit der das Abwasser in beide Richtungen geführt werden kann, macht für uns keinen Sinn», sagte der Generalplaner Schaffner. Der ARA-Verband Seeland Süd habe beschlossen, die Kläranlage in Muntelier zu bauen. Das Abwasser werde also immer dorthin geführt.

Der Bau einer Druckleitung sei zwar etwas kostengünstiger. Jedoch verweile das Abwasser in längeren Druckleitungen länger unter Sauerstoffmangel. «Dabei entstehen Abbauprodukte wie Schwefelwasserstoff, die zu einer Geruchsbelästigung in der Umgebung führen. Freispiegelleitungen werden belüftet, dadurch wird dieser Prozess eingeschränkt.» Ferner solle mit der neuen Freispiegelleitung die Kapazität für Neuanschlüsse im Erligut und in der Arbeitszone im Bereich Löwenberg bereitgestellt werden. «Wir haben uns aus den genannten Gründen für eine Freispiegelleitung entschieden. Die Alternative einer Druckleitung haben wir geprüft und verworfen», so Schaffner.

Transportleitung

ARA-Verbände teilen Kosten auf

Der ARA-Verband Seeland Süd will das Abwasser aus dem Raum Kerzers in der Kläranlage Muntelier reinigen. Die dafür notwendige Abwassertransportleitung wird insgesamt 5,7 Kilometer lang sein, so die Abstimmungsbotschaft. Auf den ersten 2,5 Kilometern ist es eine Druckleitung. Anschlies­send fliesst das Abwasser während 3,2 Kilometern im freien Gefälle in einer Freispiegelleitung in die ARA Muntelier.

Der ARA-Verband Region Kerzers finanziert den Leitungsabschnitt Kerzers bis Galmiz sowie ein Pumpwerk. Über den Betrag von 7,9 Millionen Franken stimmen die Freiburger Mitgliedsgemeinden am 10.  Februar ab. ARA Seeland Süd finanziert den Abschnitt Galmiz bis Muntelier. Diese Kosten von 3,89 Millionen Franken unterstehen dem fakultativen Referendum.

jmw

Murtner Aktionsgruppe

Kläranlagen abbrechen

Gestern meldete sich auch die Aktionsgruppe Sauberer Murtensee via Communiqué zu Wort. Ihr Präsident Peter Halbherr schrieb darin, dass die Reinigung des Abwassers der Regionen Murten und Kerzers in Biel kostengünstiger sei. Zudem könnten die Kläranlagen in Muntelier und Kerzers abgebrochen werden, wenn ein Anschluss an Biel stattfände. Dann könne der Murtensee seine Funktion als Trinkwasserquelle besser erfüllen.

jmw

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