Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Rettungskräfte proben den Ernstfall

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Eine Gasexplosion führt zum Unglück: Gegen 10  Uhr knallt es, und ein dreistöckiges Gebäude einer Ferienkolonie fällt in sich zusammen. Kleinere Brandherde sind schnell gelöscht. Doch es gibt zahlreiche Verletzte: Sie sind verschüttet, liegen bewusstlos in den Trümmern oder irren verwirrt umher am Unglücks­ort. Das war das Szenario einer Übung in Sugiez, die gestern 120 Einsatzkräfte mobilisierte – von der Polizei über die Feuerwehr und die Ambulanzdienste bis hin zum Zivilschutz. Das Geschehen spielte sich beim Ausbildungszentrum des Zivilschutzes ab. Der Kanton testete so seinen Einsatzplan Orange für ausserordentliche Ereignisse, bei denen das kantonale Führungsorgan nicht aufgeboten werden muss.

Einblicke in die Übung im Video:

Unter Trümmern begraben

Am Unglücksort versorgen gerade zwei Sanitäter eine junge Frau, die auf dem Schutt liegt. «Mit wem waren Sie unterwegs?», fragen sie und wollen so herausfinden, wie viele Personen noch verschüttet sein könnten. Sie rufen drei Feuerwehrleute zu Hilfe, um die Frau sachte auf eine Bahre zu heben. Bis zum Abtransport dauert es aber mehrere Minuten: Die Sanitäter und die Feuerwehrleute fixieren die Dame noch auf der Bahre.

Einige Meter weiter ragt ein Arm einer Puppe unter einem grossen Steinblock hervor. Ein Notarzt hat einen Zettel daran gehängt. Sein Befund: Die Person ist bereits verstorben. Die Rettungskräfte werden sie also erst bergen, wenn alle Verletzten versorgt sind. Denn es besteht noch Hoffnung, Überlebende zu finden. Vier Feuerwehrmänner aus Düdingen bergen einen Mann, der in einem Hohlraum in den Trümmern eingeschlossen war. «Wo sind Sanitäter?», rufen sie, als sie den Mann auf eine Trage heben.

Bildergalerie ganz unten im Artikel.

Auch er kommt möglichst schnell ins Sanitätszelt. Hier begutachten drei Ärzte alle Verletzten und teilen sie anhand ihrer Blessuren in eine von drei Kategorien ein. Anschliessend bereiten sie zusammen mit Sanitätern die Verletzten auf den Transport in ein Spital vor. Patienten in einem besonders kritischen Zustand werden als Erstes in die bereitstehenden Ambulanzen verladen. Die Fahrzeuge sind aus der ganzen Region zu Hilfe geeilt. Ambulanzen aus dem Seebezirk, dem Sensebezirk, dem Broyebezirk, dem Saanebezirk und auch aus Bern reihen sich aneinander. Der Helikopter der Rega steht in der Nähe auf einem Feld.

Die Einsatzleiter haben für die Errichtung ihrer Kommandozentrale den gesamten Parkplatz beim Bahnhof Sugiez in Beschlag genommen. Angeordnet in Form eines Rechtecks stehen hier Kommandofahrzeuge der Polizei, der Feuerwehr, der Ambulanz Murten und des Zivilschutzes. Ein Polizist überwacht den Zugang, damit nur berechtigte Personen diesen Bereich betreten. Hier werden alle Informationen über den Einsatz gesammelt, die Einsatzkräfte gesteuert und, falls notwendig, zusätzliche Einsatzkräfte alarmiert.

An der Übung beteiligt waren auch Schüler und Laienschauspieler aus der Region. Sie übernahmen die Rollen der 65 Opfer. Die Verantwortlichen zogen gestern eine positive Bilanz. Die Einsatzbereitschaft der Rettungskräfte sei trotz der Übung gewährleistet gewesen. Bei einem Ernstfall hätten die alarmierten Einheiten die Übung sofort verlassen, sagte Jean-Denis Chavaillaz vom Amt für Bevölkerungsschutz und Militär auf Anfrage.

Grosseinsätze

Explosionen mit Toten und Verletzten

Bei Unglücken in Marsens und Charmey im Greyerzbezirk war der Einsatzplan Orange ausgelöst worden, sagt Jean-Denis Chavaillaz, Dienstchef des kantonalen Amtes für Bevölkerungsschutz und Militär.

In Marsens ereignete sich Anfang Januar 2013 eine Explosion im Haus einer vierköpfigen Familie. Die Mutter kam ums Leben, der Vater wurde verletzt. Die beiden Kinder erlitten eine Rauchvergiftung. «Die Ursache der Explosion war zunächst unklar», sagt Chavaillaz. Da in der Nähe eine Gasleitung verlief und die Umgebung noch in der Nacht evakuiert werden sollte, sei die zweithöchste kantonale Alarmstufe ausgelöst worden. Die Ermittlungen ergaben später, dass eine undichte Gasflasche in der Garage des Hauses für das Unglück verantwortlich war.

In Charmey kam es Ende August 2012 in einem Käsekeller zu einer Explosion mit anschliessendem Brand. Ein Arbeiter kam ums Leben, vier weitere Männer wurden verletzt, drei davon schwer. Einen Tag später hätte der Reifungskeller eröffnet werden sollen. Weil die Rettungskräfte zahlreiche Opfer befürchteten, wurde damals der Alarm ausgelöst.

Auch Düdingen war bereits Schauplatz eines solchen Grossereignisses. Im Sommer 2010 weilte eine Bieler Jungschar im Weiler Ottisberg. Wegen Übelkeit und Durchfall wurden 27 Kinder und Erwachsene in vier Freiburger und Berner Spitäler gebracht. 32 weitere Personen wurden in eine Zivilschutzanlage transportiert. Weil starker Wind aufkam und sich ein Gewitter ankündigte, löste die Kantonspolizei den Einsatzplan Orange aus.

jmw

 

Meistgelesen

Mehr zum Thema