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Stichentscheid für den Status quo

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Eine Pattsituation: An der Versammlung des Verbandes Gesundheitsnetz See (GNS) in Jeuss haben sich gleich viele Delegiertenstimmen für eine Finanzierung des Bauprojekts Pflegeheim Courtepin über den Verband wie gegen eine solche Verbands­finanzierung ausgesprochen. Somit war der Stichentscheid des Vorsitzenden, Oberamtmann Daniel Lehmann, notwendig. Er entschied für den Status quo: «Ich habe keine Präferenz. Deshalb sage ich Halt – dann bleiben wir dort, wo wir waren, bei der Direktfinanzierung durch die Gemeinden.» Es sei das erste Mal in seinen 23 Jahren als Oberamtmann, dass er einen Stichentscheid gefällt habe, sagte Daniel Lehmann.

Mit dem Entscheid müssen alle Gemeinden anteilsmässig einzeln Kredite aufnehmen für das Bauprojekt. Die Kosten für den Umbau und die Erweiterung des Pflegeheims St-François in Courtepin sind auf 13,85  Millionen Franken veranschlagt. Die Gemeinden des GNS hatten den Betrag an mehreren Delegiertenversammlungen bereits genehmigt.

Gegen die Verbandsfinanzierung waren die Gemeinden Murten mit 16 Delegiertenstimmen, Courtepin mit 11 Stimmen, Gurmels mit 8 Stimmen und Kleinbösingen mit einer Stimme. Die Summe, 36 Stimmen, entspricht genau der Hälfte der total 72 GNS-Delegiertenstimmen.

Die Frage der Solidarität

Christian Brechbühl, Ammann von Murten, sagte, dass sich der Gemeinderat von Murten gegen eine Verbandsfinanzierung ausgesprochen habe, «weil es Sinn macht, weiterhin über die Gemeinden zu finanzieren». Bei der ARA Seeland Süd habe es sich um einen Spezialfall gehandelt. Aus Solidarität gegenüber finanzschwachen Gemeinden hatte sich die Delegiertenversammlung des ARA-Verbands Seeland Süd 2018 klar für eine Verbandsfinanzierung der neuen Kläranlage in Muntelier für rund 60 Millionen Franken entschieden. Auch Murten hatte sich in diesem Fall für eine Solidarhaftung ausgesprochen.

Der GNS-Vorstand schrieb in seiner Botschaft, dass die Zinssätze bei einer Verbandsfinanzierung «sicher die günstig­sten» wären. Für einzelne Gemeinden könne die Beschaffung durch den Verband aber dennoch «teurer sein kann als eine eigene Beschaffung».

In Zukunft kommen weitere hohe Kosten für die Sanierungen der Heime Murten und Sugiez auf das GNS zu. Der Vorstand wollte die Finanzierungsart bei jedem künftigen Kreditantrag flexibel und objektbezogen beantragen. Daniel Lehmann betonte aber am Donnerstag vor der Abstimmung zu der Finanzierungsart der benötigten 13,85 Millionen Franken, dass es sich um einen Grundsatzentscheid handle.

Seitens der Gegner der Verbandsfinanzierung wurde zudem das Argument vorgebracht, dass die Amortisation des Darlehens auf 10 Jahre eine zu kurze Frist sei, weil bei Gebäuden sonst eine längere Amortisationszeit üblich sei. Der Vorstand hatte die Varianten 10 und 20 Jahre für den Fall eines Ja zur Verbandsfinanzierung vorgeschlagen, 10 Jahre wegen der Investitionskosten für die Heime Murten und Sugiez jedoch bevorzugt.

Neue Pergola in Sugiez

Der neuen Ausgabenkompetenz des GNS-Vorstands stimmten die Gemeinden mit 67 zu 5 Stimmen deutlich zu. Damit kann der Vorstand über maximal 120 000 Franken pro Jahr in Eigenregie verfügen. «Aktuell hat der Vorstand keine Kompetenz, Beträge zu genehmigen, die nicht im Budget sind», erklärte Vorstandsmitglied Jean-Marc Sciboz aus Gurmels den Delegierten. Das sei ein Problem, «wenn nicht planbare Ausgaben dringlich sind». Mit dem Ja sind im Budget nun 120 000 Franken für «nicht voraussehbare Geschäfte» vorgesehen.

Zum Antrag an die Versammlung, aus dem Legat von Helena Zimmermann 12 000 Franken für eine gedeckte Pergola im Pflegeheim Sugiez zu entnehmen, sagten die Delegierten einstimmig Ja.

Budget

Den Lohn für die Leitung angepasst

Das Gesundheitsnetz See (GNS) hat für 2020 bei einem Aufwand von rund 35 Millionen Franken ein Defizit von rund 460 000 Franken budgetiert. Laut Unterlagen kann das GNS das Minus mit Eigenkapital decken. Die Entschädigung für das GNS-Präsidium belief sich bis anhin auf pauschal 12 000 Franken. «Der Betrag entspricht aber nicht den Aufwendungen der Präsidentin Petra Schlüchter Liniger», sagte Jean-Marc Sciboz vom GNS-Vorstand. Gute Arbeit müsse ange­messen entlöhnt werden. Deshalb ist im Budget nun ein Maximalbetrag von 35 000 Franken für das Präsidium vorgesehen. Die Delegierten stimmten dem Budget mit 68 zu 4 Stimmen deutlich zu.

 

Technologie

Eine intelligente Toilette

Die Zürcher Age-Stiftung hat unter dem Titel «Socius 2 – wenn Älterwerden Hilfe braucht» 1,4 Millionen Franken für zehn Gemeinden und Regionen in der deutschsprachigen Schweiz ausgeschrieben, die Unterstützungssysteme für zu Hause lebende ältere Menschen gestalten wollen. Das Gesundheitsnetz See (GNS) beteilige sich an dem Wettbewerb, wie Peider Nicolai, Direktor des Pflegeheims St.  François in Courtepin, an der GNS-Versammlung am Donnerstag den Delegierten erklärte. Eine erste Projektbewerbung sei bereits erfolgt. Der Eingabetermin für die detaillierte Projektbeschreibung sei am 11. Dezember. Wer den Zuschlag erhalte, werde sich im Februar 2020 entscheiden, sagte Nicolai, der das Projekt leitet. Wenn das GNS den Zuschlag erhält, winken 140 000 Franken von der Age-Stiftung für das Projekt. Bedingung dafür sei, dass sich die Gemeinden mit mindestens 20 000 Franken für Socius 2 engagieren, sagte Nicolai. Deshalb sei dieser Betrag im GNS-Budget 2020 enthalten. Ziel sei, ältere Menschen länger in ihrem eigenen Heim betreuen zu können.

Mit Alex@ gegen die Isolation

Der Titel des GNS-Projekts lautet «Alex@ – Assistenzsystem gegen die Isolation alternder hilfsbedürftiger Menschen». Es gehe dabei um neue Technologien, erklärte Nicolai gegenüber den FN, «wie zum Beispiel eine intelligente Toilette». Anhand des Urins und den Abständen zwischen der Benutzung des WCs könne ein intelligentes System wichtige Informationen liefern. Alex@ basiere auf der Amazon-Echo-Technologie und auf der Idee, dass die Isolation fragiler Menschen verringert wird, wenn technische Assistenzsysteme – die sich der Robotertechnologie und der Künstlichen Intelligenz bedienen – zielgerichtet eingesetzt werden. Mit dem Projekt will das GNS herausfinden, in welchen Bereichen solche Systeme Menschen unterstützen können, wo die Grenzen sind und inwiefern ein Assistenzsystem bei der Koordination von Arzt, Spitex und Mahlzeitendienst helfen kann.

Im Seebezirk leben laut Projektbeschrieb rund 36 000 Menschen. Davon seien 16 Prozent über 65 Jahre alt. Bis 2025 rechnet das GNS mit einer Verdoppelung der Altersquote. Bis Ende 2025 fehlen deshalb rund 50 Pflegeheimplätze.

Der Sensebezirk konnte bei der Zürcher Age-Stiftung für seine Altersstrategie bereits 2014 Unterstützung in der Höhe von 140 000 Franken abholen. Es handelte sich um die erste Runde von Socius.

 

 

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