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Sehr gut war nicht gut genug

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Christian Dubé mag es nicht mehr hören. «Das bringt mich langsam zum Lachen, das klingt so, als wären einige Teams in dieser Liga irgendwelches Fallobst», sagte der Trainer gestern nach der 2:3-Niederlage gegen Zug, als er einmal mehr darauf angesprochen wurde, dass Gottéron zwar Teams aus der unteren Tabellenhälfte mit beeindruckender Regelmässigkeit schlägt, gegen die Topteams aber fast immer verliert. «Wir haben in dieser Saison schon viele Spiele gegen sehr gute Hockeyteams gewonnen.»

Doch auch wenn es Dubé nervt, sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache: Von den acht Saisonduellen gegen Mannschaften aus den Top 5 der Tabelle gewannen die Freiburger nur ein einziges. «Das mag sein, aber oft war es sehr knapp – auch heute. Wir waren von A bis Z die bessere Mannschaft und hätten den Sieg verdient», sagte der Gottéron-Trainer trotzig. «Im Schlussdrittel lautete das Schussverhältnis 15:4 für uns – und Zug schoss das entscheidende Tor. Das ist einfach nur ärgerlich.»

Kleine Fehler, grosser Schaden

Tatsächlich wäre für Gottéron mehr dringelegen. Die Freiburger zeigten in einem schnellen und physischen Spiel eine sehr gute Leistung, waren über weite Strecken die aktivere Mannschaft, wie am Ende auch das Schussverhältnis von 35:19 unterstrich. Allerdings sagt die Effizienz im Eishockey halt ebenfalls viel über die Qualität einer Mannschaft aus. Und da hatte der EVZ gestern klare Vorteile.

Das begann bereits in der Startminute: Nach nur gerade 49 Sekunden brachte Carl Klingberg die Gäste mit dem ersten Schuss des Spiels in Führung. Er profitierte dabei gleich von zwei Freiburger Fehlern. Zunächst missglückte Verteidiger Benoit Jecker eine etwas nonchalante Abwehr, als er den Puck in der Luft im Stil eines Fussballers wegkicken wollte, dann griff Torhüter Reto Berra mit seiner Fanghand daneben. «Es war sicher nicht mein bester Tag. Ich hätte den einen oder anderen Save mehr zeigen müssen, das ist mein Job», analysierte Berra seine Leistung selbstkritisch. Tatsächlich spielte er gestern zwar nicht schlecht, wirkte aber nicht so souverän wie sonst und verlor das Fernduell gegen den überragenden Zug-Hüter Leonardo Genoni.

Und auch in der Abwehr war Freiburg einen Tick fehleranfälliger als der Gegner. «Allzu viel haben wir nicht zugelassen. Es war viel weniger als am Freitag bei der 3:6-Niederlage in Zug – aber unter dem Strich halt immer noch zu viel», sagte Verteidiger Marc Abplanalp. Beim 0:2 in der 11. Minute schaffte es Rückkehrer Benjamin Chavaillaz nach einem Stellungsfehler nicht, zu verhindern, dass Grégory Hofmann in Richtung Tor ziehen und den Abpraller seines eigenen Schussversuchs verwerten konnte. Und beim 3:2-Siegtreffer von Zug-Stürmer Dario Simion eine Viertelstunde vor Schluss bewegten sich bei einem Konter alle drei an der Aktion beteiligten Freiburger Spieler in Richtung des puckführenden Jan Kovar, während niemand den völlig frei zum Abschluss kommenden Dario Simion im Blick hatte. «Das darf eigentlich nicht passieren. Wir hatten sogar besprochen, dass bei Kontersituationen nie zwei Spieler denselben Gegner decken sollen», sagte Abplanalp. Es sind Fehler, die gegen viele Teams der Liga höchstens eine Randnotiz wert wären, die gegen Leader Zug am Ende jedoch matchentscheidend waren.

Viel Positives

Daneben zeigte Gottéron allerdings viel Positives, etwa im Mitteldrittel, als die Freiburger einen 0:2-Rückstand aufholten. Nach Jérémie Kamerzins erstem Saisontreffer in der 34. Minute war vor allem Samuel Walsers Ausgleich drei Minuten später überaus sehenswert. Der stark aufspielende Center holte sich im eigenen Drittel den Puck, setzte zu einem Solo über das ganze Feld an und bezwang am Ende auch noch Genoni.

Auch nach dem 2:3 zeigte Gottéron noch einmal Charakter und machte mächtig Druck. Insbesondere die neu formierte Linie mit dem erneut starken Antreiber Chris DiDomenico, Andrei Bykow und Julien Sprunger zeigte viel Spielwitz und Leidenschaft. Genoni bezwingen konnte aber auch dieses Trio nicht mehr.

Damit ist die Bilanz im neuen Jahr mit einem Sieg aus vier Spielen nicht gerade rosig. «Die Saison ist lang. Da hat jede Mannschaft ihre Hochs und Tiefs», relativierte Dubé. «Wir müssen einfach schauen, dass die Tiefs nicht zu tief werden.» Dafür sorgen kann sein Team bereits morgen Abend, wenn gegen Davos das nächste Heimspiel ansteht.

Das Programm bleibt happig

Insgesamt absolviert Gottéron bis Ende Januar noch acht Spiele – fünf davon gegen Mannschaften aus den Top 5. «Ich freue mich auf diese Duelle. Wir werden schon beweisen, dass wir auch diese Teams schlagen können», gab sich Berra kämpferisch. Der Torhüter wird dabei die eine oder andere Pause erhalten. «Wir haben einen Plan für die Torhüterposition. Connor Hughes wird einige Spiele bestreiten, eines davon bereits diese Woche», sagte Dubé, der zudem hofft, möglichst bald wieder auf Verteidiger Philippe Furrer setzen zu können, auch wenn es diese Woche noch zu früh sei für ein Comeback. «Es ist wichtig, dass er bald zurückkommt. Wenn der beste Verteidiger über lange Zeit ausfällt, macht sich das früher oder später bemerkbar.»

Insgesamt betreibe man nach der Niederlage gegen Zug aber Jammern auf hohem Niveau, schloss Dubé: «Rang zwei oder drei ist objektiv betrachtet wohl nicht der Platz, wo wir hingehören. Vor der Saison war die Top 6 und damit die direkte Playoff-Qualifikation unser Ziel – und da sind wir auf sehr gutem Weg.»

Telegramm

Gottéron – Zug 2:3 (0:2, 2:0, 0:1)

Keine Zuschauer. – SR Wiegand/Salonen (FIN), Wolf/Duarte. Tore: 1. (0:49) Klingberg (Albrecht, Geisser) 0:1. 11. Hofmann (Simion, Senteler) 0:2. 34. Kamerzin (Walser, Rossi) 1:2. 37. Walser 2:2. 45. Simion (Kovar, Hofmann) 2:3. Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen-Gottéron, 3-mal 2 Minuten gegen Zug.

Freiburg-Gottéron: Berra; Sutter, Jecker; Kamerzin, Gunderson; Abplanalp, Chavaillaz; Aebischer; Sprunger, Bykov, DiDomenico; Stalberg, Desharnais, Mottet; Bougro, Schmid, Marchon; Rossi, Walser, Herren; Jobin.

Zug: Genoni; Diaz, Geisser; Schlumpf, Stadler; Cadonau, Alatalo; Gross; Martschini, Kovar, Thorell; Klingberg, Albrecht, Zehnder; Simion, Senteler, Hofmann; Langenegger, Leuenberger, Bachofner; Eugster.

Bemerkungen: Freiburg-Gottéron ohne Furrer, Jörg (beide verletzt) und Brodin (überzähliger Ausländer), Zug ohne Thürkauf und Wüthrich (beide verletzt). Gottéron ab 58:19 ohne Torhüter.

Die FN-Besten: Walser, Hofmann.

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