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Sein Freund, der Pistenbully

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Das dreijährige Loipenfahrzeug des Langlaufzentrums Jauntal sieht aus wie neu. Kein Wunder, denn sein Fahrer Otto Mooser geht sehr sorgfältig mit ihm um. «Die Türen muss man sanft schliessen», erklärt er. Den Fahrersitz könnte man heizen, das hat er aber erst einmal gemacht. «Als draussen minus 23 Grad waren.» Der 80-Jährige beherrscht die Kniffe des Pistenbullys. Er mag das Fahrzeug. «Es ist mein Copain», sagt er und lacht.

Liebe auf den ersten Blick war es aber nicht. Denn als das Gefährt geliefert wurde und Otto Mooser nach einer langen Einführung noch eine 120-seitige Gebrauchsanweisung in die Hand gedrückt bekam, wusste er nicht mehr, wo ihm der Kopf stand. «Ich habe den Lieferanten gesagt, sie hätten den Chauffeur am besten gleich mitgeliefert», scherzt er. Es zeigte sich aber sofort, dass das nicht nötig gewesen wäre. Denn als er das erste Mal am Steuer sass, hatte er den Pistenbully im Griff–ohne vorher die 120 Seiten gelesen zu haben.

 Otto Mooser kennt die 20 Kilometer langen Skating- und Klassikloipen zwischen Jaun und Charmey bestens. Er präpariert sie seit 30 Jahren. Immer disponibel zu sein, mitten in der Nacht aufzustehen und nie zu wissen, wie lange der Arbeitstag dauert–das alles macht dem Fanger nichts aus. «Für mich ist diese Arbeit ein wunderbarer Ausgleich», sagt er. Am schönsten sei es, in der Nacht zu fahren und Wildtierspuren, Hasen, Füchse und Rehe zu sehen. «Die Stille der Nacht und die Natur, das ist einfach wunderbar.» In der geheizten Kabine muss er nicht frieren. Und wie die Sitzheizung bleibt auch das Radio aus. «Denn ich bin immer voll konzentriert auf das Gelände. Es gibt immer wieder Neues zu beachten.»

Viel Fronarbeit

Es ist Otto Moosers Ansporn, den hohen Ansprüchen der Langlaufsportler gerecht zu werden. Hat es viel geschneit, fängt er um drei Uhr morgens an, «damit der Schnee ruhen kann und die Loipe fest wird, bis die Sportler kommen», erklärt er. Manchmal verbringt er über sechs Stunden am Stück im Fahrzeug. Wie letzten Sonntag, als es den ganzen Tag schneite. Für ihn ist das kein Problem. Mühsam werde es einzig dann, wenn er vom Neuschnee geblendet werde.

Für seine Arbeit erhält Otto Mooser vom Langlaufzentrum «einen symbolischen Pauschalbetrag». Ohne Fronarbeit würde das Zentrum nicht überleben können, erklärt dessen Präsident Paul Jaggi. «Das innere Feuer für die Arbeit muss brennen, wie bei Otto Mooser», so Jaggi. Die ersten 15 Jahre konnte Mooser seine Zeit auf den Loipen nicht so geniessen wie seit seiner Pensionierung im Jahr 2000. Denn sein Geld verdiente er als Staplerfahrer bei Schuwey Chaletbau und musste beides unter einen Hut bringen. Glücklicherweise befindet sich die Firma wie sein Wohnhaus gleich gegenüber dem Langlaufzentrum. Sein Arbeitgeber zeigte Verständnis für Spontaneinsätze auf der Loipe, und auch seine Frau habe ihn stets unterstützt. Nun hat Otto Mooser in Elmar Buchs aus Im Fang einen Nachfolger gefunden. Für ihn der richtige Zeitpunkt, um zurückzutreten. Nächste Saison werde er dann wieder die Langlaufski anschnallen und die Loipen testen. «Aber ohne deren Qualität zu kritisieren. Das käme mir nicht im Traum in den Sinn.»

Zahlen und Fakten

«Kanton könnte doch hier investieren»

Das Langlaufzentrum Jauntal führt eine 20 Kilometer lange Skating- und Langlaufloipe zwischen Charmey und Jaun. Am Abend werden davon ab Im Fang fünf Kilometer beleuchtet. Im Fang stehen den Sportlern ein geheizter Aufenthaltsraum mit WC und Wachsraum sowie Parkplätze zur Verfügung. «Wir leben vom Verkauf der Langlaufpässe und Tageskarten», so Präsident Paul Jaggi. Es braucht Freiwilligenarbeit und Sponsoren, damit das Zentrum überleben kann. «Ich frage mich, ob der Staat nicht auch hier investieren könnte.» Jaggi denkt an eine Beschneiungsanlage für die Nachtloipe.ak

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