«Ich habe mir kaum Chancen ausgerechnet», sagt Ivan Richard. Der Gurmelser hat am Covermodel-Contest der Zeitschrift «Men’s Health» teilgenommen und es bis ins Finale geschafft. Gewonnen hat Richard zwar nicht, dennoch wird er aber im März mit vier weiteren Männern die Titelseite einer deutschsprachigen Spezialausgabe des Männer-Lifestylemagazins schmücken. «Oben ohne», versteht sich, denn bei dem Wettbewerb geht es vor allem um den schönsten Waschbrettbauch.

Die Teilnahme am Wettbewerb sei eine spontane Idee gewesen: «Ich habe die Ausschreibung gesehen und aus dem Augenblick heraus mitgemacht.» Die fünf Männer bilden eine bunte Mischung: «Der eine ist schwarzer Hautfarbe, der andere über zwei Meter gross, der dritte ist tätowiert, ein Transgender-Mann ist dabei, und ich bin bei weitem der älteste Finalist.» Richard ist 45 Jahre alt und Vater von vier Kindern. 21 Männer aus Deutschland, Österreich und aus der Schweiz gelangten ins Finale, mit dabei der Mann aus Gurmels. Sie alle kämpften darum, mit ihrem «Sixpack» auf der Titelseite zu erscheinen. Die Ausscheidung fand in Hamburg statt: «Wir wussten nicht genau, was sie suchen.»

Jeder Teilnehmer habe einen Foto- und einen Interviewtermin gehabt. Das Verhältnis unter den Männern sei freundschaftlich gewesen. «Das Hauptthema war natürlich unser gemeinsames Hobby»–Fitness. Noch jetzt sei er mit einigen Teilnehmern über soziale Medien in Kontakt. «Es war eine positive Erfahrung für mich», sagt Richard. Auch hätten die Verantwortlichen von «Men’s Health» gutes Essen auftischen lassen. «Aber wer will schon viel essen, wenn danach der Fototermin ansteht», sagt Richard und lacht.

Rückenprobleme behoben

Angestellt ist Richard bei der Kantonspolizei Bern als technischer Sachbearbeiter. Neben der Arbeit bringt er seinen Körper im Fitnesscenter auf Vordermann: «Nach der Arbeit gehe ich drei Mal die Woche für rund eineinhalb Stunden trainieren.» Sportlich sei er schon immer gewesen, so Richard, doch auf das gezielte Muskeltraining sei er wegen Problemen im Rücken und in den Knien gekommen. «Ich machte früher Kampfsport und hatte in jungen Jahren in einem Trainingslager einen Unfall, von dem die Wirbelsäule betroffen war.» Lange sei dies kein Problem gewesen. Doch 2007 kaufte sich Richard in Gurmels ein Stück Land und arbeitete intensiv mit beim Hausbau. «Damals machte ich wenig Sport», erzählt der gebürtige Walliser. Als Folge seien seine Muskeln nicht mehr stark genug gewesen, um die Defizite zu tragen.

Der Chiropraktiker habe ihm zu einer Operation geraten. Das wollte Richard aber nicht: «Ich wollte das Problem selber lösen und habe deshalb mit dem Fitnesstraining begonnen.» Heute fühlt sich Richard rundum fit: «Ich bin so gesund, dynamisch und beweglich wie schon lange nicht mehr.» Mit dem Training habe er seinem Körper gezeigt, dass er noch gebraucht werde. «Und er funktioniert, auch noch mit über 40», freut sich Richard. «Mein Körper ist in einem besseren Zustand als noch vor zehn Jahren.» Auch freue er sich über sein Aussehen: «Das Äussere hat für mich nicht erste Priorität, aber es beginnt einem schon zu gefallen», sagt er und schmunzelt.