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Seine elfte Zehnkampf-Disziplin ist Malen

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Seine elfte Zehnkampf-Disziplin ist Malen

Bruno Knuttis Bilder-Ausstellung im Hotel «Des Alpes» in Düdingen

Von exponierten Personen kennt man in der Öffentlichkeit meist nur bestimmte Facetten ihres Lebens. Im Sport ist der 38-jährige Bruno Knutti als ehemaliger Zehnkämpfer und nun als Trainer in der Leichtathletik und im Eishockey ein Begriff. Eine kaum bekannte Seite Knuttis ist das Malen.

Von GUIDO BIELMANN

Bruno Knutti stellt zurzeit im Düdinger Hotel «Des Alpes» aus. 49 Bilder und 7 Skulpturen sind da zu sehen. Die Bilder sind Aquarelle und Monotypien, und sie sind äusserst farbig, abstrakt. Die Titel dagegen haben meist eine konkrete Bedeutung, wie etwa: Das Duett, Der Wächter, Dancing People, Gottéron, Fussballtraditionen, Der rettende Anker, Fribourgeois, Feuer.

Was war zuerst, das Bild oder der Titel? Bruno Knutti erklärt unumwunden: «Immer zuerst das Bild. Den Titel kreiere ich immer anhand der Gegebenheit und der Umstände, unter welchen das Bild entstanden ist. Ich lasse das Bild ruhen, der Titel kommt meist, wenn ich es rahme.» Das Bild Gottérons etwa entstand auf diese typische Weise. «Es entstand zu jener Zeit, als die Russen Bykow und Chomutow zurücktraten. Es war sehr schön, so hochkarätige Sportler betreuen zu können. Bis dahin ist es mir ja nie passiert, dreifache Olympiasieger und siebenfache Weltmeister trainieren zu können.

Ich habe beiden ein Bild geschenkt und habe auch für mich zu diesem Ereignis ein Bild gemalt. So habe ich diese Zeitspanne abgeschlossen.»

Bruno Knutti war bei Gottéron Trainer, und zwar während mehreren Jahren, verantwortlich fürs Konditionstraining, bis im Vorjahr, als er keinen Vertrag mehr erhielt. Eine schmerzliche Erfahrung mit grosser Enttäuschung. Dass letzthin der neue russische Gottéron-Trainer Popichin ihn angerufen hat, um wieder einzusteigen, betrachtet Knutti als Rehabilitation. Schliesslich sagte Gottéron ab, weil das Geld gefehlt habe.

Sportler oder Maler?

Was war zuerst da? Bruno Knutti als Sportler oder als Maler? Eine Frage, die kaum zu beantworten ist, denn der gebürtige Thuner wuchs in einer Sportlerfamilie auf, in der auch immer viel gebastelt und gemalt wurde mit den Eltern und Grosseltern.

Das Handhaben von Zeichengeräten lernte er akribisch genau in der Lehre als Vermessungszeichner. Nachdem er den Dekor und die Einladungen für seine Hochzeit mit Myriam Fasel selber gestaltet hatte, merkte er, dass das Erzeugte den Leuten gefiel: «So habe ich versucht, diese Tätigkeiten weiter zu pflegen.» Und wenn er heute dem Freiburger Goalie David Aebischer in den Diensten des amerikanischen Spitzenteams Colorado Avalanche das Trainingsprogramm schickt, liegt auch eine selber gestaltete Begleitkarte bei. Bruno Knutti führt nämlich schon länger jeweils in Düdingen das Sommertraining für den NHL-Crack.

Die Familie

Der Beruf von Bruno Knutti ist Sportlehrer. Er ist an der Düdinger OS und an der Berufsschule in Freiburg tätig. Aber er trainiert auch den Paralympics-Sieger Urs Kolly. Kommen da seine drei Kinder Luca (7), Flavia (5) und Gian (2) nicht zu kurz? «Nein, denn oft integriere ich die Kinder beim Malen. Das kann nach dem Nachtessen sein, wenn wir eine Minutenzeichnung machen. Ich gebe ein Thema vor, und jedes zeichnet etwas. An einem Schlechtwettertag kann die Küche plötzlich mit Zeichnungen tapeziert sein. Wenn die Kinder ins Bett gehen, mache ich noch weiter.»

Und die Zeit, wenn er als Trainer tätig ist? «Wenn ich Urs Kolly trainiere, kommen die Kinder oft auch mit. Urs Kolly nimmt seine drei Kinder ebenfalls mit. Die Kinder «vertören» sich selbständig, und unsere Frauen sind für einen halben Tag entlastet. So stimmt das Ganze für Urs und mich. Und zudem gebe ich meinen Kindern auch einen Zugang zu meiner persönlichen Philosophie im Sport.»

Die Philosophie? «Ich bin nicht Sportler, ich bin nicht Sportlehrer, ich lebe den Sport», sagt Bruno Knutti. Als er vergangenen Mittwoch bei Regen mit einer Schulklasse vom Wald zurückkam, seien seine Schüler stolz gewesen, dies bewältigt zu haben: «Ich habe ihnen dabei nicht Sport gelehrt, sondern sie haben etwas erlebt.» Und das Erlebte gibt Bruno Knutti selber auch immer Anlass zum Malen: «Denn ich male, um den Alltag zu bewältigen. Das kann das Lösen eines Problems sein, aber auch einfach ein Energietanken. Es müssen aber nicht nur Probleme dahinter stecken. Ein halbes Glas Wasser kann man von zwei Seiten anschauen: Entweder ist es halb leer oder aber noch halb voll.»

Er malt nicht das ganze Jahr über, sondern in Phasen – im Frühling und in der Weihnachtszeit. «Die Aufbruchstimmung einerseits und die besinnliche Zeit andererseits» stimulieren ihn. «Dann können gewisse Sachen wieder für zwei, drei Monate liegen bleiben.»

Impulse von Myriam

Die Kinder, die Familie sind für Bruno Knutti sowieso das Wichtigste im Leben. Und seine Frau Myriam sei sein ruhender Pol: «Von ihr gehen auch die meisten Ideenimpulse aus. Viele Gedanken entstehen bei ihr. Ich habe die Fähigkeit, sie schnell umzusetzen.» Dies nicht nur in der Malerei. Er ist zurzeit auch dran, eine Firma aufzubauen, «Optimal Coaching Knutti», mit welcher er Sportler im Training betreuen und beraten will. «Als ich den Job bei Gottéron verloren hatte, fiel ein grosser Teil meines Einkommens weg. Statt Daumen zu drehen ging ich daran, meine Erfahrungswerte weiterzuverwenden. Und die Firma war auch eine Idee, die von Myriam stammte.»

Knuttis Bilder gelangen erstmals überhaupt an eine breitere Öffentlichkeit. Genügt ihm denn das Malen für ihn alleine nicht? «Man hat als Sportler und als Trainer schon ein gewisses Flair, sich zu exponieren, den Hang, sich zu zeigen. Beim Malen erreichte ich nun irgendwann einmal den Punkt, die Bilder zu zeigen.» An der Vernissage habe sich gezeigt, dass er als Sportler und Maler den Vorteil hat, verschiedenste Leute zusammenzubringen. So hätten sich dabei etwa die «Rään-Musiker» und Werner Günthör, der ehemalige Kugelstoss-Weltmeister, kennen gelernt. «Es war wunderbar, ein geselliger Anlass, es wurde viel gelacht. Das war wichtig für mich.»

Verschiedenste Leute zusammenbringen, aber eben auch verschiedenste Dinge machen, das habe er gerne. Deshalb sei er wohl auch Zehnkämpfer geworden und nicht Stabhochspringer, was wohl sein eigentliches Talent gewesen wäre: «Ich hätte mich nicht in den Zehnkampf verbeissen sollen. Ich habe dann gesehen, dass es international nicht reicht. Ich war zu klein. Aber dank diesem Sport bin ich auch zu meinem heutigen Beruf gekommen.»
Sein Beruf als Sportlehrer? Er gibt zu, dass er nicht nur Sportlehrer sein könnte: «Aber es fällt mir sehr selten schwer, in eine Turnstunde zu gehen. Andererseits wäre es für mich doch zu einseitig.» Deshalb bringt ihm das Trainieren von Leistungssportlern viel. Aber auch in der Schule hat er es mit Leistungssportlern zu tun. An der Berufsschule unterrichtet er die jungen Eishockeyaner, die die so genannte Sportlerlehre absolvieren.
Und wenn er vom Malen leben könnte? «Es würde mir die Möglichkeit auftun, mehr Sport zu machen. Aber wenn ich plötzlich Bilder produzieren müsste, sähe wahrscheinlich alles anders aus», sagt er mit Schalk.

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