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Seit 100 Jahren Gruyère-Käse verkauft

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«Es gab weder eine Autobahn noch den Greyerzersee, und auch das Eisenbahnnetz war noch sehr dünn. Aber unsere Vorfahren mussten den Käse exportieren, um davon leben zu können.» So stellte Jean-Claude Maillard, Präsident der Fromage Gruyère SA, gestern an einer Medienkonferenz die Ausgangslage dar, welche zur Gründung seines Unternehmens führte.

Mitten im Ersten Weltkrieg kauften zwei Pioniere, darunter der Freiburger Bundesrat Jean-Marie Musy, ein Käsehandelsgeschäft in Bulle auf, gründeten darauf die Genossenschaft zum Verkauf des Greyerzer Käses und wandelten diese am 16. Mai 1916 zur Aktiengesellschaft Fromage de Gruyère SA um (siehe Kasten).

400 Exemplare auf Englisch

Aus Anlass dieses Jubiläums hat die Firma für den Handel und die Veredelung des Gruyère gestern ein 150-seitiges Buch vorgestellt, das ihre Geschichte aufrollt. Der Autor Francis Maillard hat dazu während zwei Jahren Protokolle aus den Archiven des Unternehmens gelesen und Interviews geführt. Das Buch ist nun in einer Auflage von 1000 Exemplaren auf Französisch und 400 Exemplaren auf Englisch erschienen. In der französischsprachigen Ausgabe sind die Geschichte um die Gründung und die Beiträge des Präsidenten Jean-Claude Maillard und des Direktors Gérald Roux auch auf Deutsch übersetzt.

Für den Autor Francis Maillard war der Auftrag der Fromage Gruyère SA eine Fortsetzung seiner historischen Recherchen in der Milchbranche: Der ehemalige Direktor der Landwirtschaftskammer hatte im September 2015 bereits ein Buch zum 100-jährigen Bestehen des Freiburger Milchverbandes herausgeben.

Zwei Faktoren für den Erfolg des Unternehmens ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte, so Jean-Claude Maillard: das Engagement für die Qualität sowie den Schutz der Marke Gruyère. Maillard rief in Erinnerung, dass die Fromage Gruyère SA immer mit Partnern zusammengearbeitet habe, beispielsweise mit den Milchproduzenten oder dem Landwirtschaftlichen Institut Grangeneuve. Ein wichtiger Partner sei bis 1999 die Schweizerische Käseunion gewesen, dann trat die Sortenorganisation IP Gruyère AOP an ihre Stelle.

Maillard erinnerte weiter daran, dass früher das Unternehmen die Käseproduzenten erst bezahlt habe, wenn der Käse verkauft war. Danach aber nahm die Fromage Gruyère SA das Risiko der Lagerung und des Verkaufs auf sich und bezahlte die Käser bereits bei der Lieferung. So konnten sich diese auf ein gesichertes Einkommen verlassen.

«Wir sind Hüter einer Tradition», sagte Direktor Gérald Roux gestern. «Der Gruyère besticht nicht durch Innovation, sondern durch Tradition. Unser Produkt zeichnet sich durch seine herausragende Qualität aus.» Die Steigerung der Qualität sei denn auch eine Konstante in der Unternehmensgeschichte geblieben, so Roux. «Heute erreichen 99 Prozent unserer Käse die Qualitätsstufe A», so Roux.

Am ersten Geschäftssitz der Firma an der Rue du Moléson in Bulle hatte es Platz für 5641 Käselaibe. Heute, im Gebäude in der Industriezone Planchy, haben 115 000 Käselaibe Platz. Dennoch steht das Wachstum nicht im Vordergrund, wie aus den Ausführungen von Gérald Roux klar wurde. «Wachstumspotenzial für den Gruyère gibt es nur im Ausland», sagte er.

Zu den vielen Hochs in der Firmengeschichte gesellten sich auch Tiefs, wie etwa der Zweite Weltkrieg oder die Weltwirtschaftskrise in den 1920er-Jahren.

Zuletzt kriselte es im vergangenen Jahr, so der Direktor. Wegen der Frankenstärke wurde der Export des Gruyère schwieriger. Als Reaktion darauf folgte im Verlauf des Jahres eine selbst auferlegte Beschränkung der Produktion auf 90 Prozent für 2016. Wie Roux sagte, wurde letzte Woche eine leichte Lockerung für 2017 auf 93 Prozent beschlossen. Läuft alles wie erhofft, könne man 2018 wieder zu 100 Prozent produzieren.

Chronologie

Aus der Solidarität heraus entstanden

Die schwierigen Zeiten des Ersten Weltkriegs veranlassten im Greyerzbezirk die Bauern und Käser dazu, sich zusammenzuschliessen. 1913 entstand eine Genossenschaft für den Käsehandel, 1915 die Gründung des Freiburger Milchverbandes und 1916 die Gründung der Fromage Gruyère SA. Insgesamt 350 Aktien zu einem Nominalwert von 1000 Franken wurden verkauft. Daran hat sich bis heute fast nichts geändert, es sind sogar nur noch 330 Aktionäre. 1919 entstand die erste Vorsorgekasse des Unternehmens, später kaufte es Läden und Keller bis in den Kanton Waadt. 1984 liess sich Fromage Gruyère SA in der Industriezone Planchy in Bulle nieder. 2002 kam es zu einem Ausbau des Gebäudes und 2006 zur Übernahme des Gebäudes Wolf.

uh

 

 

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