Fenster, Türen, Treppen oder ganze Häuser–die Firma Vonlanthen Holzbau AG stellt heute alles her, was im Holzbau gemacht werden kann. Der Schwerpunkt der Firma liegt in der Produktion von Fenstern in Holz und Holzmetall sowie beim Holzelementbau. Auch Arbeiten der Zimmerei und Schreinerei sowie Sanierungen gehören zu den Tätigkeiten.
Vor 125 Jahren, als Johann Josef Vonlanthen den Betrieb gründete, sah das noch anders aus. «Er hat mit der Zimmerei begonnen, wichtige Arbeiten waren zum Beispiel der Bau von Kirchen und Kirchtürmen», sagt Erwin Poffet, der nun zusammen mit Andreas Dubi den Betrieb führt.
Über 35 Mitarbeiter
Seit 1888 hat das Unternehmen verschiedenste Entwicklungen durchgemacht. 1914 wurde im Betrieb beispielsweise die erste Sägerei eingerichtet, welche 1984 durch eine modernere Anlage ersetzt wurde. Aufgrund der zunehmenden Industrialisierung entschieden die jetzigen Geschäftsführer 2010, den Sägebetrieb einzustellen.
Gemäss Erwin Poffet war dies ein typischer Schritt: «Die Holzbranche verändert sich ständig, die Firma muss die Entwicklungen mitmachen.» Heute seien beispielsweise die ökologischen und energietechnischen Aspekte wichtig. «Die Anforderungen an die Fensterproduktion, Isolierung und an den modernen Holzelementbau sind in den letzten Jahren enorm angestiegen.» Neue Energiestandards wie Minergie P würden den Holzbau ebenfalls beeinflussen.
Was einst ein kleiner Familienbetrieb war, ist heute ein Unternehmen mit 35 Angestellten. Seit 1900 schwankte die Zahl zwischen 20 und 40 Mitarbeitern. Die Firma beschäftigt stets auch fünf bis sieben Lehrlinge. «Uns ist es wichtig, gut ausgebildete Mitarbeiter zu haben», erklärt Poffet. «Es ist nicht immer leicht, ausgebildete Fachkräfte mit den erforderlichen Weiterbildungen zu finden.»
Andreas Dubi und Erwin Poffet übernahmen den ehemaligen Familienbetrieb 1999. Sie arbeiteten bereits zuvor im Unternehmen. «Der Erbgemeinschaft Vonlanthen war es ein Anliegen, dass das Traditionsunternehmen weitergeführt wird», hält Poffet fest.
Die Firma Vonlanthen Holzbau AG ist in der Gemeinde Schmitten und in der Region stark verankert und sie ist in der ganzen Westschweiz tätig. «Schmitten ist ein idealer Standort und die Verkehrserschliessung ist gut», betont der Co-Geschäftsführer.
Anpassungen wichtig
Grundsätzlich sei die Auftragslage heute gut. «Es gab manche Krise, aber wir schauen positiv in die Zukunft.» Der Markt sei sehr belebt, die Konkurrenz gross. Umso wichtiger sei es, sich auch weiterhin den Veränderungen anzupassen.
Die Vonlanthen Holzbau AG arbeitet mit den auf dem Areal eingemieteten Unternehmen, der Abbundcenter Sense AG, der Malerei Schaller und der Gartenbaufirma Poffet Patrick GmbH, zusammen. «Das war auch ein Schritt nach vorne», sagt Poffet und fügt optimistisch an: «Holz hat Zukunft.»
Tag der offenen Tür,Sa., 7. September, 9.30 Uhr bis 16 Uhr in Ried bei Schmitten.
Chronologie
Lange Holzstämme versperrten die Strasse
1888gründete Johann Josef Vonlanthen die Holzbau Firma Vonlanthen in Ried (heute Gemeinde Schmitten, damals Gemeinde Düdingen). Er baute das Geschäft zu einem Familienbetrieb aus: Seine drei Söhne arbeiteten ebenfalls im Betrieb.1914wurde die Sägerei eingerichtet. Damals wurden die Baumstämme quer zur Hauptstrasse gesägt. Wenn ein langer Stamm bearbeitet wurde, versperrte dieser die Strasse. Die alte Säge ist heute auf dem Betriebsgelände ausgestellt.1925übernahm Josef Vonlanthen, ein Sohn des Gründers, den Betrieb. Er führte die Firma zusammen mit seiner Frau Josefine Vonlanthen, baute ihn aus und erweiterte ihn1948mit dem Neubau der Schreinerei.1962starb Josef Vonlanthen plötzlich. Ernest Kaeser übernahm die Firma mit der Hilfe von Josefine Vonlanthen und deren Tochter.1999ging die Firma an die heutigen Geschäftsführer Andreas Dubi und Erwin Poffet.2004wurde eine Abbundhalle gebaut und Ende2010wurde die Sägerei geschlossen.mir
