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Seit 25 Jahren hilft Cartons du Coeur mit armutsbetroffenen Menschen

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Das Hilfswerk «Cartons du Coeur» unterstützt armutsbetroffene Menschen in einer akuten Notlage mit Lebensmittelpaketen. Das Team im Sensebezirk tun dies schon seit 25 Jahren. Die Hilfe ist gefragter denn je, sagt Teamleiterin Franziska Bolliger.

Durchschnittlich jeden dritten Tag hat ein Mitglied des ehrenamtlichen Helferteams von Cartons du Coeur im Sensebezirk im letzten Jahr ein Paket ausgeliefert. Der Karton mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln geht an Alleinstehende, Arbeitslose, Ausgesteuerte und Menschen, die am Existenzminimum oder am Rand der Gesellschaft leben.

Trotz des dicht gewebten Netzes an sozialer Unterstützung in der Schweiz gebe es immer noch Menschen, die von Armut betroffen sind, sagt Franziska Bolliger. Sie hat die Erfahrung gemacht: «Es kann alle treffen. Jeder kann in Not geraten.» Sie ist seit 20 Jahren Teamleiter in der Sensler Antenne von Cartons du Coeur, einer Hilfsorganisation, die im ganzen Kanton tätig ist.

Wenn es knapp wird

«Wir unterstützen Leute in akuten Notlagen», erklärt sie, etwa wenn eine alleinerziehende Mutter eine unvorhergesehene Ausgabe tätigen müsse mit dem Geld, das für Nahrungsmittel vorgesehen ist. «Oft melden sich auch Menschen, die beim Sozialamt angemeldet sind, aber nicht wissen, wie sie die Zeit überbrücken sollen, bis dieses Geld eintrifft.»

2021 haben 22 Einzelpersonen sowie 35 Familien mit zwei bis fünf Erwachsenen (Kinder ab 14 Jahren) sowie 69 Haushalte mit Kindern unter 14 von der Hilfe von Cartons du Coeur profitiert. Die Leute erhalten kein Geld, sondern immer Sachartikel. Wo eine Familie in finanzielle Nöte gerät, springen die Vinzenzvereine ein, mit denen Cartons du Coeur eng zusammenarbeitet.

Es geht schnell

Wenn ein Anruf über die Einsatzzentrale kommt oder ein Fall von einem Sozialamt oder über Drittpersonen gemeldet wird, dann muss es schnell und unbürokratisch gehen. Innerhalb von einem bis maximal drei Tagen ist das Hilfspaket beim Empfänger. «Aus Erfahrung wissen wir, dass die Leute sowieso meist erst im letzten Moment anrufen, wenn die Not schon gross ist.»

Die Hemmschwelle, Hilfe in Anspruch zu nehmen, sei in der Schweiz sehr hoch. Viele würden sich beispielsweise auch scheuen, Sozialhilfe zu beantragen, obwohl sie klaren Anspruch darauf hätten. «Sie möchten nicht in Abhängigkeit von Behörden kommen.»

Informationen

Was ist in einem Paket von Cartons du Coeur

Der Inhalt eines Pakets von Cartons du Coeur variiert je nach Empfänger, auch abhängig davon, ob Kinder dabei sind. Neben Grundnahrungsmitteln wie Salz, Zucker, Reis, Teigwaren, Öl, Senf, Suppe, Kaffee und Tee enthält ein Hilfspäckli auch Biscuits, Schokolade, Konfitüre, Crème für Desserts sowie verschiedene Konserven (Früchte, Gemüse, Fleisch) und eine Portion Pouletschenkel. Neben den Esswaren kommen auch Hygieneartikel dazu, etwa Zahnpasta, Shampoo und Duschmittel, WC-Papier und Abwaschmittel. im

Druck nimmt zu

Schon in «normalen» Zeiten war die Dienstleistung von Cartons du Coeur seit der Gründung vor 25 Jahren gefragt. Jetzt spürt die Teamleiterin einen zusätzlichen Druck in der Gesellschaft: Als Spätwirkung der Corona-Krise und als Folge des Ukrainekriegs sind viele Lebensmittel teurer geworden. «In den ersten Monaten dieses Jahres haben wir deutlich mehr Anfragen erhalten.» Bei den Budgets von Menschen, bei denen das Geld eh schon knapp ist, wirkten sich diese Zusatzkosten doppelt aus. «Das Leben wird nicht nur für uns alle teurer werden, sondern viele Menschen neu in die Armut treiben», ist sie überzeugt.

Zweimal im Jahr

Am kommenden Samstag sammelt Cartons du Coeur in Tafers und Plaffeien, jeweils im Herbst findet dann im Sense-Unterland eine Aktion statt. Dieses zweiteilige System – im Gegensatz zu früheren Bezirkssammlungen an einem Tag – hat die Hilfsorganisation in Pandemiezeiten einführen müssen. Da es sich bewährt hat, wird es weitergeführt.

«Die letzten zwei Jahre waren auch für uns eine Herausforderung», sagt die Teamleiterin. Da ein grosser Teil der Freiwilligen bei Cartons du Coeur im Pensionsalter ist, musste das Hilfswerk 2020 wegen der Corona-Pandemie seine Tätigkeit stark einschränken. Um notleidende Menschen trotzdem zu unterstützen, gab es anstelle von Paketen Einkaufsgutscheine ab.

2020 haben 28 Haushalte Gutscheine im Wert von 5260 Franken erhalten. Zusätzlich sind 112 Pakete ausgeliefert worden. 2019 hat Cartons du Coeur Sense 158 Pakete zusammengestellt.

Sammlung und Spenden

Die Hilfe finanziert Cartons du Coeur mit Sammlungen in Einkaufszentren. Daneben erhält die Organisation von Gemeinden, Kirchgemeinden und Pfarreien sowie auch von Privaten und Firmen regelmässige Spenden. Gerade in Pandemiezeiten hätten einige Unternehmen das Geld für die ausgefallenen Weihnachtsessen gespendet, erzählt die Teamleiterin.

Auf diese Weise kommt pro Jahr ein Budget von gut 30 000 Franken zusammen – und etwa gleich viel geht wieder zurück an Hilfsbedürftige.

Nah bei den Leuten

«Die Solidarität der Senslerinnen und Sensler ist ungebrochen riesig», betont Franziska Bolliger. Den Spendenden sei es aber auch wichtig, dass das Geld in der Region bleibe. «Diese Frage kommt immer wieder: Die Leute geben gerne etwas, möchten aber wissen, wohin die Waren und das Geld gehen.»

Die kleinräumige Organisation sei die Stärke von Cartons du Coeur. Es gibt im Sense-Oberland, -Mittelland und -Unterland eine Koordinationsstelle sowie freiwillige Helferinnen und Helfer in vielen Gemeinden. «Wir sind nahe an den Leuten. Die Hilfe kommt dort an, wo sie nötig ist.»

Freiwillige gesucht

Franziska Bolliger: «Es kommt viel zurück»

Per Zufall ist Franziska Bolliger vor 20 Jahren zu Cartons du Coeur gekommen. Bei einer Sammelaktion sei sie mit einem Mitglied der Hilfsorganisation ins Gespräch gekommen und gleich gefragt worden, ob sie nicht mitmachen würde. «Ich hatte damals gerade einen neuen Job angetreten und wollte noch abwarten, wie sich das entwickelt.» Als sie gesehen habe, dass es drinliege, habe sie sich gemeldet. «Weil ich es gerne mache», sagt sie zur Frage, warum sie sich seit 20 Jahren engagiere. Es gefalle ihr, sich für eine sinnvolle Sache zu engagieren. Wie viele Stunden im Lauf der Zeit zusammengekommen sind, hat sie nicht gezählt. Da sie nächstes Jahr 70 Jahre alt wird, möchte sie aufhören. Sie hofft, dass eine gute Nachfolge gefunden wird. Leute zu finden, die sich für Cartons du Coeur engagieren, sei nicht einfach. «Junge zu finden, ist fast unmöglich, da sie voll arbeiten und neben der Familie keine Zeit haben.»

«Weil ich es gerne mache», sagt Franziska Bolliger zur Frage, warum sie sich für Cartons du Coeur engagiere.
Corinne Aeberhard

Ein Auto und etwas Zeit

Letzten Dezember hat das Hilfswerk eine Aktion lanciert, um neue Leute zu finden. Weil viele Mitglieder anfangen, wenn sie im Pensionsalter sind, gebe es mit der Zeit auch immer wieder Leute, die altershalber aufhören. Cartons du Coeur sucht deshalb Leute aus dem Sensebezirk, die sich engagieren möchten. Voraussetzungen sind ein Auto, eine gewisse Flexibilität und etwas Zeit. Wie viel kann im Voraus nicht gesagt werden. «Es schwankt je nach Anfragen. Teilweise hat jemand in seinem Gebiet nur einen oder zwei Einsätze im Jahr, teilweise bis 15.» Dringend sucht die Organisation jemanden, der die Lagerverwaltung übernimmt, da die bisherige Verantwortliche aufhört. Das ist die einzige Arbeit im Hilfswerk, die mit einem jährliche Betrag entlöhnt wird. Es geht darum, einmal in der Woche den Bestand der Waren zu kontrollieren und zu bestellen, wenn etwas fehlt. «Es kommt viel zurück», sagt Franziska Bolliger. Sie erzählt von einer rührenden Begegnung am Sammeltag in Flamatt: Ein junges Paar kam mit einem prall gefüllten Einkaufswagen zum Stand von Cartons du Coeur und hat alles gespendet. «Der junge Mann hat erzählt, er sei in einer grossen Familie ohne Vater aufgewachsen und wisse, wie es sei, wenn das Geld knapp ist», erzählt sie. «So etwas habe ich noch nie erlebt. Es war einfach fantastisch.» im

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