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Sekschüler werden zu Zeitungsreportern

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Einige Briefkästen der Deutschfreiburger Orientierungsschulen waren heute Morgen deutlich voller als sonst. Stapelweise Ausgaben der Freiburger Nachrichten wurden an die Schulen verteilt. Grund für die aussergewöhnliche Lieferung: Das Projekt «Zeitung in der Orientierungsschule», kurz Zisch, hat wieder begonnen. Bis Anfang Dezember beschäftigen sich 34 Klassen mit rund 650 Jugendlichen aus sieben OS-Zentren im Unterricht mit den FN. Dazu erhalten alle Schüler und Schülerinnen täglich die Zeitung in den Unterricht geliefert. Zudem betätigen sie sich auch in diesem Jahr wieder als Reporter und schreiben eigene Artikel.

Chantal Wermuth und David Schulz sind zwei der 31 Lehrpersonen, die am medienpädagogischen Projekt teilnehmen. Im Interview mit den FN geben die beiden Auskunft über ihre Ideen, Erwartungen und Erfahrungen mit Zisch.

Chantal Wermuth, Sie waren bereits vor drei Jahren mit einer Klasse am Projekt «Zeitung in der Orientierungsschule» beteiligt. Nun haben Sie sich gleich mit zwei Klassen angemeldet. Was halten Sie von Zisch und was haben Sie von damals mitgenommen?

Chantal Wermuth: Zisch ist einfach ein tolles Projekt mit extrem interessanten und vielseitigen Themen, das alle Schülerinnen und Schüler anspricht. Darum habe ich mich auch in diesem Jahr wieder sehr gefreut, als es hiess, Zisch gehe in die nächste Runde. Mich reizt daran auch, dass das Projekt eine Ergänzung zum Lehrplan ist, und ich so mithilfe der täglich gelieferten Zeitung den Unterricht abwechslungsreicher gestalten kann, aber nicht zwingend muss, wenn die Zeit dafür gerade zu knapp ist. Ich habe beim letzten Mal alle drei angebotenen Aufträge mit meiner Klasse umgesetzt und in den Unterricht integriert. Also sowohl das Lesen der Zeitung im Deutschunterricht, die Langzeitarbeiten in der Klasse aber auch das Recherchieren, Verfassen und Fotografieren für den Artikel, der dann in den FN erschienen ist. Wir hatten damals ein sehr tolles Thema von einem der Wirtschaftspartner erhalten, dass den Jugendlichen extrem Spass machte, so dass wir schliesslich eine ganze Seite in den FN füllten. Dabei ist mir während dieser drei Monate positiv aufgefallen, wie die Schüler begonnen haben, selektiver zu lesen und kritisch zu hinterfragen und nicht einfach alles blind zu glauben. Ich muss aber auch gestehen, dass wir das Thema «Fake News» sehr intensiv im Unterricht thematisiert haben.

Was sind Ihre Erwartungen für dieses Jahr?

Chantal Wermuth: Ich wünsche mir, dass die Jugendlichen durch das Projekt lernen, über den Tellerrand zu schauen und Freude am Schreiben zu verspüren, ohne dabei einem riesen Druck oder Stress ausgesetzt zu sein. Ich bin wieder guter Dinge, dass dies wunderbar klappen wird, denn meine beiden teilnehmenden Klassen sind extrem motiviert und freuen sich sehr auf das Projekt.

Warum ist es ihrer Meinung nach so wichtig, den Jugendlichen das Medium Tageszeitung im Unterricht näherzubringen?

Chantal Wermuth: Ich selber bin jemand, der noch gerne eine Zeitung in den Händen hält. Für mich ist das erlebnisreicher und realer als wenn ich die Zeitung online lesen würde. Für meine Schülerinnen und Schüler ist wahrscheinlich gerade das Gegenteil der Fall, sie sind viel mehr online. Deshalb finde ich gut, dass durch die Zeitung eine bildschirmfreie Zeit entsteht, in der sich die Klasse mit dem Sensebezirk, ihrer nächsten Umgebung aber auch mit dem Geschehen in der Schweiz und auf der ganzen Welt befasst.

Wie integrieren Sie in diesem Herbst das Projekt in Ihren Unterricht? Haben Sie bereits etwas Spezielles geplant?

Chantal Wermuth: Tatsächlich habe ich bereits eine Pisa-Studie ausgedruckt, die die positiven Aspekte des Zeitungslesens beleuchtet. In einigen Lektionen werden wir uns also intensiv mit dem Medium Zeitung befassen. Dieses Jahr habe ich zudem eine Schreibwerkstatt, in der die Jugendlichen selbstständig einzelne Aufträge auswählen können und in der dafür vorgesehenen Zeit bearbeiten sollen. Auch dazu gehört, dass jede Woche zwei andere Schüler ihren Lieblingsartikel der vergangenen Woche der Klasse vorstellen. Am Ende des Projekts haben wir dann eine bunte Mischung an Artikeln zusammen. Ausserdem werden wir ritualmässig zu Beginn der Deutschlektion eine Viertelstunde alleine in den FN lesen, dann entsteht eine unglaublich schöne Stille im Klassenzimmer. Natürlich ist es auch immer ein bisschen eine Gratwanderung zwischen zu viel und zu wenig Zeitung im Unterricht.

David Schulz, Sie sind gerade von Zürich nach Freiburg gezogen und nehmen in diesem Herbst gleich mit zwei Klassen am Projekt «Zeitung in der Orientierungsschule» teil. Welche Erwartungen haben Sie an das Projekt?

David Schulz: Durch das Projekt erhoffe ich mir, qualitativ gute und aktuelle Texte in meinen Unterricht einbringen zu können, die normalerweise mit grossen Kosten für die Schule verbunden sind. Die Zeitung ergänzt so die bestehenden Lehrmittel, die wegen ihrer mehrjährigen Nutzungsdauer Aktualitäten nicht aufnehmen können. Ich selber sehe dem Projektstart gespannt und neugierig entgegen, da ich als Zisch-Neuling noch nicht genau weiss, mit wie viel Aufwand das Projekt für Lernende und Lehrpersonen verbunden sein wird. Bei meinen Schülern erlebe ich das zum Teil anders: Einige haben schon in der Primarschule am Projekt teilgenommen und wissen dementsprechend bereits, worum es bei «Zeitung in der Schule» geht und können den Start des Projekts kaum erwarten.

Warum ist es Ihrer Meinung nach so wichtig, den Jugendlichen das Medium Tageszeitung im Unterricht näherzubringen?

David Schulz: Ich habe bei früheren Klassen bemerkt, dass bei den meisten Jugendlichen das Interesse für Aktualitäten vorhanden ist, sie ihre Informationen aber oft aus Social Media beziehen. Sie wissen, dass etwas passiert ist auf der Welt, aber nicht genau wie und warum. Sie informieren sich im Anschluss auf Plattformen wie Youtube über das Ereignis. Dort ist die Grenze zwischen seriöser Recherche, Meinungsmache oder Verschwörungstheorie nicht immer klar zu ziehen. Ich möchte durch die Zeitung im Unterricht meinen Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein für Fakten näherbringen, so dass sie unterscheiden können, wie seriös oder unseriös eine Information ist. Die Jugendlichen sollen lernen, eine eigne Meinung zu einem konkreten Thema zu bilden. Schliesslich sind sie in fünf Jahren wahlberechtigt, und es ist mein Anspruch, dass an Schulen neben fachlichen Kompetenzen auch eine gewisse Lebenserfahrung gefördert wird. Neben diesem Aspekt ist das Projekt Zisch für uns Lehrpersonen eine gute Möglichkeit, den Unterricht handlungs- und produktionsorientiert zu gestalten: Die Lernenden bearbeiten die Zeitung und bauen so sprachorientierte aber auch fächerübergreifende Kompetenzen des Lehrplans 21 auf.

Wie integrieren Sie in diesem Herbst das Projekt Zisch in Ihren Unterricht? Haben Sie bereits etwas Spezielles geplant?

David Schulz: Wir haben in unserer Fachschaft der Deutschen Orientierungsschule Freiburg einen Leitfaden erstellt und uns so gut abgesprochen. Bis zu den Herbstferien möchten wir uns pro Woche zweienhalb bis drei Lektionen mit Zisch beschäftigen. Darunter fallen das Lesen in der Zeitung aber auch das Führen eines Lesejournals und eine Werkstatt zum Thema Zeitung. Auch eine Langzeitarbeit ist vorgesehen. Wir werden im Rahmen des Projekts auch einen eigenen Zeitungsartikel verfassen, der dann in den FN erscheint. Dazu haben sich meine Schülerinnen und Schüler schon für sechs verschiedene Recherchethemen eingeschrieben. Sehr beliebt war bei beiden Klassen der Besuch auf dem Alpakahof oder jener der Hundepension. Wir sind gespannt, welches Thema uns am Ende zufällt.

Sie lesen eine Sonderseite mit Artikeln von Schülerinnen und Schülern, die für die FN als Reporter im Einsatz standen. Im Rahmen des Projekts «Zeitung in der Schule» schreiben rund ??? Schüler aller ???? Deutschfreiburger Primarschulen Zeitungsartikel. Das Projekt ist eine Zusammenarbeit der FN mit ??? Wirtschaftspartnern und dem deutschen Bildungsinstitut Izop.

Zisch

Zahlen und Fakten

34 Klassen mit rund 650 Teilnehmenden

Nach der erfolgreichen ersten Ausgabe vor drei Jahren starten die «Freiburger Nachrichten» heute erneut das Projekt Zeitung in der Orientierungsschule, kurz Zisch. Während 14 Wochen nehmen dabei 34 Klassen mit rund 650 Schülerinnen und Schülern aus sieben verschiedenen Deutschfreiburger Orientierungsschulen (Plaffeien, Tafers, Düdingen, Wünnewil, Freiburg, Gurmels, und Kerzers) teil und setzen sich in ihrem Unterricht mit dem Medium Zeitung auseinander. Dazu erhalten sie täglich kostenlos ein eigenes Exemplar ins Klassenzimmer geliefert. Am Samstag sogar direkt nach Hause an die Privatadresse. Zudem betätigen sich die Jugendlichen als Journalistinnen und Journalisten und schreiben eigene Artikel für die FN, die ab Ende September regelmässig auf speziellen Zisch-Seiten in den FN zu lesen sein werden. Das Projekt ist eine Erfindung des Izop-Instituts in Aachen (DE). Für die Finanzierung des Projekts konnten die FN drei Wirtschaftspartner gewinnen: die Freiburger Kantonalbank (FKB), Das Freiburger Energieunternehmen Groupe E und die Schweizerische Versicherungsgesellschaft die Mobiliar. Für die Unternehmen ist das Projekt mehr als eine blosse Werbeplattform: Alle Wirtschaftspartner stellen sich als Themengeber und für Interviews zur Verfügung und geben den Jugendlichen Einblicke in ihre Unternehmen und Technologien.

 

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