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«Selbstbestimmung im Alter»

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Untertitel: Universität Freiburg: Kolloquium zum 75. Geburtstag von Prof. Bernhard Schnyder

Autor: Von IRMGARD LEHMANN

«Das Thema Selbstbestimmung im Alter impliziert den Wunsch – den wir alle verspüren und der sich aus dem Persönlichkeitsrecht begründet -, dass es auch hochbetagten Menschen so lange wie möglich vergönnt sei, ein Leben nach ihrem Willen zu führen», sagte der emeritierte Rechtsprofessor Dieter Schwab (Universität Regensburg) anlässlich des Kolloquiums. In seinem einstündigen, komplexen und höchst anspruchsvollen Referat ging er der Frage nach, wie die Gesellschaft dem Anspruch gerecht werden kann.

Selbstverantwortung gefordert

Perrig forderte Selbstverantwortung. «Wichtig für die Selbstständigkeit im Alter ist die Selbstverantwortung und die will in jungen Jahren geübt sein.» Durch ein Zuviel an Kontrolle in Pflegeheimen gehe die Selbstständigkeit der älteren Leute verloren. «Je mehr Hilfe desto hilfloser», meinte die Referentin. Und als Paradox stellte sie die Tatsache hin, dass es immer mehr ältere Leute gäbe, «die aber in der Politik so wenig präsent» seien.

«Zu viel Hilfe ist ungesund»

Unter dem Motto «Zu viel Hilfe hemmt – zu viel Hilfe ist ungesund» stand die nachfolgende Diskussionsrunde. Der Chefarzt der Psychiatrischen Klinik Königsfelden, Mario Etzensberger, sprach sich dabei für beschränkte Hilfe aus: «Je mehr ich jemanden helfe, desto mehr hindere ich ihn sich selber zu helfen», betonte er. Bei der Betreuung von Katastrophen würden Selbstheilungskräfte vielfach ausser Acht gelassen: «Man weiss heute, dass psychologisch Betreute nur einen Bruchteil der Hilfe nötig haben, die man ihnen zukommen lässt.» Mit einem intakten Umfeld würden «Geschädigte» vielfach ohne grosse Betreuung zurechtkommen. Als Beispiel für die Wirkung von Selbstheilungskräften nannte er die «Opfer» des Zweiten Weltkrieges. Ausserdem lebe derjenige, der selber bestimmen könne, länger und gesünder.

Ruth Reusser, stellvertretende Direktorin des Bundesamtes für Justiz (ehemalige Doktorandin bei Professor Schnyder), referierte über die Reformbestimmungen in der Schweiz (Botschaft Erwachsenenschutzrecht) und wies als Diskussionsteilnehmerin bezüglich Altersbetreuung auf private Initiativen hin: «Nicht alles muss professionalisiert werden», bemerkte sie anlässlich des Kolloquiums, das vergangene Woche in der Aula der Uni stattgefunden hat.
Dem kopflastigen Teil (Referate und Diskussionrunde) setzte Tochter Franziska Schnyder, Mezzosopranistin, mit subtil ausgewählten Liedern und feinfühligen Worten eine wohltuende Komponente gegenüber: Persönliches und Gelebtes, das vom Publikum mit grossem Applaus verdankt wurde.

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