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Selten aufgeführtes Oratorium als Karfreitagskonzert

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Die Karfreitagskonzerte in der Freiburger Kollegiumskirche St.  Michael sind etwas Grossartiges und mittlerweile eine Tradition, die man nicht mehr missen möchte. Zum 33. Mal fanden sie statt. Ins Leben gerufen hat sie Yves Corboz, Musikologe, Dirigent und Musiklehrer am Kollegium St.  Michael. Corboz gab sich denn in all den Jahren auch nicht damit zufrieden, gängige Passionen aufzuführen. Es war sein Stolz, Unbekanntes zu präsentieren. Bis anhin hat er das Publikum damit immer wieder positiv überrascht.

Doch mit der Passionsgeschichte «Il Trionfo della Divina Giustizia» ist es jetzt ein bisschen anders. Das Oratorium, ein Jugendwerk von Nicola Porpora – in Neapel 1716 uraufgeführt  –, ist langfädig und repetitiv in seiner Anlage. Nur die Worte ändern sich, doch nicht wesentlich die Melodieführung, die Tempi und die Orchestrierung. Diesen Eindruck jedenfalls vermittelte die Aufführung am Donnerstagabend in der Kollegiumskirche. Es handelte sich um eine Schweizer Premiere, sagte Corboz. Auch sei das Werk seines Wissens international erst zweimal aufgeführt worden. Ob das wohl einen Grund hat? So oder so hatte Corboz aber in der Wahl der Musikerinnen und Musiker eine glückliche Hand. Mit der Capella Concertata agierte ein hochkarätiges Ensemble. Mit konzen­trierter Spielfreude bot das 15-köpfige Orchester ein Spiel, das geprägt war von starken Akzenten und zugleich leichtem und transparentem Instrumentalklang.

Das Libretto erzählt die Passion Christis durch die Augen von vier Protagonisten: Die göttliche Gerechtigkeit interpretiert von der polnischen Sopranistin Aleksandra Lewandowska, die anmutig, agil und überaus natürlich ihren Part vortrug. Da sie so gut wie auswendig sang, schaffte sie auch den geschätzten Kontakt zum Publikum. Über ein schönes Timbre verfügte auch die Sopranistin Amalia Isabel Montero Neira; stilsicher interpretierte sie die Maria Magdalena. Für berührende Arien sorgte ebenfalls der Waadtländer Augustin Laudet: Mit seiner wunderschön abgerundeten Tenorstimme verkörperte er den Apostel Johannes. Einen etwas zwiespältigen Eindruck hinterliess hingegen die aus Lausanne stammende Altistin Valerie Bonnard: Muss die Rolle der leidenden Maria durchs Band so theatralisch dargestellt werden? Es kann auch ein Zuviel sein. Wohl wirkte Bonnard mit ihrer ausgewogenen Altstimme engagiert, das Haften an der Partitur schränkte allerdings den Kontakt zum Publikum ein.

Das Oratorium von Porpora – ein Musikstück für Chor, Einzelstimme und Orchester mit religiösem und ernstem Inhalt – umfasst zwei Teile mit insgesamt 40 Nummern, die mit Rezitativ und Arie oder Rezitativ und Coro, abwechslungsreich angelegt sind. Die Choreinlagen mit den vier Solisten waren denn auch etwas vom Schönsten an diesem Abend. Wie eindrücklich und berührend etwa die Interpretation von «Madre, non pianger tanto» (Mutter weine nicht so sehr).

Rund zwei Stunden dauerte das Konzert – ohne Pause. Die neuerdings mit Kissen belegten Bänke machten das lange Sitzen erträglicher. Eine Neuerung, die schon lange hätte sein müssen.

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