Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Seltener Farn bereichert Freiburg

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Es ist eine kleine Sensation», ruft der Biologe Gregor Kozlowski begeistert aus. Und wer in seine vor Begeisterung sprühenden Augen blickt, zweifelt nicht daran: Der Fund des Nordischen Streifenfarns nahe beim Vanil Noir ist ein aussergewöhnliches Ereignis. «Über 200 Jahre lang haben Freiburger Botaniker an der Existenz dieser Farnart gezweifelt, doch jetzt steht fest: Der Nordische Streifenfarn gehört zur Freiburger Flora.» (Siehe Kasten.)

Erfolglose Suche

Nicht minder begeistert zeigt sich der glückliche Finder Jean-Claude Clerc: «Ich bin total aus dem Häuschen.» Seit über zehn Jahren sucht er nach bedrohten Pflanzen im Kanton Freiburg und bildet somit Teil einer losen Arbeitsgruppe, die unter der Leitung Kozlowskis die kantonale Flora erforscht. Bereits im Jahr 2001 suchten die passionierten Botaniker, sowohl professionelle wie auch Laien, bewusst nach dem Nordischen Streifenfarn. Denn Biologe Kozlowski wollte nicht glauben, dass die Farnart im Kanton Freiburg tatsächlich ausgestorben sei. Doch als auch die vor rund zehn Jahren gestartete Suchexpedition erfolglos blieb, gab die Arbeitsgruppe die Suche nach dem Nordischen Streifenfarn auf.

Unerwartete Entdeckung

Und nun, mehr als zehn Jahre später, traut Jean-Claude Clerc seinen Augen kaum: «Nie hätte ich gedacht, den Nordischen Streifenfarn zu entdecken.» Der pensionierte Pöstler aus Villars-sur-Glâne war mit seiner Frau am Wandern, als er beim Bounavalette-Pass in der Nähe vom Vanil Noir auf den vermeintlich ausgestorbenen Farn stiess. «Den Farn habe ich sofort erkannt, da ich ihn aus den Bergen bei Martigny kannte», sagt Clerc.

Der ambitionierte Amateurbotaniker hat in der Vergangenheit schon mehrere seltene Pflanzen gefunden, doch dieser Fund sei für ihn von besonderer Bedeutung. Biologe Gregor Kozlowski unterstreicht: «Aus wissenschaftlicher Sicht hat der Fund einen hohen Stellenwert für die Biodiversität des Kantons.»

 Der Standort der Pflanze überrascht den Biologen: «Beim Fundort gibt es eigentlich nur Kalkgestein, norma-lerweise wächst die Pflanze auf Silikatgestein.» Für Kozlowski besteht kein Zweifel: «Dieser Fund hat Seltenheitswert.»

 

Aussterben: 700 Freiburger Pflanzen bedroht

O bwohl der ehemalige Freiburger Staatsrat und Pflanzenliebhaber François Bourquenoud (1775 – 1837) schriftlich festhielt, den Nordischen Streifenfarn bei La Gueyres in der Nähe der Hochmatt gesichtet zu haben, wurde ihm nur wenig Glauben geschenkt. Da der Farn nie mehr gefunden wurde, war im Freiburgischen Pflanzenkatalog von 1930 lediglich vermerkt, dass er von der Liste der Freiburger Flora zu streichen sei.

Da der Nordische Streifenfarn auf kalkarmem Silikatgestein wächst, wie zum Beispiel Granit und Schiefer, ist es nicht überraschend, dass diese Farnart im Kanton Freiburg bisher nicht mehr gesichtet wurde: Bei den Freiburger Voralpen handelt es sich hauptsächlich um Kalkgesteine. Mit 50 Kilometern Entfernung wachsen die geografisch nächsten Nordischen Streifenfarne in den Kantonen Bern und Wallis. Im Kanton Freiburg wachsen knapp 2000 verschiedene Pflanzen, 700 davon sind akut vom Aussterben bedroht. Der Nordische Streifenfarn ist eine von ihnen. jdb

Meistgelesen

Mehr zum Thema