92-jährig war der Künstler und Maler Marc Chagall, als er an den Fenstern für die Stephanskirche in Mainz arbeitete. Während dieses Auftrags–es war sein letzter–widmete er einem Werkstattleiter aus dem Ateliers Simon Marq in Reims ein kleines Glasbild. Das Vitromusée in Romont konnte dieses einzigartige und seltene Stück erwerben. «Es ist eines der wenigen Glasgemälde des Künstlers, die sich nicht in einem Bauwerk befinden», schreibt das Museum. Chagall, der aus Weissrussland stammte und 1985 in Frankreich starb, hatte in seinen letzten 30 Lebensjahren über 80 Glasfenster geschaffen. Das Glasgemälde steht im Mittelpunkt der aktuellen Wechselausstellung. Sie zeigt auch einen Dokumentarfilm, der mit Chagall gedreht wurde und nachzeichnet, wie das Widmungsbild entstand.
Gemälde und Prunkpokal
Die Wechselausstellung besteht aus Schenkungen und Ankäufen der letzten Jahre und zeugt vom weiten Tätigkeitsfeld des Museums: Sie zeigt Glasgemälde von der Renaissance bis zur Gegenwart; Hinterglasmalereien in Form von Bildern, Schmuck und Miniaturen; zeitgenössische Glasskulpturen und einen Prunkpokal mit dem Bildnis Ludwigs des I. von Bayern.
Vitromusée,Au Château, Romont. Bis zum 2. November. Di. bis So. 10 bis 13 Uhr und 14 bis 17 Uhr. Weitere Informationen: www.vitromusee.ch