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Sens Unik tanzt und hüpft bis zuletzt

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Autor: Helene Soltermann

Auf die Bühne kam Sens-Unik-Frontmann Carlos Leal mit Karo-Hemd und Beret, doch es dauerte nicht lange, bis er im Muskelshirt vor dem Publikum stand – genau so, wie es sich für einen Hip-Hopper gehört. Carlos Leal ist aber nicht einer, der dem Klischee entspricht. Er entblösste weder von Muskeln strotzende Oberarme noch eine stramme Brust. Und statt protzigem Klunker um den Hals trug er ein unscheinbares Kettchen mit Anhänger, das passend zum Takt hin- und herbaumelte.

Vielleicht gerade, weil er «einer von uns» ist, fing das Publikum im Hotel Murten sofort Feuer für die Musik. Carlos Leal brauchte seinem Publikum nur ein «Faites du bruit» oder «Vous êtes prêts?» zuzurufen, und die Rückmeldung folgte sogleich mit hochgestreckten Armen und Jubelrufen. Schwenkte er die Arme von rechts nach links, tat es ihm das Publikum gleich. Man gehorchte sogar seinem Befehl, in die Knie zu gehen, um dann in einem Satz wieder hochzuspringen.

Älter, aber nicht schlechter

Sens Unik sind älter geworden. Kein Wunder, landeten sie doch in den Neunzigerjahren mit dem Album «Chromatic» ihren ersten grossen Erfolg. Zu ihrem 20-Jahres-Jubiläum hat sich die Band wiedervereint und ist mit dem Best-of-Album «Generation» zu einer Ehrenrunde auf den Bühnen in der ganzen Schweiz angetreten. Gestern Abend haben sie ihr letztes Konzert in Laax gegeben. Frontmann Leal will sich nun voll und ganz dem Filmbusiness widmen. Dass seine besten Zeiten vorbei sind, weiss Carlos Leal selber wohl am besten. «Wir waren jung, schön und wir hatten Muskeln», rief er ins Mikrofon. Zu jener Zeit habe man so schnell wie nur möglich gerappt, erzählte er weiter, und sogleich setzte er zum Hit «To the moon please» an – um zu beweisen, dass er auch noch heute so schnell rappen kann wie kaum ein anderer.

Obschon sich Carlos Haaransatz gelichtet hat und sich unter dem Muskelshirt kein Sixpack, sondern eine Rundung abzeichnet («Ich habe vor dem Konzert gut gegessen», scherzte er und streckte dabei den Bauch heraus), schmälert dies keineswegs die musikalische Leistung. Carlos Leal rappt nicht nur auf den Takt genau, er trifft praktisch jeden Ton, und auch Déborahs unverkennbare Stimme tönte vorgestern wie in den guten alten Zeiten.

Auf das fortgeschrittene Alter der Bandmitglieder könnte man auch vom Publikum rückschliessen. Zwar war hie und da ein mit Baseballmütze bedeckter Kopf auszumachen, der sich zu den Hip-Hop-Bässen in cooler Manier rauf und runter bewegte. Doch viele Konzertbesucher kennen die Band wahrscheinlich seit ihrer Jugend und sind dementsprechend auch zwanzig Jahre älter geworden.

So ist nun mal das Leben

Wenn Carlos Leal auf der Bühne nicht ins Mikrofon sang oder rappte, tanzte er, hüpfte oder drehte sich um die eigene Achse. Sichtlich begeisterte ihn die Musik, die er mit Sens Unik bekannt gemacht hat, heute noch. So nahm man es ihm ohne zu zögern ab, dass er mit der Musik «einfach nur Gutes tun wolle». Und das konnte er am Mittwochabend in Murten ohne Problem: Er steckte das Publikum während der guten Stunde, die die Band auf der Bühne verbrachte, mit seinem Getanze und Gehüpfe an.

Schade, verabschiedet sich Sens Unik nun definitiv von der Bühne. Doch so ist es nun mal, das Leben, mit Sonnenschein und Regen – genau so, wie es Carlos in seinem Zugabesong «C’est la vie» erzählte.

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