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Alt Nationalrat Paul Zbinden wird 80

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Von 1975 bis 1991 sass Paul Zbinden als CVP-Nationalrat in der grossen Kammer. «Als Freiburger Katholik vom Lande war Bundesbern zuerst ein hartes Pflaster. Mit Selbstbewusstsein und harter Arbeit wird man schliesslich akzeptiert und verschafft sich Gehör», sagt er und freut sich, dass die Jungfreiburger seiner Generation dies unter Beweis gestellt haben und viel selbstbewusster geworden sind nach dem Motto «Wachsen an der Grösse der gestellten Aufgabe».

Vater der Neat

Gehör verschafft hat er sich vor allem als Präsident der CVP-Fraktion. Er nahm ebenfalls Einsitz in die siebenköpfige Finanzdelegation beider Räte. Er war aber auch Präsident der nationalrätlichen Neat-Kommission und ist stolz, dass er einen Beitrag an das bedeutendste Bauwerk der Schweiz leisten konnte. «Es war eine Herkulesarbeit», sagt er und weist auf die schwierigen Verhandlungen hin, die er führen musste, und die Kompromisse, die zu finden waren. «Es galt, jedes Projektdetail zu prüfen, zu analysieren und Lösungen zu suchen. Es gab auch geologische Probleme. Und jede Region wollte etwas von diesem Grossprojekt. Die Bündner wollten ja zum Beispiel den Splügen-Tunnel. Wir mussten aber ein Projekt erarbeiten, das finanziell tragbar war», erinnert er sich.

Als Fraktionschef ist es ihm zusammen mit Parteipräsident Flavio Cotti gelungen, bei den Erneuerungswahlen 1987 die Anzahl CVP-Sitze zu halten. Er hat auch eine Motion eingereicht, in der er Kinderzulagen auf Bundesebene forderte. «Sie wurde vorerst zwar abgelehnt, die Mindest-Zulagen wurden später aber dennoch bundesweit geregelt.»

Paul Zbinden nahm als Nationalrat in zahlreichen Verwaltungsräten Einsitz. Er mag es aber nicht, Lobbyist der Wirtschaft in Bundesbern genannt zu werden. «Einerseits als aktiver Anwalt und andererseits mit meinen Verwaltungsratsmandaten konnte ich viel Erfahrung sammeln und die Anliegen der Wirtschaft in die Politik eintragen. Ich habe versucht, den Politikern klar zu machen, dass sie nicht ohne Rücksicht auf die Wirtschaft politisieren können. Andererseits habe ich aber auch den Unternehmern zu verstehen gegeben, dass sie nicht handeln können, ohne die Politik einzubeziehen. Man kann Wirtschaft und Politik nicht einfach trennen», ist er überzeugt.

Der Bundesrat?

Da stellt sich auch die Frage, ob Paul Zbinden nicht hätte Bundesrat werden können, ja müssen, zumal sein Name als Kandidat gehandelt wurde. Da winkt er entschieden ab: «Nein, ich wusste, was auf mich zukommen würde, und fühlte mich dazu nicht berufen. Ich fühlte mich in meinem Anwaltsberuf sicherer und wollte ihn keinesfalls aufgeben», lautet seine Antwort – und er bereut es gar nicht.

Der Cardinal-Retter

Paul Zbinden war auch Präsident der Sibra mit Cardinal, nachdem diese an Feldschlösschen verkauft worden war. Und als solcher wollte er unbedingt auch Einsitz nehmen in den Verwaltungsrat von Feldschlösschen. Später gab er dieses Mandat ab, als Feldschlöss­chen gegen seinen Antrag entschied, die Brauerei Cardinal zu schliessen. «Ich habe vergeblich versucht, dem Verwaltungsrat klar zu machen, dass es ein riesiger strategischer Fehler wäre, die Brauerei Cardinal aufzugeben. Vielmehr habe ich beantragt, die Brauerei Hürlimann zu schliessen und das dortige teure Zürcher Areal zu verkaufen», erinnert er sich. «Dank meinen engen Kontakten zu Feldschlösschen-Verwaltungsräten konnte ich erreichen, dass Feldschlösschen schliesslich auf den Entscheid zurückkam, so dass die Brauerei Cardinal noch rund zehn Jahre weiterbestand. Als Carlsberg Feldschlösschen übernahm, wusste ich, dass dies früher oder später das Ende der Brauerei Cardinal bedeuten würde», sagt er.

Der Schwarzsee-Freund

Als Plaffeier war es Paul Zbinden eine Herzensangelegenheit, den Schwarzsee-Tourimus auszubauen. «Mir war von Anfang klar, dass in Schwarzsee nur eine Bergbahn überleben kann», sagt er. So hat er als Präsident der Kaisereggbahnen mit grossem Engagement erreicht, dass der Riggis­alp-Skilift durch eine Zweier-Sesselbahn ersetzt, der Riggis­alpboden-Skilift und das Bergrestaurant gebaut wurden. «Für mich war es bei jedem Bauvorhaben zentral, dass dessen Finanzierung rechtzeitig abgesichert werden musste», erklärt er und freut sich, dass heute Felix Bürdel den Ausbau des Tourismusgebiets Schwarzsee mit grossem Erfolg fortsetzt.

Der Anwalt Zbinden

Anwalt war für ihn der Traumberuf. «Ja, ich habe Arm und Reich, Opfer und Täter verteidigt. Mir war es stets ein Anliegen, auch minderbemittelte Klienten zu vertreten. «Auch Täter haben ein Recht auf einen fairen Prozess. Mein Leitmotiv war Hilfeleistung und Beratung, gütliche Vergleiche statt teure Prozesse», sagt er. Er ist deshalb stolz, dass seine beiden Söhne sich ebenfalls für diesen Beruf entschieden haben und zeitweise beide im väterlichen Anwaltsbüro mitwirken.

Und noch mit 80 Jahren ist er dank seiner guten Gesundheit fast täglich einige Stunden im Anwaltsbüro anzutreffen. «Ich übernehme aber kein Mandat mehr, mache mich im Büro dort nützlich, wo ich gefragt werde.»

Der CVP-Vertreter

Paul Zbinden war stets ein überzeugter CVP-Vertreter. Für ihn ist es weiterhin wichtig, dass in der Politik christliche Werte nicht leere Worte bleiben. Er weiss nur zu gut, dass heute oft materielle Werte im Vordergrund stehen, und bedauert deshalb, dass das C in der Politik nicht mehr so gefragt ist und die CVP Stimmenanteile verloren hat. «Die CVP bringt aber immer noch junge Kräfte mit neuen Ideen hervor», blickt er zuversichtlich in die Zukunft.

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