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Bauch-, Beine-, Potraining zwischen Vogelgezwitscher und Blätterrauschen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Samstagmorgen, zwanzig vor neun Uhr. Das Zwitschern der Vögel wird von Aldo Roncaglionis Schritten durch das Laub nicht übertönt. Vom Grillplatz läuft der Fitnessboxen-Trainer und Gründer des Vereins Fitnessboxen St. Ursen noch einmal zum Parkplatz, verschwindet zwischen den hohen Bäumen und taucht mit einem Brett in den Händen wieder auf. Darauf stecken acht rote Boxhandschuhpaare. Roncaglioni legt sie auf den langen Tisch neben den roten Yogamatten.

Durch die Blätterlichtung blickt er auf das Fussballfeld. Er wendet den Blick zum von Laub und Holzschnitzeln bedeckten Grillplatz. Es liegt eine Plastikleiter im Laub, eine rote Yogamatte auf den Holzschnitzeln, daneben stehen zwei gelbe Hütchen, auf denen ein graues Rohr balanciert. Überall liegen laminierte Kärtchen, auf denen Übungen auf Berndeutsch stehen wie beispielsweise: Ligistütz, Boxerlouf, Käfercrunches, Drüber­hüpfe, Dräie und retour.

«Ich gestalte das Training jeden Samstag anders», sagt Roncaglioni. Es solle nicht wie in einem Bootcamp oder einem Wettbewerbstraining zugehen. «Im Alltag haben wir so viel Stress, Unzufriedenheit, Übergewicht, Burn-outs … Mit meinem Verein Fitnessboxen in St. Ursen möchte ich dem entgegenwirken. Die Leute sollen gerne und ohne Leistungsdruck kommen, um Spass zu haben, fit zu bleiben und abzuschalten.»

Eine Premiere

Der Fitnessboxen-Trainer erlebt eine Premiere. Die Turnhalle St. Ursen, in welcher der im Februar gegründete Verein normalerweise jeden Samstagmorgen trainiert, ist wegen Reinigungsarbeiten in den nächsten drei Wochen geschlossen. Zudem sei es dort unglaublich heiss, sagt Roncaglioni. Statt das Training ins Wasser fallen zu lassen, hat der Verein entschieden, es in den Wald zu verschieben.

Wie viele ins erste Waldtraining kommen, weiss der Trainer noch nicht. Er hofft jedoch, dass sich auch mal ein Mann neben den sieben Frauen zwischen 22 und 45 Jahren fürs Bauch-, Beine-, Po-Training finden lässt. In Zukunft möchte er Fitnessboxen ganz allgemein anbieten sowie Kinder-Fitnessboxen.

Die maximale Teilnehmerzahl ist 15. Alle im Alter von sechzehn bis sechzig Jahren sind herzlich willkommen. «Wer kann, der kann», sagt Roncaglioni. Selbst ein gut erzogener Hund darf mitgenommen werden. Und Kinder? «Es ist eine Zeiterscheinung, dass Eltern Kinder ins Training bringen und sich dann verabschieden», sagt Roncaglioni. Er finde eine familiäre Atmosphäre angenehm, und «wieso sollten Kinder dann zu Hause bleiben müssen?»

Bandagen und Bauchpanzer

Roncaglioni stellt zwei Wasserflaschen neben die Boxhandschuhe. Autos werden parkiert, dann sind die Schritte der ersten Teilnehmerin zu hören. Sie trägt Sportkleidung, die langen Haare hat sie zu einem Bauernzopf geflochten, und in der linken Hand trägt sie eine Tasche.

Nach der Begrüssung packt sie aus: «Hier habe ich noch ein paar Boxhandschuhe, hier auch noch Bandagen … Und aus härteren Zeiten», sie lacht und greift wieder in die Tasche, «einen Bauchpanzer.» Vor der Mutterschaft habe sie regelmässig geboxt, doch mit dem Kind habe sie in den letzten sechs Jahren keine Zeit für Sport gehabt. «Jetzt möchte ich wieder etwas für mich tun, aber ohne blaue Flecken.» Das Fitnessboxen ist nämlich ein gewaltfreies Ganzkörpertraining, welches den Schwerpunkt auf mentale und körperliche Ausdauer, Koordination, Kraft, Beweglichkeit, Schnelligkeit und Reaktion legt. Das alles, im Gegensatz zu einem Ring, ohne mit Vollkontakt oder Sparringspartner zu trainieren.

Eine nach der anderen trudeln die Teilnehmerinnen ein. Um neun Uhr stehen acht Frauen um den Fitnessboxen-Trainer, darunter auch eine französischsprachige. Da dies eine Person mehr ist als sonst, erlebt Roncaglioni gerade zwei Premieren gleichzeitig. Zum Einstieg führt er vor, wie die Bandagen um die Hände zu wickeln sind. «Das Schwierigste für Anfänger ist also wirklich das Bandagieren», sagt eine der drei Teilnehmerinnen mit Boxerfahrung.

Auf der Route 66

Nachdem alle die Hände in weisse oder schwarze Bandagen eingewickelt haben, stellen sie sich in einen Kreis. Zur heutigen Einstiegsübung gehören das Dehnen und Aufwärmen der Gelenke und das Fahren auf einer imaginären Harley auf der Route 66. Dafür müssen die Teilnehmenden möglichst tief in die Knie gehen. Kurze Zeit später biegen sie mit einer Links- und einer Rechtskurve in die Realität ein.

Bei der nächsten Übung müssen alle möglichst schnell mit kurzen Pausen auf der Stelle rennen. Während einer Minute arbeiten sie die einzelnen Kraft- und Konditionsposten individuell ab. Selbst Ronca­glioni kommt ins Schwitzen. Dann werden die Boxhandschuhe angezogen und Paare gebildet, und es wird einander in die Handschuhe geboxt. Zudem müssen die Boxerinnen in Deckung gehen. Roncaglioni ruft eine nach der anderen auf, damit sie in ein Schlagkissen boxen kann.

Nach diesen koordinationsintensiven Boxübungen sind die meisten Teilnehmerinnen ausgepowert. Sie dürfen sich auf eine Yogamatte auf den Boden legen. Die Vögel zwitschern zwischen Roncaglionis Dehnanweisungen, die Augen verfolgen die vom Wind bewegte Blätterwelt hoch über den Köpfen. Die Teilnehmerinnen entspannen sich.

Dann ist das Training beendet. Langsam stehen die Teilnehmerinnen auf, wickeln die Bandagen ab, packen ihre Trinkflaschen in ihre Taschen und reden. Es sei weniger anstrengend gewesen als in der Halle, sagen sie. Ausserdem habe der frische Wind gutgetan, auch wenn die Mücken gestört hätten. Roncaglioni verspricht, Mückenspray zur Verfügung zu stellen. «Apropos, was machen wir nächsten Samstag bei schlechtem Wetter?», fragt eine Teilnehmerin. «Es gibt nur schlechte Kleidung», antwortet eine andere. Zudem beschliessen sie im Kollektiv, dass sie die Chance nutzen wollen, im Wald zu sein. Nächsten Samstag wollen sie eine kurze Runde durch den Wald joggen.

Als um kurz nach zehn Uhr alle aufgeräumt haben, laufen die Mitglieder des Vereins Fitnessboxen in St. Ursen gemeinsam durch das Laub zum Parkplatz. Sie verabschieden sich voneinander, steigen in ihre Autos und fahren ab. Der Samstag hat gerade erst begonnen.

Für weitere Informationen: info@fitmacher.ch

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