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Den Schneekanonen fehlt das Wasser

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Mit der Klimaerwärmung steigt in der Schweiz die Gefahr für Trockenphasen. So war der Dezember 2016 der trockenste Dezember seit Messbeginn vor 150 Jahren. In gewissen Westschweizer Regionen gab es im letzten Monat keinen einzigen Tropfen Regen. Die Skistationen Schwarzsee und La Berra bekommen die Auswirkungen dieser Trockenheit zurzeit doppelt zu spüren: Es fehlt beiden Stationen nicht nur der Schnee, um alle Pisten öffnen zu können, sie haben auch zu wenig Wasser, um die Pisten sorgenlos beschneien zu können. So konnten die Kaisereggbahnen vom 4. bis zum 9. Januar – mitten in den für die Kasse so wichtigen Schulferien – ihre Pisten nicht mehr beschneien, weil der Wasserstand des Schwarzsees zu tief war. Denn die kantonalen Behörden haben eine Mindestabflussmenge von 200 Sekundenlitern vom See in die Warme Sense festgelegt. Da dieser Wert unterschritten war, musste die technische Beschneiung gestoppt werden (die FN berichteten). Denn das Wasser für die Produktion des Kunstschnees stammt aus dem Schwarzsee.

Kantonsvertreter auf Platz

Deshalb haben sich Vertreter der Kaisereggbahnen und des kantonalen Amts für Gewässer am Montag zu einer Sitzung getroffen. Zudem fand am Dienstag eine Begehung auf Platz statt, wie Felix Bürdel, Verwaltungsratspräsident der Kaisereggbahnen Schwarzsee AG, auf Anfrage erklärte. Denn nebst dem Kids Village, dem Trainierlift und der blauen Piste des Riggisalp-Lifts möchten die Kaisereggbahnen auch die Pisten an der Kaiseregg öffnen können. Dafür fehlt aber zurzeit der Schnee. Es habe zwar am Dienstag etwas geschneit, so Felix Bürdel. Doch die 15 Zentimeter Schnee würden nicht ausreichen, um die Pisten präparieren zu können.

Weil der Pegelstand des Schwarzsees wieder gestiegen sei, habe die Kaisereggpiste in Absprache mit dem Kanton in der Nacht auf Mittwoch dann beschneit werden können, so Bürdel. Dabei ist es jedoch bis jetzt geblieben, weshalb der Lift noch nicht geöffnet werden konnte. «Wir müssen die Vorgaben des Amts für Gewässer respektieren», betont Felix Bürdel. Dies sei ihm besonders wichtig, denn die Mindestabflussmenge von 200 Sekundenlitern Wasser war ebenfalls im Einvernehmen mit den Umweltorganisationen WWF und Pro Natura beschlossen worden, die gegen die neue Beschneiungsanlage in Schwarzsee Beschwerde eingereicht und diese dann wieder zurückgezogen hatten (siehe Kasten).

Nicht erwartet

«Wir verfolgen die Wasserkurve ständig und sind täglich in engem Kontakt mit dem Kanton», so Bürdel. Zurzeit bewege sich die Kurve innerhalb der Toleranzgrenze von fünf bis zehn Prozent dieser 200 Sekundenlitern, weshalb in der Nacht auf Mittwoch die Beschneiung der Kaisereggpiste möglich gewesen sei. Wie es weitergeht, hängt vom Wetter ab. Felix Bürdel hofft, dass die Pisten an der Kaiseregg übers Wochenende geöffnet werden können. Dass die Diskussion über die Restwassermenge schon im zweiten Winter nach Einführung der Beschneiung aufkommen würde, hätte er nie gedacht, so der Verwaltungsratspräsident der Bahnen. Ohne die neu gebaute Messstation beim Seeausfluss seien die Zahlen aber auch nie derart genau vorgelegen. So oder so finde nach der dritten Wintersaison, also in gut einem Jahr, ein Treffen mit dem Kanton und den Umweltorganisationen statt, um vertieft zu prüfen, ob am Wasserlauf der Sense oder im Schwarzsee negative Auswirkungen zu spüren seien.

Auch die Station La Berra kämpft mit Wasserknappheit. «Wir müssen den Einsatz jeder Schneekanone sorgfältig prüfen», sagt Betriebsleiter Didier Kilchoer. In Jaun ist die Beschneiung gemäss Betriebsleiter Beat Gobeli bereits abgeschlossen, da nur die Ski­lifte Oberbach und Schattenhalb beschneit werden und dies bereits erfolgt ist. Er habe jedoch auch festgestellt, dass der Wasserstand des Jaunbachs zurückgegangen sei, sagt Beat Gobeli.

Zahlen und Fakten

Schneller und intensiver beschneien

Mit dem neuen Beschneiungssystem, das die Kaisereggbahnen Schwarzsee AG im Winter 2015/16 eingeführt hatte, werden nicht zusätzliche Skipisten beschneit, sondern der Kunstschnee wird mit einer geänderten Methode innert kürzerer Zeit auf die Pisten gebracht. Die Kaisereggbahnen haben knapp zwei Millionen Franken in diese Beschneiungsanlage investiert (die FN berichteten). Zu diesem Projekt gehören unter anderem der Ausbau des Pumpengebäudes sowie eine neue Wasserleitung von rund 850 Metern im unteren Teil der Riggisalppiste. Weil sie befürchteten, dass die Biodiversität im See und in der Warmen Sense beeinträchtigt werden könnte, hatten die Umweltorganisationen Pro Natura Freiburg und die Freiburger Sektion des WWF Einsprache gegen das Projekt erhoben. Noch vor der Generalversammlung der Bahnen im Juli 2015 hatten die Umweltorganisationen ihre Einsprachen nach Verhandlungen mit der Bahngesellschaft wieder zurückgezogen, weil die Verantwortlichen der Kaisereggbahnen erklärt hatten, dass die Vorschriften für die Restwassermenge eingehalten würden.

ak

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