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Die etwas andere Bibliothek

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Seit rund zwei Monaten steht mitten in Alterswil, an der Hauptstrasse 63, eine Telefonkabine am Strassenrand. Auf allen vier Glaswänden klebt in grossen schwarzen Lettern die Aufschrift «Bücherbox». Im Inneren reihen sich auf den Bücherregalen Liebesromane an Krimis, Kinderbücher an Abenteuergeschichten – für weitere Bücher hat es nur noch wenig Platz. Was einst mit einer Idee bei einem Bierchen begann, ist heute ein rege genutztes Angebot im Sensebezirk. Das bestätigt der Verantwortliche Olivier Stritt in einem Gespräch. «Die Resonanz ist gross. Zeitweise haben wir sogar zu viele Bücher.»

Vor dem Schrotthaufen gerettet

Die Telefonkabine stammt vom Umbau des Eidgenössischen Ausbildungszentrums in Schwarzenburg. Daran beteiligt war auch das Unternehmen Baeriswyl Architekten  AG. Mitinhaber Beat Baeris­wyl tat sich mit seinem Schwiegersohn Olivier Stritt zusammen, um eine der überflüssig gewordenen Kabinen vor dem Schrotthaufen zu retten. Die Gemeinde bewilligte daraufhin das Baugesuch für die Bücherbox, und die zwei Männer realisierten das Projekt. «Diese Kabine ist in einem guten Zustand. Jedoch hätte mir eine rote Londoner Telefonkabine besser gefallen», sagt Baeriswyl mit einem lauten Lachen.

Soziales Experiment

Es gebe in der Schweiz schon viele Bücherboxen dieser Art, weshalb er das Konzept von bereits realisierten Projekten grösstenteils übernommen habe, sagt Stritt. «Ich wollte das Rad nicht neu erfinden.» Die Kabine sehe er als ein «soziales Experiment» an. Er wollte beobachten, wie sich die Idee einer für alle öffentlichen und kostenlosen Bibliothek in seiner Gemeinde bewährt. Einerseits konzentrierte er sich auf den Umgang mit der Kabine und darauf, ob sich die Leute regelkonform verhalten (siehe Kasten). «Wir hatten weder mit Vandalismus zu kämpfen noch mit dem Problem, dass die Leute die Kabine als Entsorgungsstelle nutzen», sagt Stritt mit Freude.

Andererseits interessiete den Kollegiumslehrer, welche Literatur in der Kabine am meisten ausgeliehen wird. Er stellte nach kurzer Zeit fest, dass Kinderromane und Krimis am meisten zirkulieren. Es sei auch diese Art von Büchern, die am häufigsten neu in die Bücherbox gelegt würden.

Er selbst liest gerne literarische Klassiker. Um herauszufinden, ob andere Leserinnen und Leser seinen Geschmack teilen, startete er einen Versuch: Er legte ein paar seiner Lieblingsbücher in die Bücherbox, so beispielsweise eines vom japanischen Schriftsteller Haruki Murakami. Haben sie bereits einen neuen Besitzer gefunden? «In den ersten paar Wochen blieben sie in den Regalen stehen. Seither habe ich nicht mehr darauf geachtet», sagt der Lehrer und fügt augenzwinkernd hinzu: «Es verletzt mich zu sehr.»

Zahlen und Fakten

Eine kleine 24/7-Bibliothek

Die Bücherbox befindet sich in Alterswil direkt an der Hauptstrasse 63. Sie ist eine ehemalige Telefonkabine, in der mehrere Bücherregale installiert sind. Täglich während 24 Stunden ist die Kabine für interessierte Leserinnen und Leser geöffnet. Diese können Bücher ausleihen oder welche deponieren. Wem ein Buch besonders gut gefällt, darf es behalten – doch normalerweise sollte die Person es zurückbringen oder ersetzen. Das Angebot ist gratis, und es braucht auch keine Mitgliedschaft. Die Verantwortlichen rufen aber zum sorgfältigen Umgang auf und bitten die Nutzer, die Bücherbox nicht als Entsorgungsstelle zu missbrauchen. Des Weiteren sollten die Bücher in einem guten Zustand sein. Spezialisierte Fachliteratur, Lehrbücher, Zeitschriften, Pornografie, gewaltverherrlichende und ideologisierende Bücher sowie Werbematerial sind in der Bücherbox nicht erlaubt.

jp

 

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