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«Die soziale Isolation tut weh»

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Jassrunden mit den Verwandten, Ausflüge mit dem Heimbus, Gruppenaktivitäten oder mit dem Besuch einen Kaffee in der Cafeteria trinken – all dies ist momentan in den Pflegeheimen nicht möglich. Angehörigen der Bewohner ist es seit etwa zwei Wochen untersagt, diese zu besuchen oder sie für ein paar Stunden mit nach Hause zu nehmen – eine ungewohnte Situation, die beiden Seiten schwerfällt. Das Pflegepersonal versuche, sie mit Verständnis zu unterstützen, erklärt Guido Hagen, Leiter des Pflegeheims Maggenberg in Tafers und Geschäftsführer des Gesundheitsnetzes Sense.

Mühe mit sozialer Isolation

«Ein Grossteil der Heimbewohner begreift, warum der Sohn oder die Tochter nicht mehr zu Besuch kommt», sagt er. Sie lesen Zeitung und schauen Fernsehen und werden vom Pflegepersonal auch persönlich informiert, wenn sie etwas nicht verstehen. «Sie nehmen die Situation wahr und verstehen sie einigermassen.» Einige hätten als Kinder gar ähnliche Ausnahmesituationen mit Entbehrungen im Zweiten Weltkrieg erlebt.  

«Ich habe den Eindruck, dass die Heimbewohnerinnen und Heimbewohner nicht wirklich Angst vor dem Virus haben, sondern vor der Situation, weil sie sie nicht richtig einordnen können.» Die Krankheit sei aktuell in den Pflegeheimen nicht wirklich greifbar. «Doch mit der sozialen Isolation haben sie am meisten Mühe. Das nagt an ihnen. Und das tut mir sehr weh.» 

Die Aktivierung werde momentan pro Abteilung oder in kleinen Gruppen durchgeführt; gemeinsame Aktivitäten für das ganze Heim gebe es nicht mehr. «Für unser Personal ist es immer auch eine Gratwanderung», sagt er. Zum einen die vorgegebene Distanz zu wahren, um das Risiko für eine Ansteckung zu vermindern. Zum anderen den Heimbewohnern trotz allem die menschliche Nähe nicht zu entziehen. «Eine sanfte Berührung an der Hand oder eine kleine Umarmung ist gerade in diesen Zeiten wichtiger als sonst.»

Grundsätzlich versuche das Heimpersonal, den Alltag so normal wie möglich zu gestalten und die Heimbewohner in ihrer isolierten Lage so gut als möglich zu unterstützen. «Wir versuchen, Ruhe zu bewahren, denn es nützt nichts, auf Panik zu machen.»

Über das Telefon

Angehörige, die sich um ihre Eltern oder Grosseltern sorgen, können zumindest telefonisch direkt mit ihnen in Kontakt bleiben. Das Pflegeheim St. Martin in Tafers hat gar eine Hotline eingerichtet, über die sich die Verwandten an das Personal für weitere Auskünfte wenden können. In anderen Heimen stehen die Abteilungs- und Tagesverantwortlichen zur Verfügung (siehe auch Kasten). «Die Kontakte haben zugenommen», sagt Guido Hagen. Da es den Verwandten nach wie vor gestattet ist, Kleider oder Geschenke vorbeizubringen, ist dieser Austausch organisiert. 

«Sehr vorsichtig» 

All diese Massnahmen geschehen zum Schutz der Seniorinnen und Senioren. «Wir versuchen alles, um zu vermeiden, dass das Virus reinkommt», fasst Guido Hagen zusammen. Das funktioniere momentan gut: «Unsere Heimbewohner sind aktuell nicht kränker oder gesünder als vorher.» Glücklicherweise habe es bisher weder beim Personal noch bei den Bewohnern bestätigte Fälle gegeben.

Das jetzige Szenario könne sich rasch ändern, «aber momentan ist es ruhig und stabil». Den Verantwortlichen des Pflegeheims Maggenberg mit 92 Heimplätzen und 170 Mitarbeitenden ist es vor allem auch wichtig, sich optimal vom Betrieb des nahen Spitals abzugrenzen. Dort werden in den nächsten Tagen Corona-Patienten aufgenommen. Als Beispiel nennt er die Verpflegung, die in der Küche des Pflegeheims zubereitet wird. Es gehe etwa darum, die Verpflegungswege neu zu betrachten. 

Sensler Heime

Einheitliches Vorgehen

Alle Pflegeheime im Sensebezirk gehen einheitlich vor, um die Weisungen und Reglemente des Bundesamts für Gesundheit im Alltag umzusetzen. Das Gesundheitsnetz Sense, das von allen Sensler Gemeinden getragen wird, koordiniert dieses Vorgehen. Dies geschieht insbesondere durch die vor einem Jahr geschaffene Koordinationsstelle. «Wir Heimleiter standen schon vor der Covid-Krise regelmässig in Kontakt. Jetzt haben wir diesen noch intensiviert», sagt Guido Hagen vom Pflegeheim Maggenberg. Ziel sei es, sich auszutauschen, Probleme zu diskutieren und Vorgehensweisen festzulegen – zum Beispiel im Zusammenhang mit dem Besuchsverbot oder auch bei der Kommunikation gegenüber den Angestellten oder den Familien. «Wir haben in dieser Runde auch darüber gesprochen, ob wir einen Ferienstopp verfügen sollen», erklärt er. «Wir haben uns bis zum heutigen Zeitpunkt dagegen entschieden. Die Leute sollen so weit als möglich die Ferien beziehen». Dies mit der Einschränkung, dass sie aufgeboten werden könnten, falls sich die Lage ändert. Die kurzfristige Verfügbarkeit des Personals müsse gewährleistet sein, deshalb sei Flexibilität stark gefragt. «Und dafür sagen wir unserem Personal ganz herzlichen Dank.»

 

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