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Eine lebendige und populäre Tradition

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Eine andächtige Stille liegt an diesem letzten Tag des alten Jahres über der Kirche in St. Silvester. Schliesst man die Augen, so wähnt man sich beinahe allein. Doch ein kurzer Blick nach hinten und hinaus in die pechschwarze Nacht verrät, dass viele Gläubige schon früh am Morgen aus dem Bett gekrochen sind, um an diesem Hochamt mit dabei zu sein.

Die Bänke sind gut besetzt. Für die Letzten bleiben bloss noch Stehplätze. Einige Gläubige klauben eine Holzfigur aus der Kiste im Eingangsbereich der Kirche und legen sie nach vorne auf einen Tisch. Um halb fünf ist es dann so weit: Ein Trommelwirbel ertönt, und das Konzert der Musikgesellschaft kann beginnen.

Besuch des Bischofs

Nachdem die letzten ­Töne des Radetzky-Marschs verhallt sind, begrüsst Pfarrer Beat Marchon alle «Santi-Faschtus-Verehrer» zum Hochamt. Mit grosser Freude heisst er auch Bischof Charles Morerod willkommen, der sich kurzfristig dazu entschlossen hat, St. Silvester für das Patronsfest zu beehren. «Ich bin beeindruckt, zu sehen, wie viele Menschen so früh am Morgen gekommen sind», sagt Bischof Morerod ­erfreut.

In seiner Predigt geht der Bischof auf den heiligen Silvester ein. Dieser wurde Papst, kurz nachdem der römische Kaiser Konstantin der Grosse die christliche Kirche anerkannt hatte. «Heute hat man den Eindruck, als Christ in der Minderheit zu sein», leitet Charles Morerod in die heutige Zeit über. «So war es in den Anfängen des Christentums auch.» Der Bischof freut sich auch über die musikalische Gestaltung des Lobamts: «Deutsch ist die Sprache der Musik, das durfte ich heute Morgen zu meiner grossen Zufriedenheit bereits erfahren.»

Bratwurst und Rösti

Während die letzten Messebesucher noch aus der Kirche ziehen, ist Stefan Zbinden, Pa­tron der Chemi-Hütta, unten im Dorf schon bereit für das grosse Kilbifest. Flink holt er noch mehr Stühle, schüttelt ein paar Hände und hat ein Ohr für alle, die etwas von ihm wollen. «Ich bin heute Morgen um eins ins Bett gegangen und um drei Uhr wieder aufgestanden», erzählt er. Links und rechts ziehen Kellnerinnen mit den traditionellen Bratwurst-und-Rösti-Tellern an ihm vorbei.

Für das heutige Frühstück hat er 276 Reservationen bekommen. Wer nicht reserviert hat, wartet im Eingangsbereich geduldig auf ein Plätzchen. «Für das Restaurant ist die Kilbi wohl nicht der wichtigste Tag, aber für das Dorf­leben ganz bestimmt», meint Zbinden. Für ihn als Patron sei es bereits die neunte Kilbi in St.  Silvester, und er wisse, dass der Tag noch lange nicht vorbei sei. «Am Mittag gibt es ein vereinfachtes Kilbiessen, und am Abend haben wir 110 Reservationen», erzählt er, bevor er sich wieder seiner hungrigen Kundschaft widmet.

Hintergrund

Der Brauch des Silvesteropfers

Das Lobamt St. Silvester geht laut einer Sage auf eine Viehseuche zurück. Um die Plage loszuwerden, hätten die Hirten gelobt, am heiligen Silvestertage zur frühen Morgenstunde ein Lobamt zu stiften und einen Bergkäse sowie einen Schinken als Opfergaben auf den Altar zu legen. Schriftliche Zeugnisse aus dem Pfarreiarchiv St. Silvester belegen, dass mindestens seit 1682 ein Silvesteropfer gespendet wird. Die Gläubigen können an Silvester auch kleine Holzfiguren erstehen und diese dann für ihr eigenes Anliegen opfern.

cbs

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