Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Eine mutlose Antwort»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Gemeinde Plaffeien versucht schon seit Jahren, vom Kanton eine Bewilligung für die Entnahme von Kies aus dem Mündungsdelta des Seeweidbachs in Schwarzsee zu erhalten. Zuletzt hatte eine Einsprache von Pro Natura die Kiesentnahme verhindert (siehe Kasten).

Der Gemeinderat möchte mit der Kiesentnahme der Verlandung des Sees entgegenwirken. Da der Seeweidbach Geröll in den See schwemmt, wird dieser kleiner, und auch der Bootssteg beim Camping Seeweid kann nicht mehr richtig genutzt werden. Dieses Thema beschäftigt auch SVP-Grossrat Emanuel Waeber aus St. An­toni. Er gelangte deshalb mit der Anfrage «Verlandung und Kies­entnahme am Schwarzsee, wie weiter?» an den Staatsrat. Ein Eingriff sei dringend nötig, um den ursprünglichen und natürlichen Zustand des Sees wiederherzustellen, schreibt Waeber.

Der Staatsrat erklärt, dass die Materialgewinnung aus öffentlichen Gewässern im Grundsatz verboten sei und eine Bewilligung eine Ausnahme darstelle. Diese komme nur infrage, wenn ein höheres Allgemeininteresse vorliege. Weiter erwähnt der Kanton die Geschiebesammler oberhalb des Deltas: Bei fachgerechtem Unterhalt der Sammler könnten weitere Materialablagerungen im See verhindert werden. «Sollte die Gemeinde feststellen, dass die Geschiebesammler nicht wie erwartet funktionieren, könnte das Amt für Umwelt eine neue Studie zum Geschiebehaushalt durchführen.»

Diese Aussage verärgert den Plaffeier Ammann Otto Lötscher. «Ich bin erstaunt, dass man die Studie nicht schon in Auftrag gegeben hat. Denn wir weisen den Kanton schon lange darauf hin, dass der Geschiebesammler nicht funktioniert.» Den FN liegt ein entsprechendes Schreiben an den Kanton vom Oktober 2015 vor. Insgesamt bewertet Lötscher die Antwort des Kantons als «mutlos und einseitig». Touristische Aspekte etwa würden nicht berücksichtigt. «Es hat keine Interessenabwägung stattgefunden. Der Staatsrat hat einfach die Antwort des Amts für Gewässer übernommen.»

Rückblick

Kanton stand für Kompromiss ein

1998, 2005, 2009 und 2010 hatte Plaffeien Kies aus dem Schwarzsee entfernen können. Mit Verweis auf das Bundesgesetz für den Gewässerschutz hat der Kanton die Materialentnahme seither nicht mehr bewilligt. Als Kompromisslösung erlaubte der Kanton der Gemeinde 2015 die Entnahme von 720 Kubikmetern Kies als «dringliche Sofortmassnahme». Die Gemeinde hatte ursprünglich ein Volumen von 2500 bis 3000 Kubikmetern gefordert. Gegen diese Bewilligung des Kantons erhob die Naturschutzorganisation Pro Natura Freiburg Einsprache und erhielt im Juli 2016 vom Kantonsgericht recht (die FN berichteten). Das Gericht begründete seinen Entscheid damit, dass die Voraussetzungen für eine dringliche Massnahme nicht erfüllt seien. Die Gemeinde Plaffeien konnte diesen Entscheid nicht nachvollziehen, verzichtete jedoch auf den Gang vor das Bundesgericht.

ak

 

Meistgelesen

Mehr zum Thema