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Eine Sammlung von textlichen Bijous

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Im 18. Jahrhundert hat der damalige Pfarrer von Bösingen seinen Schäfchen eine Predigt gehalten, in welcher er sie dazu anhält, ihre Stuben nicht allzu stark zu beheizen, weil die Hitze bei ihnen zu gesundheitlichen Schäden führen könnte … Diese kleine Episode hat die Historikerin Silvia Zehnder-Jörg gestern Abend in Bösingen an der Vernissage des Freiburger Volkskalenders erzählt, oder besser gesagt, sie hat sie aus einem Predigtbuch aus dem Jahr 1786 zitiert.

Viele textliche Bijous

Das besagte Buch ist eines von 667 Büchern und Dokumenten, welche die Pfarrei Bösingen vor zwei Jahren der Kantons- und Universitätsbibliothek Freiburg (KUB) schenkte. «Ein Bijou» beschrieb die Verantwortliche für gedrucktes Kulturgut und seltene Bücher bei der KUB die Sammlung mit Büchern vom 16. bis 20. Jahrhundert.

Die Bösinger Pfarrbibliothek ist ein Thema im soeben erschienenen Freiburger Volkskalender 2018. Er enthält aber noch mehr Bijous textlicher Art und ist wie jedes Jahr im besten Sinn des Wortes ein Sammelsurium aus spannenden, interessanten und lehrreichen Beiträgen und Informationen. Anton Jungo, der die redaktionelle Verantwortung für den Volkskalender trägt, stellte gestern einige dieser 20  extra für diese Publikation geschriebenen Beiträge vor. Das Schwergewicht bilden dabei historische Themen, aber auch Dialektgeschichten und aktuelle Ereignisse haben Eingang gefunden.

Ein schlimmer Brand …

In einem Beitrag geht es um den Brand der Drogerie Lapp in der Stadt Freiburg im Jahr 1871, bei dem drei Kinder zu Tode kamen. Eine fallengelassene Flasche Wundbenzin hatte fast dafür gesorgt, dass das ganze Freiburger Burgquartier abbrannte. Die beiden Autoren nehmen die Fehler, die bei der Rettung passiert sind, zum Anlass, um über den Aufbau der Freiburger Feuerwehr zu berichten.

… und eine starke Frau

In einem anderen Aufsatz steht eine Frau von ganz anderem Kaliber im Zentrum, nämlich die legendäre ehemalige Kantonsarchäologin Hanni Schwab, eine starke Persönlichkeit und eine Pionierin auf ihrem Gebiet. Weitere Beiträge nehmen die Leserinnen und den Leser mit auf einen unterhaltsamen Spaziergang durch Flamatts Geschichte und Gegenwart, geben Einblick in die Komplexität, antike Wachsfiguren zu restaurieren, oder erklären, was den Seebezirk so besonders macht. Spannend ist die Abhandlung über Freiburger Strassen-, Orts- und Familiennamen, wo es nicht nur, aber auch um den lange schwelenden Konflikt zwischen der Mehrheit der französischsprachigen Stadtbevölkerung und der Minderheit der Deutschsprechenden geht.

Den Anstoss zu weiteren Beiträgen im Volkskalender haben Jubiläen gegeben. So ist etwa anlässlich des 600. Geburtstags von Niklaus von der Flüe im Volkskalender nachzulesen, warum es diesem Mann zu verdanken ist, dass Freiburg heute zur Eidgenossenschaft gehört.

Alte Beiträge online verfügbar

Die Beiträge haben eine Gemeinsamkeit: Sie haben alle eine «gäbige» Länge, die sich für das portionenweise Geniessen während der kalten Jahreszeit geradezu anbietet. Wer dabei Lust bekommt, mehr davon zu lesen, kann dies bald tun: Elmar Perler, Präsident des Kanisiuswerkes, das den Kalender herausgibt, hat an der Vernissage angekündigt, dass alle Freiburger Volkskalender bis zur Ausgabe 2016 digitalisiert und online abrufbar sind.

Zahlen und Fakten

Bereits im 109. Jahrgang

Der Freiburger Volkskalender erscheint in diesem Jahr im 109. Jahrgang. Das Werk hat 200 Seiten, eine Auflage von 4700 Exemplare und ist in vielen Verkaufsstellen Deutschfreiburgs erhältlich (19 Franken). Neben den Texten enthält er viele nützliche Infos wie Pflanz- und Erntetage, ein Marktverzeichnis, Nachrufe sowie eine Chronik über die Ereignisse in Gemeinden, Pfarreien und Kirchgemeinden.

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