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Felspartie Galtera wird präventiv gesichert

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Dass es im Galterental immer wieder zu Rutschungen und Felsabbrüchen kommt, ist keine Neuigkeit. Nach dem gewaltigen Felsniedergang am 25. April 2016, dem sogenannten Rotary-Felssturz, sind die Behörden noch sensibler als sonst auf Bewegungen in diesem sehr beliebten Tal, das teils auf Boden der Stadt Freiburg und teils auf dem Gebiet von Tafers liegt. Anfang Jahr zeigte sich, dass eine Felspartie oberhalb der Fischzucht auf Taferser Boden in Bewegung ist. Messstationen, sogenannte Telejointmeter, die im Nachgang des Rotary-Felssturzes installiert worden sind, haben dies aufgezeichnet. Die Bewegungen erfolgen nur im Mikrobereich, es geht also um Bruchteile von Millimetern. Um sicher zu sein, hat Tafers in Absprache mit dem Amt für Wald und Natur eine Detailstudie in Auftrag gegeben. Deren Resultate sind am Dienstagabend den Anwohnern vorgestellt worden.

Schwachstellen sichtbar

Für die Untersuchung seilten sich die Fachleute teils vom Kleinschönberg ab, da das Gebiet von unten schwer zugänglich ist, wie Geologe Marc Riedo vom Büro Aba-Géol AG ausführte. Ausserdem machten sie mithilfe von Drohnen Fotos. Die Felspartie Galtera, wie der sensible Abschnitt getauft wurde, besteht aus drei Schichten: Im oberen und im unteren Teil befindet sich eine dicke, massive Sandsteinschicht. Dazwischen ist ein schmalerer Streifen mit feinerem Sandstein und Mergel. Diese Schicht verursacht Instabilitäten im Hang. «Es gibt gut sichtbare Spalten, Öffnungen und andere Schwachstellen», sagte Marc Riedo vor etwa zehn Anwohnern, die der Einladung ins Restaurant Trois Canards gefolgt waren.

Vier Bruchszenarien

Bruchstellen weisen darauf hin, dass es in früheren Jahrzehnten bereits zu Abbrüchen gekommen ist. Das dreidimensionale digitale Modell, das aus den Drohnenfotos erstellt wurde, erlaubte es, verschiedene Kalkulationen vorzunehmen und so vier Bruchszenarien durchzurechnen. «Eine genaue Abgrenzung ist schwierig», sagte Marc Riedo. Die Szenarien unterscheiden sich bezüglich des Zeithorizonts, in dem sie eintreffen können. Dieser reicht von 30 bis 300 Jahren. Auch bei der Einschätzung der Wahrscheinlichkeit – von sehr unwahrscheinlich bis möglich – gibt es eine breite Spanne. Vor allem variiert das Volumen, das je nach Berechnung herunterkommen könnte: Je nach Szenario könnten 200 bis 8500 Kubikmeter Fels auf die Strasse fallen.

«Das Gesamtdispositiv ist kritisch, aber derzeit gibt es keine eindeutigen Bewegungen oder Indizien, die auf ein kommendes Ereignis hindeuten», sagte Marc Riedo. «Das gibt uns Zeit, um zu überlegen, welche vorsorglichen Sicherungsmassnahmen wir ergreifen wollen», ergänzte Willy Eyer, Sektorchef Naturgefahren des Kantons Freiburg. Den Felsen kontrolliert zum Abbruch zu bringen, schloss er zum jetzigen Zeitpunkt aus. Möglich wäre zum Beispiel, die fragliche überhängende Fels­partie mit einer sogenannten Unterfangung zu stabilisieren. Das wäre mit geschätzten Kosten von 200 000 Franken verbunden.

«Ein Felsen von dieser Grös­se fällt nicht auf einmal und plötzlich herunter», betonte André Vlach, Gemeinderat von Tafers. Dank der Überwachung mit den Telejointmetern werde man frühzeitig gewarnt und habe Zeit zu reagieren, sagte er zur Beruhigung der Anwohner und Ausflügler. «Wenn die Bewegungen zunehmen, wird ein Alarm ausgelöst», erklärte Willy Eyer.

In der kurzen ­Diskussion woll­te ein Anwohner Klarheit, dass die Behörden auch wirklich Massnahmen umsetzen. «In den letzten Jahren ist so viel in dieses Tal investiert worden, da wollen wir sicher sein, dass es nicht geschlossen oder gesperrt wird.» Willy Eyer konnte ihn beruhigen. «Wir sehen vor, die Situation innert eines Jahres mit vorsorglichen Sicherungsmassnahmen zu entschärfen.» Das weitere Vorgehen müsse aber erst in der Gemeinde besprochen werden. Ein Anwohner wollte wissen, ob es weitere gefährliche Stellen gebe. Das bejahte der Experte für Naturgefahren: «Es gibt sie in diesem Tal überall.» Dass dereinst umfangreichere Felspartien auf der Kleinschönberg-Seite abstürzen, halte er aber für sehr unwahrscheinlich. «Aber es gibt überall Risiken und Restrisiken, und wir können nicht alles absichern.» Dem schloss sich Gemeinderat Vlach an. «Die Natur birgt immer ein gewisses Risiko. Dieser Felshang wird zumindest überwacht.»

Messungen

Feine Sensoren zeichnen alles auf

Die sogenannten Telejointmeter messen kleinste Verschiebungen zwischen zwei Punkten und übertragen die Messwerte laufend. Ein Teil der Geräte wird auf stabilem Untergrund angebracht, der zweite auf einem Punkt, von dem man annimmt, dass er sich bewegt. Ein Sensor zeichnet auf, wenn diese beiden Teile sich unterschiedlich bewegen und übermittelt die Daten unmittelbar. Nicht immer sind die Messungen eindeutig interpretierbar. Wie Willy Eyer ausführte, können herunterfallende Kieselsteine, Schwankungen in der Temperatur oder auch einfach eine zu wenig fest verankerte Schraube das Ergebnis beeinflussen.

im

 

«Ein Felsen dieser Grösse fällt nicht auf einmal und plötzlich herunter.»

André Vlach

Gemeinderat Tafers

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